Seit Monaten laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren: Im Ostheimer Ortsteil Oberwaldbehrungen ist ein Nahwärmenetz geplant, das die Einwohner unabhängig von Öl und Gas machen wird. Auch der Bastheimer Ortsteil Unterwaldbehrungen ist mit von der Partie. Aufgrund der räumlichen Nähe hat sich ein Nahwärmenetz für beide Ortschaften angeboten, sagt der Ortssprecher von Oberwaldbehrungen, Julian Lörzel.
Er hat gemeinsam mit Bürgermeister Steffen Malzer das Projekt initiiert und legt einen straffen Zeitplan vor: Im kommenden Jahr wird ein Heizkraftwerk am Bolzplatz des TSV Ober-/Unterwaldbehrungen gebaut, zudem werden die Leitungen in die Häuser verlegt. Ab 2024 wird, wenn alles glattgeht, das Netz zahlreiche Haushalte in den Orten mit Wärme versorgen.
90 Mitglieder bei der Gründungsversammlung
Nachdem bereits eine Menge Vorarbeit geleistet wurde, sind am 4. November im Kolpingheim in Unterwaldbehrungen Nägel mit Köpfen gemacht worden: Die Genossenschaft "Nahwärme Waldbehrungen" wurde gegründet. 90 Mitglieder zählt der Zusammenschluss, 105 Gebäude werden in Ober- und Unterwaldbehrungen an das Nahwärmenetz angeschlossen.
Im Vorfeld hatten die Initiatoren alle Haushalte angesprochen und ihr Projekt vorgestellt. Mit Erfolg: Zu den 47 Haubesitzern und den öffentlichen Gebäuden in Oberwaldbehrungen war auch das Interesse an einem Anschluss im Nachbarort Unterwaldbehrungen groß.
Beratungsstelle gab Hilfestellung bei den Anträgen
Bei der Versammlung begrüßten die beiden Bürgermeister Steffen Malzer (Ostheim) und Tobias Seufert (Bastheim) die Interessenten, die Julian Lörzel auf den neuesten Stand in Sache Wärmenetz brachte. Bereits Stunden vor der Versammlung war eine Beratungsstelle im Kolpingheim in Unterwaldbehrungen eingerichtet worden, um den Haubesitzern beim Ausfüllen der Beitrittserklärung eine Hilfestellung zu geben.
Wie bereits bei der Genossenschaftsgründung für das Nahwärmenetz in Bastheim am 2. November leitete Andreas Bauer von der Firma Agrokraft zwei Tage später die Versammlung in Unterwaldbehrungen und begleitete die Gründung der Genossenschaft.
Wer gehört Aufsichtsrat und Vorstand an?
Der Aufsichtsrat wurde von den Mitgliedern gewählt und setzt sich folgendermaßen zusammen: Vorsitzender ist Steffen Malzer, er wird vertreten von Matthias Stumpf. Weitere Aufsichtsratsmitglieder sind Sabine Hey-Hudzick, Thomas Leutbecher, Volker Schmitt und Helmut Seufert.
Der Vorstand der Genossenschaft "Nahwärme Waldbehrungen" wurde im Anschluss vom Aufsichtsrat bestimmt: Er besteht aus Julian Lörzel (Vorsitzender), Stefan Metz (stellvertretender Vorsitzender), Jürgen Krines und Christoph Stiel.
Voller Einsatz für den Erfolg des Projekts
Julian Lörzel bedankte sich für das entgegengebrachte Vertrauen und versprach vollen Einsatz für den Erfolg des Projekts.
Bürgermeister Steffen Malzer, der seit Jahren ein großer Befürworter des Ostheimer Nahwärmenetzes ist, wertet es für alle Anschlussnehmer als großen Vorteil, dass sie künftig nicht mehr den Markt beobachten müssen, um Preise für Öl, Pellets oder Gas zu eruieren. Um alles, was mit dem Nahwärmenetz zusammenhängt, kümmert sich in Zukunft die Genossenschaft. Dafür werden 10.000 Euro Startkapital fällig: 2000 Euro als Genossenschaftsanteil, 8000 Euro für den Anschluss inklusive Übergabestation.
Das Nahwärmenetz wird mit höchsten Tönen gelobt, aber womit wird überhaupt geheizt???
Möglicherweise mit Holzhackschnitzel oder mit Abwärme einer Biogasanlage oder .....