
Glaubt man Verhaltensforschern, ist es eine Urangst von Hunden, allein zurückgelassen zu werden – wie es bei Wildhunden oder Wölfen üblich ist, wenn ein Mitglied zu alt und zu schwach wird, um dem Rudel weiterhin folgen zu können. Der betagten Cocker Spaniel-Dame Susi ist genau dieser Hundealptraum passiert: Sie wurde von einer offenbar überforderten Vorbesitzerin Ende Mai am Parkplatz der B286 zwischen Maibach und Schweinfurt ausgesetzt. Ein aufmerksamer Spaziergänger hat Susi im Straßengraben gefunden. Die etwa 14 Jahre alte Hundeoma kam nach einer Erstversorgung ins Tierheim Schwebheim. "Sie hätte nicht mehr lange überlebt", ist Johannes Saal überzeugt, als Vorsitzender des Schweinfurter Tierschutzvereins und Trägervereins des Tierasyls.
Das Aussetzen von Haustieren käme leider häufiger vor. Diese Geschichte sei aber schon extrem, so Saal: "Ein schwerer Fall von Tierquälerei und Verwahrlosung." Die Liste der Gebrechen und Krankheiten war lang, die der Schweinfurter Tierarzt Dr. Michael Göde sowie Dr. Christine Hall vom Kleintierzentrum Würzburg an ihrer Patientin festgestellt und behandelt haben: Austrocknung und Abmagerung, infolge vereiterter Zähne und Kieferknochen, eine schwere Augenentzündung an der Grenze zur Erblindung, Milben, Flöhe und Zecken, außerdem ein Tumor der Milchdrüsenleiste sowie ein Tumor im Ohr, laut Befund "so groß wie eine Kinderfaust, eitrig mit Madenbefall".

Der Bericht des Kleintierzentrums geht davon aus, dass das Tier über Wochen und Monate hinweg schwere Schmerzen erlitten hat, die es bei rechtzeitiger Behandlung nicht gegeben hätte. Zum Tierleid kommen Kosten von 5000 Euro, die allein beim Tierschutzverein aufgelaufen sind.
Mittlerweile wurde Anzeige gestellt und die Aussetzerin ermittelt, nachdem der Fall auf Facebook Wellen geschlagen hat. Demnach hieß Susi ursprünglich Coco, die Ex-Halterin lebt im Landkreis Rhön-Grabfeld. Nach einer OP befindet sich Susi wieder auf dem Weg der Besserung. Vor ein paar Tagen hat sie ein neues Zuhause in Sennfeld gefunden, bei Christian Erbe und Stefanie Markendorf, die ihren Schützling zuvor beim Gassigehen näher kennen gelernt haben. Die Tierfreunde haben 2017 bereits Tulip, einen jungen Straßenhund, aufgenommen und entsprechend Erfahrung mit Härtefällen.
Seitens der Staatsanwaltschaft Schweinfurt hieß es, dass das Verfahren läuft, und es sich bei einer Tier-Misshandlung um kein Bagatelldelikt handelt: Außer Geldstrafen drohen in nachgewiesenen schweren Fällen bis zu drei Jahren Haft. Susi fühlt sich in ihrem neuen Zuhause sichtlich wohl. Vor allem die Rampe neben der Gartentreppe hat es ihr angetan, als Gehhilfe. Ganz so, als wolle die lebensfrohe Hundegreisin beweisen, dass sie mit ihrem neuen "Rudel" noch mithalten kann.
Es einfach jahrlang vor sich hin vegetieren zu lassen, weil man zu faul oder zu geizig ist, es zum Tierarzt zu bringen, so lange der noch was machen könnte, bis es endgültig zu spät ist, so dass nur noch Einschläfern möglich ist, das ist Tierquälerei.
Traurig. Tiere sind genauso Lebewesen wie wir Menschen und im Gegensatz zu Ihnen, können Hunde Gefühle zeigen.
Traurig, solch einen Kommentar frühs lesen zu müssen.
Danke an H. Erbe und F. Markendorf !!!!
Meines Erachtens müssten schon die Hürden für den Erwerb und die Haltung eines Haustiers höher sein.
Für alles und jedes muss man in diesem Land seine Qualifikation und Befähigung nachweisen – aber Kinder und Haustiere kann sich der letzte Depp anschaffen …
Das hört sich nach Verbot an!
Was werden die Liberalen dazu sagen?
Fall´s der Beitrag Ironie darstellt ist er überflüssig wie ein Kropf.