Es ist nicht nur für die ortsansässigen Bürger, sondern auch für Wanderer, Radtouristen oder Autofahrer, die eine Panne oder einen Unfall haben, ein echtes Ärgernis: Wer im Milzgrund mit dem Handy telefonieren will, versucht oft vergeblich, sich in ein Mobilfunknetz einzuwählen. Funklöcher, auch als „Weiße Flecken auf der Mobilfunk-Landkarte“ bezeichnet, gibt es praktisch überall in der Gemeinde, also in Höchheim, Irmelshausen, Gollmuthhausen und Rothausen. Das könnte sich bald ändern: Die Telekom hat der Gemeinde angeboten, in allen vier Ortschaften Mobilfunkanlagen zu installieren.
Gemeinderat geschlossen dafür
Für Bürgermeister Michael Hey und den gesamten Gemeinderat ist das eine frohe Botschaft, zumal der geplante Netzausbau zur Verbesserung des Mobilfunks die Kommune keinen Cent kosten wird. „Wir brauchen funktionierende Mobilfunknetze, damit wir hier auf dem flachen Land nicht vollends abgehängt werden“, so Hey. Der Rathauschef ist sich sicher, dass viele Menschen im Milzgrund eine Verbesserung des Mobilfunks wollen. „Mindestens 90 Prozent der Bürger sind dafür und der Gemeinderat steht sogar geschlossen dahinter.“
Die Standorte für die vier Mobilfunksender stehen bereits fest. In Höchheim, Irmelshausen und Gollmuthhausen sind es laut Bürgermeister drei gemeindeeigene Gebäude an den Ortsrändern, in Rothausen soll es das Gebäude der Jagdgenossenschaft sein. Dort fand unlängst am Rande einer Jagdgenossenschaftsversammlung ein Info-Abend statt, zu der alle Rothäuser eingeladen und auch Vertreter der Telekom gekommen waren. „Es gab aus den Reihen der Besucher nur wenig Kritik am Vorhaben, in Rothausen den Mobilfunk zu verbessern“, erinnert sich Rüdiger Jucht, selbst Mitglied bei den Jagdgenossen.
Was tun bei einem Unfall?
Auch die Rothäuser Gemeinderätin Daniela Ziegler spricht von einer großen Zahl an Bürgern, die sich ein Ende der Funklöcher nicht nur in Rothausen, sondern in allen Höchheimer Ortsteilen wünschen. Besonders betroffen vom schlechten Netz im Milzgrund seien ortsfremde Autofahrer oder Radtouristen, die sich oft nicht ins Handynetz einwählen könnten. „Besonders problematisch ist das bei Notfällen wie zum Beispiel einem Unfall.“
Planung läuft
Michael Hey ist optimistisch, dass die Planung für die vier Mobilfunkanlagen in seiner Gemeinde, die bis zum Jahresende abgeschlossen sind. Dann könnten die Sendeanlagen im Laufe des kommenden Jahres installiert werden. Dass diese in das neue 5G-Netz eingebunden werden könnten, das eine noch schnellere Datenübertragung ermöglicht und für das im Frühjahr die Frequenzbänder versteigert wurden, bestätigt der Bürgermeister. „Dafür gibt es bei uns aber überhaupt keine Notwendigkeit“, betont der Rathauschef, der sich nur eines wünscht: endlich ein funktionierendes Handynetz in seiner Gemeinde.