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"Wir müssen unseren Kinder einen Albtraum ersparen"
Redaktion
 |  aktualisiert: 03.12.2006 22:29 Uhr
Höchheim (wru) Der Widerstand gegen einen geplanten Mobilfunksendemasten südlich von Höchheim formiert sich und nimmt allmählich Konturen an. Mittlerweile haben 18 Gründungsmitglieder die Bürgerinitiative "Contra Sendemast" aus der Taufe gehoben.

Die in der Bürgerinitiative (BI) engagierten Personen sehen es als Hauptziel an, die Errichtung eines Mobilfunkmasten zu verhindern. Hierzu wurde bereits eine Unterschriftenaktion in allen vier Ortsteilen gestartet.

Thomas Hartmann von der BI berichtet, dass in Höchheim schon fast alle Haushalte aufgesucht wurden und nahezu alle Bürger mit ihrer Unterschrift das Begehren unterstützt haben.

In den übrigen drei Ortsteilen laufe die Aktion derzeit noch. "Aber auch dort laufen wir mit unserem Vorhaben offene Türen ein", so Thomas Hartmann. Aus Solidaritätsgründen unterschreiben auch dort fast alle Befragten.

In einem weiteren Schritt wollen Vertreter der BI die zwölf Gemeinderäte aufsuchen und im persönlichen Gespräch Überzeugungsarbeit leisten. Frank Denner von der BI erläutert, dass das Ganze noch in Form eines Briefes an alle Gemeinderäte untermauert werden solle. Mit dem Brief wolle man vor allem auch die Gemeinderäte erreichen, die das Einzelgespräch ablehnen.

Norbert Joppich ergänzt: "Unser Anliegen ist es, rechtzeitig vor der Errichtung einer solchen Anlage, auf   die erheblichen Gesundheitsrisiken hinzuweisen und an die Vernunft der Gemeinderäte zu appellieren, sich gegen dieses Vorhaben einzusetzen." Es gebe unzählige Gutachten und Argumente, die gegen die Errichtung von Sendemasten in der Nähe von Ortschaften sprechen.

Erst kürzlich haben Medien deutschlandweit über die dramatischen Folgen einer Sendeanlage im oberfränkischen Naila berichtet.

Die Gegner des Projekts weisen auch auf Ähnliches aus dem Rhön-Grabfeldkreis hin. Hier sprechen zahlreiche Fälle gegen die angebliche Unbedenklichkeit solcher Funkanlagen. So wurde beispielsweise in Wollbach gegen den Bau der Anlage gekämpft und gerungen. Aber selbst der Einsatz von MdB Susanne Kastner und Bundesumweltminister Jürgen Trittin konnte die Verwirklichung des Projekts auf einem Privatgrundstück nicht verhindern.

Die Wollbacher Ärztin Dr. Christel Bayer hat auf Anfrage der BI bestätigt, dass seitdem freiwillige Blutuntersuchungen bei 54 Personen durchgeführt wurden. Das Ergebnis zeige eine auffällige Veränderung der "jungen roten Blutkörperchen" bereits innerhalb eines Jahres. In vielen Fällen seien laut Dr. Bayer auch bei der Gehirnstrom-Messung im EEG Veränderungen festgestellt worden. Auf einem wie in Höchheim geplanten Mast von 30 bis 40 Meter Höhe könnten insgesamt bis zu vier Betreiber ihre Antennen installieren. Der Wollbacher Mast hat lediglich eine Höhe von nur zehn Metern und nur einen Betreiber.

Frank Denner von der BI vermutet, dass deshalb mögliche Gesundheitsbeeinträchtigungen noch deutlich stärker ausfielen als im Wollbacher Fall geschildert. Die Sprecher der BI weisen darauf hin, dass es keinen vernünftigen Grund gebe, ein solches Unikum zu errichten. Es würde nicht nur die Umgebung auf unabsehbare Jahre hinweg bestrahlen, sondern auch das Höchheimer Landschaftsbild weithin sichtbar verschandeln.

Norbert Joppich fragt kritisch: "Was würden unsere Kinder in 20 Jahren sagen, wenn sich bis dahin die negativen Erkenntnisse bestätigen ähnlich wie bei FCKW oder PCB und wir hätten heute nichts unternommen?"

Schließlich weisen die Gegner des Sendemasten darauf hin, dass der Gemeindebereich über das D2-Netz ausreichend versorgt sei. Der weitaus größte Teil der Bevölkerung aller Ortsteile sei gegen eine solche Sendeanlage. Auch ein großer Teil der Jugendlichen sage "Nein" zum Sendemast.

Bei einer entsprechenden Umfrage fanden die Initiatoren der BI nur ganz wenige Personen, die für die Anlage waren oder sich der Stimme enthielten. In einem offenen Brief formulieren die Gegner des Sendemasten ihr dringendes Anliegen und ihre Forderung an die gewählten Gemeindevertreter so: "Tut alles, was in Eurer Macht steht, damit uns und unseren Kindern ein solcher Albtraum erspart wird."

 
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