
Im Herbst montierten Matthias Adrian und seine Mitarbeiter die Bügel an die Skilifte des Arnsbergs. In der Hoffnung, dass einmal wieder ein guter Winter kommt und ausgiebig Wintersport in der Rhön getrieben werden kann. Inzwischen wurden die ersten Bügel wieder abgenommen. Ohne, dass auch nur ein Skifahrer oder eine Skifahrerin mit ihnen den Berg hochgefahren ist. Der Schnee wollte in diesem Winter einfach nicht fallen. Insofern blicken die Besitzer der Arnsberglifte, Madeleine und Matthias Adrian, deprimiert auf die Saison zurück. Keinen einzigen Lifttag konnten sie verbuchen.
"Das ist für uns sehr bitter", äußert sich Matthias Adrian enttäuscht. Schon in den letzten Jahren seien die Winter eher schlecht gewesen. "Wir haben jetzt schon überlegt, wie es weiter geht." Dem nächsten Winter wolle man nun noch eine Chance geben. Werde es dann wieder nichts, "dann könnte es stark ans Aufhören gehen".
Die Lifttage reichen von fünf bis zu 25 Tagen
Es ist lange her, dass am Arnsberg die Lifte in einem Winter kein einziges Mal in Gang waren. Abgesehen vom Corona-Winter 2020/2021, in dem es Schnee satt gab, die Liftanlagen aber geschlossen bleiben mussten. Es war Ende der 1960/Anfang der 1970 Jahre und ausgerechnet der Winter, kurz nachdem der Doppellift gebaut wurde. Es sei damals ein schwerer Schlag gewesen, dass nach so einer großen Investition kein Geld zurückgeflossen sei.
In der letzten Saison sei man auf sechs Skitage gekommen – auch nicht viel – und im Winter davor seien die Lifte an 17 Tagen in Betrieb gewesen. "Die Lifttage sind bei uns sehr schwankend", erläutert Matthias Adrian. "Sie reichen von etwa fünf bis zu 25 Tagen pro Saison."
Am meisten Schnee hätten sie in diesem Winter Mitte März kurz vor dem Frühlingsanfang gehabt, als in der Rhön wie aus heiterem Himmel über Nacht 15 Zentimeter Schnee gefallen sind. Das meiste davon sei jedoch am Nachmittag schon wieder weg gewesen. "Ansonsten sind wir über fünf bis zehn Zentimeter nicht hinausgekommen", erzählt Adrian.
Matthias Adrian: "Wir stecken viel Herzblut in den Liftbetrieb"
Wie jedes Jahr hätten sie sich auf die Saison intensiv vorbereitet und sich auf den Schnee und Winter gefreut. "Wir stecken viel Herzblut in den Liftbetrieb", betont Adrian. Es sei dann sehr ernüchternd gewesen, als eine Woche nach der anderen verging und kein Schnee kam. Besonders deprimierend sei gewesen, dass die Voraussetzungen in diesem Winter mit den vielen Frosttagen gut waren. "Es wäre super gewesen. Aber der Schnee hat halt gefehlt."

Die Arbeiten rund um die Lifte würden sich über das ganze Jahr erstrecken. Auf wie viele Stunden sich diese summieren, könne er nicht sagen, meint Adrian. "Wir haben noch nie mitgezählt." Vor der Saison müssten die Flächen gemulcht werden, damit alles eben ist. Die Lifte würden gewartet und das ein oder andere gestrichen werden. Die Maschinen müssten instand gehalten und gegebenenfalls repariert werden. Der 37-Jährige legt den Betrag, der jedes Jahr in den Liftbetrieb gesteckt wird, in den fünfstelligen Bereich. Inklusive Pacht. "Da kommt schon etwas zusammen."
Künstliche Beschneiung nur im Talbereich
Die Familie Adrian führt eine Elektrofirma in Bischofsheim und betreibt den dortigen Campingplatz. Insofern hänge nicht die komplette Existenz am Liftbetrieb. "Das ginge auch gar nicht", erklärt Matthias Adrian. Die Selbstständigkeit gebe ihnen auch die notwendige Flexibilität für die anfallenden Arbeiten am Lift. Er und seine Frau haben den Arnsberglift vor 14 Jahren gekauft. Davor hatten ihn die Eltern von Madeleine Adrian pachtet gehabt.
Am Arnsberg kann nur der Talbereich mit einer Schneekanone beschneit werden. Zum Ausbessern der Schneedecke. Ein Ausbau der künstlichen Beschneiung ist für die Adrians derzeit kein Thema. "Mittlerweile nicht mehr", so der Liftbetreiber. Vor Jahren sei die Investition noch denkbar gewesen. Nun würden die letzten schlechten Winter zu Buche schlagen. "Für eine Beschneiung sind immense Kosten erforderlich." Auch sei sie naturschutzrechtlich schwierig.
Was richtet in so einem Moment auf und macht Mut zum Weitermachen? "Wir blicken auf den nächsten Winter und hoffen, dass es besser wird", versucht Matthias Adrian, weiter optimistisch zu bleiben.
https://www.mainpost.de/regional/rhoengrabfeld/stadtrat-plaediert-fuer-bikepark-am-arnsberg-art-9629557
Vielleicht kann die MP mal recherchieren wo es klemmt.
Wir lieben den Arnsberg zum Skifahren als vierköpfige Familie...
https://msf-frammersbach.de/bikepark/