Gemeinsam Dinge angehen, um den Anliegen mehr Durchschlagskraft zu verleihen und damit die Chancen auf Realisierung zu erhöhen. Das ist einer der Gründe, warum sich die zehn Gemeinden zur Allianz Fränkischer Grabfeldgau zusammengeschlossen haben.
Zwar nicht überall, aber doch in Teilen des Allianzgebietes, wie etwa im Milzgrund, ist der Mobilfunk-Empfang nicht möglich oder stark eingeschränkt. Deshalb unterstützt die Allianz auch eine Initiative der Gemeinde Höchheim, Mobilfunkbetreiber zu veranlassen, die unbefriedigende Situation zu verbessern.
Der Forderung Nachdruck verleihen sollen die 729 Unterschriften, die in den Gemeinden Aubstadt, Herbstadt, Waltershausen, Gollmuthhausen, Höchheim, Irmelshausen, Rothausen und Mendhausen gesammelt wurden. In der jüngsten Sitzung der Allianz-Lenkungsgruppe übergab Höchheims stellvertretender Bürgermeister Volker Seifert die Listen an Lenkungsgruppensprecher Jürgen Heusinger.
Gemeinsam mit dem Landratsamt sollen jetzt Wege gefunden werden, Mobilfunkanbieter für den Bau eines Funkmastes zu gewinnen. Als einzigen möglichen Standort nannte Höchheims Bürgermeister Gerold Weiß die Fläche neben dem Hochbehälter des Wasserzweckverbandes südlich von Höchheim.
Auch die Gemeinde Saal darf sich der vollen Unterstützung der Allianz sicher sein beim Versuch, für die geforderte Ortsumgehung doch noch die Einstufung „vordringlicher Bedarf“ im neuen Bundesverkehrswegeplan zu erreichen. Die an das Bundesverkehrsministerium adressierte Stellungnahme, die von allen Bürgermeistern der Allianz-Mitgliedsgemeinden unterschrieben wurde, wendet sich ausdrücklich gegen die Entwurfsvorlage, nach der die Umgehung lediglich mit „weiterer Bedarf“ deklariert ist. Eine Bewertung, die für die Allianzbürgermeister aus verschiedenen Gründen weder verständlich, noch nachvollziehbar ist, wie aus dem Schreiben deutlich wird, das Heusinger vorlas.
Kritisiert wird vor allem die Zusammenlegung der beiden an der B 279 gelegenen Umgehungen von Voccawind und Saal in ein Gesamtprojekt mit dem Namen B279 Pfaffendorf–Bad Neustadt. Hier werde von einem durchschnittlichen Verkehrsaufkommen von 5000 Fahrzeugen am Tag ausgegangen. Tatsächlich lag das Verkehrsaufkommen in Saal aber schon 2010 bei 8500 mit stets steigender Tendenz. Dagegen belaufe sich die aktuelle Verkehrsbelastung in Voccawind auf lediglich 3333 Fahrzeuge am Tag.
Als weitere Argumente für eine Einzelbewertung der geforderten Umgehung von Saal nennt die Stellungnahme die mit 3,1 Kilometer Länge und prognostizierten Kosten von 12,1 Millionen Euro deutlich kürzere und kostengünstigere Strecke. Dazu komme noch die faktische Funktion der B279 in Saal als Zubringer zur nahe gelegenen A71 und eine vorhergesagte weitere deutliche Zunahme des Verkehrs in den kommen Jahren. Wobei vor diesem Hintergrund der Campus-Neubau des Rhönklinikums noch nicht einmal untersucht worden sei.