Es geht voran auf Mellrichstadts größter Baustelle. Am vergangenen Dienstag wurde Richtfest gefeiert, und zahlreiche Gäste nutzten dabei die Gelegenheit, den Rohbau unter die Lupe zu nehmen.
Neben Vertretern der am Bau beteiligten Firmen, den Bauarbeitern und den Mitarbeitern des Altenheims waren auch die Nachbarn zum Richtfest eingeladen. Für die Anwohner bedeuteten die Bauarbeiten in den vergangenen zehn Monaten viel Lärm, Staub und Verkehr. Sie nutzten nun gern die Gelegenheit für einen Rundgang über die Baustelle.
Regen bei offiziellen Terminen bringt Segen für die Baustelle
Schon beim Spatenstich zum Neubau des Franziska-Streitel-Altenheims am 1. Oktober 2022 hatte es in Strömen geregnet. So auch beim Richtfest. "Dafür läuft es gut auf der Baustelle", sagte Bürgermeister Michael Kraus, zugleich Vorsitzender der Julius-Spital-Stiftung, als er einen Überblick über die Baumaßnahme gab. Die Arbeiten liegen gut im Zeitplan, die Eröffnung ist im Juni 2024 geplant. "Und ich weiß es jetzt schon: Es wird wieder regen", prophezeite Kraus für den Festtag voraus.
Bis dahin ist noch einiges zu tun. Architekt Jörg Lammert vom Fachbüro Gerotekten aus Weimar gab einen kurzen Abriss über die Bauarbeiten, denen erste Planungen seit 2016 zugrunde lagen.
Betreuungskonzepte nach den neuesten Standards
Bereits beim Spatenstich hatte er sein Konzept vorgestellt, das Pflege nach neuesten Standards beinhaltet. Im Franziska-Streitel-Neubau werden demnach innovative Betreuungskonzepte umgesetzt, die an die Bedürfnisse alter Menschen angepasst sind.
Die Senioren und Pflegebedürftigen sollen künftig miteinander kochen können und Zeit in einem gemeinsamen Wohnbereich verbringen. Dazu hat jeder Bewohner ein eigenes Zimmer mit Bad für die Privatsphäre. Zudem werde der Neubau auch auf die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz sowie mit Sehbeeinträchtigung ausgerichtet.
Der Bedarf an Pflegeplätzen ist im ganzen Landkreis groß
Dass der Bedarf nach Pflegeplätzen im Landkreis groß ist, machte die stellvertretende Landrätin Eva Böhm deutlich. 99 Plätze bietet künftig das Altenheim am Hainberg – 66 davon im Neubau. Sobald die Bewohner hier eingezogen sind, wird in einem zweiten Bauabschnitt das bestehende Franziska-Streitel-Altenheim, das 1989 eröffnet wurde, saniert und eine Verbindung zum Neubau geschaffen.
2025 sollen die Baumaßnahmen abgeschlossen sein. Dann soll das Franziska-Streitel-Altenheim nicht nur ein Haus für die Altenpflege sein, sondern ein Begegnungszentrum am Hainberg werden.
Weinglas zerschellte am Boden: ein gutes Zeichen für das Bauprojekt
Bis dahin wird es noch einige Zeit dauern. Gutes Gelingen auf der Baustelle vorausgesetzt. Da Scherben bekanntlich Glück bringen, steht dem hoffentlich nichts im Weg. Den Richtspruch sprach Nico Söder, Bauleiter der Firma Riedel Bau, nach altem Brauch in Reimen, verbunden mit dem Dank an alle, die dieses Haus erschaffen haben. Das nach unten geworfene Weinglas zerschellte am Boden – traditionell ein gutes Zeichen für das Projekt.
Zuvor hatten bereits die Pfarrer Thomas Menzel und Andreas Werner den Neubau gesegnet.
Bürgermeister Michael Kraus richtete zu guter Letzt ein ausdrückliches Lob an die Bauarbeiter, die bei Wind und Wetter anpacken: "Es ist eine saubere Baustelle, und hier wird sehr gute Arbeit geleistet." Dem zollten auch die Nachbarn Beifall.