Hinter den Kulissen wird fieberhaft gearbeitet. "Die Stadt hat jetzt wirklich Handlungsdruck", gesteht der geschäftsleitende Beamte im Marktheidenfelder Rathaus, Matthias Hanakam, der nach zwei Negativ-Tests auf Corona am Montag wieder ins Büro zurückgekehrt ist. Darüber ist er froh, denn in seiner zusätzlichen Funktion als Geschäftsführer der neugegründeten Marktheidenfelder Bäder GmbH gibt es gut zu tun, nachdem die Betreibergesellschaft für das Wonnemar insolvent ist und am Freitag ihren Beschäftigten erklärt hat, sie seien ab sofort freigestellt.
Neben Telefonaten mit dem positiv getesteten Bürgermeister Thomas Stamm, der voraussichtlich am 21. Dezember wieder ins Rathaus zurückkehren wird, und Stadtkämmerin und GmbH-Mitgeschäftsführerin Christina Herrmann, gilt es für Hanakam vor allem eine Frage zu klären: Hält die Besitzgesellschaft des Wonnemar den Notbetrieb aufrecht? Hanakam: "Wir hängen derzeit in der Luft." Noch habe er von dem zuständigen interSPA-Geschäftsführer Volker Kurz keine Rückmeldung, ob die Gesellschaft ihren Verpflichtungen aus dem Vertrag, der mit der Stadt besteht, nachkommen kann.
Notbetrieb muss sichergestellt werden
"Wir haben keine Schlüsselgewalt im Moment", beschreibt Matthias Hanakam eines der Probleme, die gelöst werden müssen. In den vergangenen Tagen hätten der Wonnemar-Geschäftsführer Wilko van Rijn und der letzte bei der Stadt beschäftigte Bademeister, der im Zuge einer Arbeitnehmerüberlassung im Wonnemar tätig ist, den Notbetrieb sichergestellt. Nun aber habe sich der Bademeister krank gemeldet und Manager van Rijn sei mit 50 Prozent in Kurzarbeit. "Der hat alleine keine Chance", stellt Hanakam klar.
Der Geschäftsführer der Marktheidenfelder Bäder GmbH hat deshalb schon mal Gespräche mit den beiden freigestellten Technikern des Wonnemar wegen einer möglichen Übernahme geführt. Doch ohne klare Ansage von interSPA könne er nichts festklopfen, so Hanakam. Auch mit einem Lohn- und Steuerbüro wurde gesprochen, damit für den Bedarfsfall eine Personalverwaltung sichergestellt ist. Das weitere Vorgehen soll nun an diesem Dienstagnachmittag bei einer Gesellschafterversammlung der Bäder GmbH besprochen werden.
Ob die Sitzungspause des Marktheidenfelder Stadtrates wie geplant Bestand hat, ist ungewiss. Hanakam: "Es ist durchaus möglich und wahrscheinlich, dass wir vor dem ersten regulären Sitzungstermin am 14. Januar noch eine Sondersitzung brauchen."