Beim Wonnemar Marktheidenfeld suchen die Beteiligten nach einer Zwischenlösung für die Zeit bis zur Wiedereröffnung, heißt es in einer Pressemitteilung der Betreibergesellschaft interSPA vom Dienstagabend. Ziel der Gespräche sei es, trotz der schwierigen Umstände den Betrieb des Erlebnisbades langfristig zu sichern. Unterdessen hat das zuständige Amtsgericht das Verfahren über die Betriebsgesellschaft des Bades eröffnet und zugleich die Eigenverwaltung bestätigt.
Das Wonnemar Marktheidenfeld musste bereits im Frühjahr während des ersten Corona-bedingten „Shutdowns“ dreieinhalb Monate schließen. Die Verluste seien erheblich gewesen. Erst Ende Mai konnte das Bad wieder öffnen. In der interSPA-Mitteilung heißt es, dass aufgrund der strengen Hygiene-Vorschriften aber nur 65 Prozent der sonst zu dieser Zeit üblichen Einnahmen erwirtschaftet werden konnten.
Bei interSPA alle Reserven aufgebraucht
Von Seiten der öffentlichen Hand sei nur sehr wenig Unterstützung gekommen. Der weit überwiegende Teil der Verluste wurde, mit Unterstützung der Kreditinstitute, alleine von der Muttergesellschaft interSPA getragen – bis alle Reserven aufgebraucht waren. Ende September wurde deshalb ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eingeleitet. Dieses habe sich zunächst "äußerst positiv" entwickelt, doch dann musste das Wonnemar wegen Corona erneut schließen. Die interSPA-Gruppe könne die neu entstehenden Verluste nicht mehr alleine tragen. Die monatlichen Fixkosten während des Shutdowns betrügen rund 75 000 Euro.
Die interSPA-Gruppe geht davon aus, dass die Schließung des Bades bis mindestens Februar 2021 andauert. „Wir streben Gespräche mit der Stadt an, um den Betrieb des Bades langfristig zu sichern“, betonte Volker Kurz, Geschäftsführer der interSPA-Gruppe. „Dies kann sowohl in Eigenregie durch die Stadt Marktheidenfeld geschehen als auch wie zuvor durch die interSPA-Betriebsgesellschaft.“
„Unser wichtigstes Ziel ist es zunächst, trotz der unklaren zeitlichen Perspektive möglichst alle Arbeitsplätze zu erhalten, etwa durch den Einsatz von Kurzarbeit“, sagte Wilko van Rijn, Center-Manager des Wonnemar. Damit dies gelingen kann, hat die Wonnemar-Betriebsgesellschaft die Stadt um eine Überbrückungshilfe gebeten.