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Mellrichstadt
Der Rohbau des neuen Altenheims in Mellrichstadt ist abgeschlossen. Wie geht es jetzt auf der Baustelle weiter?
Der Zeitplan ist eng gestrickt: Im Frühjahr 2024 sollen die ersten Bewohner in das neue Franziska-Streitel-Altenheim einziehen. Der Innenausbau ist voll im Gang.
Zehn Monate stand der Kran weithin sichtbar für den Neubau des Franziska-Streitel-Altenheims in Mellrichstadt. Nach der Fertigstellung des Rohbaus wurde er nun abgebaut.
Foto: Simone Stock | Zehn Monate stand der Kran weithin sichtbar für den Neubau des Franziska-Streitel-Altenheims in Mellrichstadt. Nach der Fertigstellung des Rohbaus wurde er nun abgebaut.
Simone Stock
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:54 Uhr

Das neue Franziska-Streitel-Altenheim ist ein imposantes Bauwerk am Hainberg. Vier Stockwerke ragt die Betonhülle in die Höhe, die Geschossfläche beträgt 4400 Quadratmeter. Der Neubau wird 66 Betreuungsplätze beinhalten, die auch auf die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz sowie mit Sehbeeinträchtigung ausgerichtet sind. Neueste Standards also, die in Mellrichstadt Maßstäbe setzen.

Der Altenheim-Neubau ist Mellrichstadts größte Baustelle. Nicht so für die Firma Riedel Bau: "Die Baustelle war eine der kleineren Bauvorhaben, die wir in der letzten Zeit abgewickelt haben", informiert Bauleiter Nico Söder auf Anfrage dieser Redaktion.

Lob vom Bürgermeister: Saubere Baustelle, fleißige Arbeiter

Für die Julius-Spital-Stiftung Mellrichstadt war die Schweinfurter Baufirma ein Glücksgriff: "Es war uns wichtig, dass ein regionaler Anbieter den Zuschlag bekommt, auch wenn wir durch die europaweite Ausschreibung keinen direkten Einfluss auf die Vergabe hatten", sagt Bürgermeister Michael Kraus, zugleich Vorsitzender der Stiftung.

Im Dezember 2022 war vom neuen Haus noch kaum etwas zu sehen. Nun ist der Rohbau des Franziska-Streitel-Altenheims in Mellrichstadt abgeschlossen.
Foto: Simone Stock | Im Dezember 2022 war vom neuen Haus noch kaum etwas zu sehen. Nun ist der Rohbau des Franziska-Streitel-Altenheims in Mellrichstadt abgeschlossen.

Er hatte bereits beim Richtfest nur lobende Worte für die Bauarbeiter parat. "Es war eine saubere Baustelle, und es wurde sehr gute Arbeit geleistet", so Kraus. Die Mitarbeiter waren fleißig und bei Wind und Wetter im Einsatz. Auch die Kommunikation mit der Bauleitung habe bestens funktioniert.

Auch Nico Söder bewertet die Arbeit in Mellrichstadt positiv: "Insgesamt ist die Baustelle von der Abwicklung her gut gelaufen, und es gab kaum Unterbrechungen in der Bauausführung, trotz des lang anhaltenden Winters mit Minustemperaturen."

Erdarbeiten und Entwässerung waren zeitintensiv

Dementsprechend zügig ist der Altenheim-Neubau in den vergangenen zwölf Monaten in die Höhe gewachsen. Laut Nico Söder waren im Mittel immer 20 bis 25 Personen auf der Baustelle beschäftigt. "Die Erdarbeiten und Entwässerungsarbeiten haben sehr viel Zeit in Anspruch genommen, da im Verhältnis für das Gebäude sehr viele Grundleitungen unterhalb der Bodenplatte verlegt wurden", beschreibt der Bauleiter die zeitintensiven Arbeiten, bevor das Projekt immer konkretere Gestalt annahm.

Eine Spezialfirma zerlegte den Kran am Hainberg in Mellrichstadt in mehrere Teile und transportierte ihn zur nächsten Baustelle nach Grafenrheinfeld.
Foto: Simone Stock | Eine Spezialfirma zerlegte den Kran am Hainberg in Mellrichstadt in mehrere Teile und transportierte ihn zur nächsten Baustelle nach Grafenrheinfeld.

Das sichtbarste Zeichen für die Baustelle ist derweil schon verschwunden. Am 21. August wurde der große Kran abgebaut, der seit November 2022 über dem Hainberg thronte. Eine Spezialfirma hat den firmeneigenen Riedel-Bau-Kran innerhalb eines Tages abgebaut und gleich auf einer neuen Baustelle in Grafenrheinfeld wieder aufgebaut, teilt Nico Söder mit.    

1840 Kubikmeter Beton wurden fürs Altenheim verbaut

In Mellrichstadt hing jede Menge Schwerlast am Kran. Unmengen von Beton wurden auf der Baustelle verarbeitet – stolze 1840 Kubikmeter an der Zahl. Ebenso 240 Tonnen Betonstahl. Das Dach ist drauf, Dämmung, Blitzschutz und Leerrohre für die Elektro-Installation sind verlegt. Nun, da der Rohbau abgeschlossen ist, geht es mit dem Innenausbau weiter.

"Die meisten Aufträge sind schon vergeben", sagt Bürgermeister Michael Kraus auf Anfrage dieser Redaktion. Die Fenster sind bereits eingebaut, jetzt folgen Elektrik, Heizung und Sanitär, der Innenputz und die Böden. "Das ist auf der Großbaustelle wie beim Hausbau: Die Arbeiten im Innenbereich greifen ineinander", so Kraus, schließlich soll der Neubau bis Juni 2024 fertiggestellt sein und bezogen werden.

Wenn der Neubau fertig ist, wird der Altbau saniert

"Insgesamt liegen wir sehr gut im Zeitplan", versichert Kraus. Alle Gewerke sind vergeben mit Ausnahme des Schließsystems und der Außenanlage. Knapp 20 Millionen Euro wird der Bau vermutlich kosten, Baukostensteigerungen mit eingerechnet. In der Summe enthalten ist auch die Sanierung des jetzigen Altenheims, die direkt im Anschluss angepackt werden soll.

Die Fenster sind schon drin: Beim Neubau des Franziska-Streitel-Altenheims in Mellrichstadt geht es nun mit dem Innenausbau weiter.
Foto: Simone Stock | Die Fenster sind schon drin: Beim Neubau des Franziska-Streitel-Altenheims in Mellrichstadt geht es nun mit dem Innenausbau weiter.

Ein großer Bestandteil der Finanzierung ist die Förderung des Landesamtes für Pflege in Höhe von 5,847 Millionen Euro. Am 6. August 2021 war der Bescheid bei der Stadt eingetroffen, nahezu in der Höhe, die sich die Verantwortlichen erhofft hatten. "Die Summe war die zweithöchste Förderung in Bayern in 2021", hatte Architekt Jörg Lammert vom Weimarer Büro Gerotekten zu Baubeginn stolz verkündet.

Künftig 99 Betreuungsplätze im Franziska-Streitel-Altenheim

Bis 2025 soll dann auch die Sanierung des bestehenden Altenheims abgeschlossen sein. Der im hinteren Bereich noch ans Altenheim angrenzende Gebäudeteil, der aus Krankenhaus-Zeiten stammt und 1969 in Betrieb gegangen ist, hat dann vollends ausgedient.

Bisher stehen im Streitel-Altenheim 78 Betreuungsplätze zur Verfügung, daraus werden künftig 99 – 66 davon im neuen Haus. Zudem werden neun Kurzzeitpflegeplätze eingerichtet, die Betreuten bilden dann wie die anderen Bewohner eine Hausgemeinschaft. Der Bedarf nach Pflegeplätzen ist groß, und zwar im ganzen Bereich der Julius-Spital-Stiftung, deren Mitglieder neben der Stadt Mellrichstadt auch die Gemeinden Hendungen, Oberstreu und Stockheim sind. Daher gilt der Neubau auch als Gemeinschaftsprojekt.

 
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