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Marktheidenfeld
Wonnemar Marktheidenfeld: Stadt erklärt den Heimfall des Schwimmbads
Weil die vertragliche Vereinbarung aus Sicht der Stadt nicht eingehalten wurde, soll die interSPA die Therme zurückgeben. Dies gab Bürgermeister Stamm im Stadtrat bekannt.
Der Bade- und Thermenbetrieb im Wonnemar in Marktheidenfeld ruht wegen der Corona-Pandemie und der Insolvenz der Betreibergesellschaft schon länger. Die Stadt hält derzeit mit drei Fachleuten den Notbetrieb aufrecht.
Foto: Joachim Spies | Der Bade- und Thermenbetrieb im Wonnemar in Marktheidenfeld ruht wegen der Corona-Pandemie und der Insolvenz der Betreibergesellschaft schon länger. Die Stadt hält derzeit mit drei Fachleuten den Notbetrieb aufrecht.
Joachim Spies
Joachim Spies
 |  aktualisiert: 09.02.2024 04:45 Uhr

"Die interSPA kommt ihrer Verpflichtung zum Unterhalt des Bades nicht mehr nach", stellte Bürgermeister Thomas Stamm am Donnerstagabend in der Sitzung des Marktheidenfelder Stadtrats fest. Er habe deshalb, basierend auf der in nichtöffentlicher Sitzung am 10. Dezember 2020 gefassten Ermächtigung durch den Stadtrat, mit Schreiben vom 13. Januar 2021 den Heimfall des Wonnemar erklärt. Eine Reaktion von interSPA dazu gebe es noch nicht, so Stamm am Donnerstag.

Wie Stamm betonte, bedeutet diese Erklärung aber nicht, dass damit die Stadt automatisch wieder Eigentümer des Wonnemar sei. An einer Rückführung müsse die Besitzgesellschaft von interSPA mitwirken und dann müsse dies noch notariell beurkundet werden. "Wir bemühen uns, das Erbbaurecht an die Stadt Marktheidenfeld zurückzuführen", erläuterte Stamm. Wie schnell das gehen und ob dies einvernehmlich geschehen könne, lasse sich momentan nicht sagen. 

Welche Auswirkungen eine solche Rückführung auf die städtischen Finanzen hätte, das machte Kämmerin Christina Herrmann später bei der Vorstellung der Zahlen für den Haushaltsentwurf 2021 deutlich. Dann müssten die "ausgelagerten Schulden" wieder im städtischen Haushalt berücksichtigt werden. Gegenwärtig ist noch ein Darlehen von rund 11,7 Millionen abzuleisten.  

Vertrag läuft eigentlich bis zum Jahr 2042

Mit der Besitzgesellschaft des Wonnemar, der interSPA GmbH & Co. KG, hat die Stadt Marktheidenfeld in einem Vertrag vom 23. August 2010 die Rückübernahme der in Erbbaurecht abgetretenen Immobilie eigentlich erst für das Jahr 2042 vereinbart. Zugleich wurde im Vertrag jedoch auch festgehalten, dass bei einem Verstoß gegen die Vertragsinhalte das Bad schon früher an die Stadt übergeht, der sogenannte Heimfall eintritt. Diesen hat die Stadt jetzt von sich aus erklärt, nachdem die Betreibergesellschaft insolvent ist und die Therme nicht mehr betreiben kann.  

Für Bau und Betrieb des am 16. Dezember 2012 eröffneten Wonnemar hatte die Stadt damals 16 Millionen Euro an die Besitzgesellschaft überwiesen. Gegenwärtig zahlt die Stadt 840000 Euro im Jahr, um den dafür aufgenommenen Kredit zu bedienen. In der 30 Jahre dauernden Laufzeit des Darlehens fallen insgesamt rund 25,2 Millionen Euro an Zins und Tilgung an. Inzwischen hat die Stadt über die eigens gegründete Marktheidenfelder Bäder GmbH auch den Notbetrieb des Bades übernommen, der die Kommune monatlich zwischen 30 000 und 40 000 Euro kostet. 

interSPA gibt öffentlich keine Auskunft

Anfang Dezember 2020 hatte Volker Kurz, Geschäftsführer der interSPA-Gruppe, noch erklärt, man strebe Gespräche mit der Stadt an, um den Betrieb des Bades langfristig zu sichern. „Dies kann sowohl in Eigenregie durch die Stadt Marktheidenfeld geschehen, als auch wie zuvor durch die interSPA-Betriebsgesellschaft“, hieß es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Doch aus den Gesprächen ist offenbar nicht viel geworden. Im Marktheidenfelder Rathaus wartet man seit langem auf eine Ansage aus Stuttgart, dem Firmensitz der interSPA-Gruppe. Diese wird nach der Heimfall-Erklärung der Stadt nun unumgänglich sein.

Auf Anfrage der Redaktion gab ein Sprecher der interSPA-Gruppe am Freitag folgende Stellungnahme ab: "Wir geben zurzeit zu diesem Sachverhalt nicht öffentlich Auskunft. Die rechtliche Prüfung läuft. Wir sind unverändert zu einer Lösung bereit, die den Interessen beider Seiten gerecht wird. Wir möchten zudem betonen, dass die aktuelle Lage ausschließlich durch die Corona-Pandemie verursacht wurde, nicht durch das Fehlverhalten einer der beiden Seiten."

 
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  • ammi187@gmail.com
    Ich würde sagen die Stadt Marktheidenfeld hat sich schon von Anfang an verspekuliert.
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  • diener
    Sie müssen diese Artikel auch nicht lesen . Einfach drüber blättern ! Es ist ihre Entscheidung !
    Persönliche finde ich es gut , wenn man als Bürger weiß , wohin die Reise gehen soll
    oder wird . Es geht ja dabei auch um viel Geld , welches ausgegeben werden wird und ja durch die Steuereinnahmen durch Bürger und Firmen finanziert wird. .
    Wichtig wäre :
    Kann und will die Stadt Marktheidenfeld diese Last stemmen ?
    Wie könnte dies dann aussehen und was hätte die Öffentlichkeit davon ?
    Hat und bekommt man genug gutes Personal ( Fachleute , aber auch Marketing
    welche sich auch mit diversen Veranstaltungen sich Gedanken um eine Zukunft macht ).
    Man kann ja an der Kreisumlage ein wenig Geld einsparen grinsen
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  • MuellerB
    Dieser Kommentar trägt nicht zur Diskussion bei und wurde daher gesperrt.
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  • laluna
    Die interSPA kommt ihrer Verpflichtung zum Unterhalt des Bades nicht mehr nach"
    Herr Pieper12 soll das Bad jetzt geschlossen werden und geschlossen bleiben?
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  • MuellerB
    Wenn der Betreiber am Ende ist und ein Insolvenzverwalter was regelt geht nie etwas für 0 Euro irgendwo hin......die Stadt sollte spätestens jetzt mal selbstkritisch das Debakel der Entscheidung von damals (was für ein Betreiber das übernimmt etc) selbstkritisch betrachten. Warum damalig nicht wiederholt Fehler gemacht werden....ich habe das Gefühl genau das passiert. Geschäfte auch wenn Stadt werden nicht in Zeitungen ausgetragen!!!!!!!
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  • MuellerB
    das ist alles sehr blauäugig - weil jemand seine Pflichten nicht erfüllt bekomme ich es als Stadt wieder....und das ganze wieder über die Öffentlichkeit. Was halten die Herren von der Stadt mal davon: Im Hintergrund Dinge zu regeln und dann über "Endlösung" zu reden. In noch so kleinen Firmen wird nicht alles über die Öffentlichkeit kommuniziert - das bringt doch nichts! Stadt Marktheidenfeld ist im Vergleich zu normalen Firmen sicherlich wie ein mittelgroßer Arbeitgeber verhält sich aber wie eine 5 Mann Firma. Auch desöfteren die Diskussion in der Zeitung über die andere Partei - wenn man von einer Firma zu einer Verhandlung geht bzw. sich darin befindet schreibt man nicht so abwertend über den anderen - sondern man setzt sich einfach mal an den Tisch!!!!!!! MAN KANN DIE VIELEN ARTIKEL ÜBER WONNEMAR UND STADT UND STADTRAT NICHT MEHR LESEN!!!!!!
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