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Irmelshausen
Bürgermeister zu Funkmast: "Wir haben das Maximum erreicht"
Caldatrac-Geschäftsführer Alfred Kilian und Bürgermeister Michael Hey erinnern an die jahrelangen Bemühungen um einen zeitgemäßen Mobilfunkausbau.
Der Kirchturm von Irmelshausen vom Gelände der Firma Caldatrac gesehen. Rechts vom Turm, in gut 120 Meter  Abstand soll der 5 G-Mast errichtet werden.
Foto: Michael Petzold | Der Kirchturm von Irmelshausen vom Gelände der Firma Caldatrac gesehen. Rechts vom Turm, in gut 120 Meter  Abstand soll der 5 G-Mast errichtet werden.
Michael Petzold
 |  aktualisiert: 12.09.2022 15:31 Uhr

So ganz versteht Alfred Kilian, Geschäftsführer der Firma Cadatrac in Irmelshauen und zweiter Bürgermeister der Gemeinde Höchheim, die Aufregung um den geplanten 5 G-Masten nicht. 130 Einwohner hatten sich bei einer Umfrage des evangelischen Kirchenvorstandes gegen den Standort am Ortsrand in Nähe des unter Denkmalschutz stehenden Kirchturms gewandt (wir berichteten). Entschieden ist auch, dass gegen den geplanten Standort juristische Schritte unternommen werden sollen. Geärgert hat sich Kilian, dass nur Menschen, die hier ihren 1. und 2. Wohnsitz haben, angesprochen  wurden, der größte Arbeitgeber aber nicht.

29 Mitarbeiter beschäftigt die auf die Fertigung von Industrieöfen spezialisierte Firma, mehrere leben in der Gemeinde Höchheim, aber nur einer direkt in Irmelshausen. Die Firma habe auch für die Sanierung des Kirchturms gespendet und sei der größte Gewerbesteuerzahler des Ortes, erklärte Kilian im Gespräch mit dieser Redaktion, an der auch Bürgermeister Michael Hey teilnahm.      

Schon 2004 wurde ein Handymast mit einer Unterschriftenaktion verhindert

Sechs Jahre lang seien die Vertreter der Gemeinde bei jeder Bürgerversammlung darauf angesprochen worden, wann endlich ein Handymast errichtet werden würde.  Sogar eine groß angelegte Unterschriftenaktion mit Unterstützung der Grabfeldallianz sei ins Leben gerufen worden, betonte Alfred Kilian, der auch an die Unterschriftenaktion im Jahre 2004 erinnerte, wegen der damals ein geplanter Handmast auf der Höhe von Höchheim verhindert worden sei.

Und als schon niemand mehr daran geglaubt hätte, dass in dieser Sache noch etwas bewegen würde, habe die Telekom angeboten, in allen vier Gemeindeteilen Funkmasten zu errichten. Das Engagement führt Kilian auf das Versprechen zurück, 100 unwirtschaftliche Sendemasten aufzustellen, dass die Telekom Markus Söder zu dessen Amtsantritt als Ministerpräsident gegeben habe. Allein 20 dieser Sendemasten würden im Landkreis Rhön-Grabfeld gebaut und davon vier in der Gemeinde Höchheim.   

Laut Kilian gehe es schon lange nicht mehr um einen ungestörten Handyempfang. Der sei tatsächlich fast überall in Irmelshausen gewährleistet. Daten hochzuladen und zu versenden sei dagegen nicht möglich. Es gebe Kunden von Caldatrac, die aus Sicherheitsgründen das hausinterne Wlan nicht nutzen dürfen. Die müssen, wie unlängst geschehen, entweder nach Bad Königshofen ins Hotel fahren oder sich auf den Feldweg zwischen Ottelmanshausen und den Aussiedlerhof stellen, um senden zu können. Das sei heute nicht mehr akzeptabel und nachteilig für das Geschäft, so Kilian weiter. Der Konkurrent im nahen Römhild habe diese Probleme nicht.    

Aus dem Mast im Kirchturm wurde nichts 

Insofern sei man im Gemeinderat froh und glücklich gewesen, als 2019 die Botschaft der Telekom eingetroffen sei, bestätigte auch Bürgermeister Michael Hey. Der erste Vorschlag, den Masten in den Kirchturm zu integrieren, der gerade saniert wurde, sei abgelehnt worden, weil es seitens der Landeskirche keine Entscheidung dazu gegeben habe. Dort habe es an betreffender Stelle gerade einen Personalwechsel gegeben, so zweiter Bürgermeister Kilian weiter. Ein Standort auf privater Fläche sei für den Gemeinderat nicht infrage gekommen, weil man Anfeindungen befürchtet hatte.

Blieben nur noch gemeindliche Grundstücke. "Wir haben das Maximum erreicht, was ging", erklärten Kilian und Hey unisono. Denn laut der Vereinbarung zwischen den kommunalen Spitzenverbänden und der deutschen Telekom vom Juni vergangenen müssen die von der Kommune gemachten Standortvorschläge für neue Sendeanlagen in dem Suchkreis liegen, den der Mobilfunknetzbetreiber auf Grundlage seiner Netzplanung benannt hat, um die erforderliche Versorgungsverbesserung zu erreichen.  Und selbst wenn es gelungen wäre, die Telekom von weiteren möglichen ortsnahen Standorten zu überzeugen, glauben Kilian und Hey nicht, dass dies Verbesserung gebracht hätte.        

 
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