Man muss im Milzgrund, ob in Irmelshausen, Gollmuthhausen, Waltershausen, Höchheim oder auch im thüringischen Mendhausen genau wissen, wo im jeweiligen Dorf die Stellen liegen, um Handyempfang zu haben. Ein Umstand, der seit Jahren die Bewohner der Ortschaften des Milzgrundes, aber auch darüber hinaus bis Herbstadt und Aubstadt, ganz gehörig auf die Nerven geht.
Als Konsequenz daraus hat sich eine Initiative für die Verbesserung des Mobilfunks im Milzgrund und Umgebung gebildet. Federführend sind hier Egid Dömling und Volker Seifert (Irmelshausen) aktiv. „Es muss endlich etwas geschehen, damit auch wir einen optimalen Handyempfang haben,“ sagen sie im Gespräch mit dieser Zeitung.
Wenn Dömling in Irmelshausen das Handy nutzen will, muss er aus dem Haus gehen. „Dann habe ich schon mal zwei Balken und kann mich weitgehend verständigen.“ Ansonsten ist man im Milzgrund auf das Telefon angewiesen. Das bestätigt auch Kindergartenleiterin Ingrid Wirsing in Höchheim. „Es gibt nur ganz bestimmte Stellen, wo das Handy funktioniert.“ An der Brücke bei Höchheim etwa.
Für Volker Seifert ist das neu. Er testet dies sofort und ist erstaunt, wie sich ein Balken nach dem anderen aufbaut. Drei Balken am Handy zeigen ihm, dass der Empfang gut ist. „Aber soll ich immer raus gehen, hier in Höchheim an die Brücke, um telefonieren zu können“, schmunzelt er. „Im Sommer könnte das ja angehen, aber bei diesen Temperaturen...“ Nur wenige Schritte weiter gähnt dann schon wieder das Funkloch.
Das Thema „Funkmast“ beschäftigt schon seit 2004 Bürgerinnen und Bürger im Milzgrund. Einer von ihnen war Hartmut Werner, der erste Anläufe unternommen hatte, einen Funkmast für den Mobilfunk nahe Höchheim durch einen Handybetreiber aufstellen zu lassen. Die Chancen dafür standen auch nicht schlecht, allerdings regten sich dann aus der Bevölkerung Bedenken, so dass das Thema wieder auf Eis gelegt wurde.
Jetzt starten Dömling und Seifert eine neue Initiative. Der Funkmast könnte auf der Höhe südlich von Höchheim für die bessere Versorgung im Mobilbereich für den Milzgrund und Umgebung sorgen. Schon wegen der Erreichbarkeit im Notfall. Rettungsdienst, Ärzte und Feuerwehr müssten überall, auch per Handy erreichbar sein und nicht nur über das Festnetz, betonen die Initiatoren. Denn: „Was ist, wenn draußen etwas passiert und man schnell Hilfe braucht, das Handy aber nicht funktioniert.“
Mit im Boot ist auch Bürgermeister Gerold Weiß. Er hat bei der Telekom und anderen Handyanbietern im vergangenen Jahr entsprechende Anfragen gestellt. Lediglich die Telekom hatte geantwortet. Sie verwies aber gleichzeitig auf entsprechende Auflagen wie Stromversorgung, Gelände und Glasfaserkabel, das an der Stelle vorhanden sein müsse.
Auflagen, die sich erfüllen lassen, wie Dömling sagt. Eingeschaltet ist auch das Landratsamt. Außerdem haben Dömling und Seifert Kontakt mit den Bürgermeistern der Gemeinden Herbstadt, Höchheim, Aubstadt, Rappershausen und Römhild aufgenommen, und um Unterstützung gebeten.
Interesse an einem Mobilfunkmast, der ja letztendlich auch eine Verbesserung der Datenübertragung mit sich bringt haben die verschiedenen Firmen im Milzgrund. Auch hier gibt es derzeit Probleme, nicht nur was das Handy betrifft, sondern auch bei der Übertragung von Daten oder mit der Einwahl ins Internet.
Nicht zufriedenstellend ist darüber hinaus auch die Breitbanderschließung. „Das Kabel wurde zwar gelegt und es sollte auch gehen, aber entweder tut sich gar nichts oder die Leistung ist recht mau,“ sagt Seifert.
In den kommenden Tagen werden nun Dömling, Seifert und weitere Helfer unterwegs sein, um Unterschriften zu sammeln. Das Thema wird auch bei der Sitzung der „Allianz Grabfeldgau“ diesen Mittwoch zur Sprache kommen.