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Marktheidenfeld
Wonnemar Marktheidenfeld: Nun ist das Schiedsgericht gefragt
Stadt bewirbt sich um Technologietransferzentrum und übernimmt die Trägerschaft für die Volkshochschule. Unklar bleibt, wie es mit der Veranstaltungshalle weitergeht.
Im Streit zwischen der Stadt Marktheidenfeld und dem Besitzer interSPA wurde nun für das Wonnemar das Schiedsgerichtsverfahren beantragt.
Foto: Joachim Spies | Im Streit zwischen der Stadt Marktheidenfeld und dem Besitzer interSPA wurde nun für das Wonnemar das Schiedsgerichtsverfahren beantragt.
Joachim Spies
Joachim Spies
 |  aktualisiert: 11.02.2024 04:34 Uhr

Mehrere zukunftsträchtige, wichtige Themen für Marktheidenfeld wurden in der Stadtratssitzung am Donnerstagabend angerissen, jedoch nicht weiter erläutert. Bürgermeister Thomas Stamm sprach sie unter "Informationen" mit Hinweis auf vorausgegangene nichtöffentliche Beratungen an. Auf der Tagesordnung standen das Wonnemar und die Main-Spessart-Halle nicht. 

Zum Wonnemar führte Stamm aus, dass die Stadt am 22. September eine Schiedsgerichtsklage eingereicht habe mit dem Ziel, das Bad von der interspa-Gruppe zurück in städtisches Eigentum zu führen. Auch habe die Stadt eine einstweilige Verfügung erwirkt, die der Stadt den weiteren Zugang zum Bad und damit die Kontrolle über den Zustand dort ermögliche. Auf Nachfrage nach der Sitzung sagte Stamm, dass zwischen den Vertragsparteien Stillschweigen vereinbart sei und er zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Ausführungen machen könne.

MSP-Halle: Vereinbarung mit Landkreis zunächst gescheitert

Ebenfalls knapp waren Stamms Informationen zur Main-Spessart-Halle, die bekanntlich abgerissen und neu gebaut werden soll. Die Stadt hatte sich erhofft, im Zuge des Neubaus dort auch ihre Vorstellungen für eine Veranstaltungshalle realisieren zu können. Nun lag dem Stadtrat in nichtöffentlicher Sitzung ein Vorschlag des Landkreises, dem die Halle gehört, vor, wie man sich die Kostenbeteiligung der Stadt an der Mehrzwecknutzung vorstellt. Offenbar kam das Konzept nicht gut an. Stamm: "Der Grundsatzbeschluss, die Kosten zu übernehmen, wurde vom Stadtrat abgelehnt." Damit ist offen, wie es in Sachen Veranstaltungshalle in Marktheidenfeld weitergeht.

Ihren Hut in den Ring geworfen hat die Stadt hinsichtlich des Technologietransferzentrums, das im Landkreis Main-Spessart realisiert werden soll. Marktheidenfeld sei angesichts der Firmen in der Stadt für ein solches Zentrum geradezu prädestiniert, betonte der Bürgermeister. Er habe deshalb eine Bewerbung abgegeben.

Mehrere Termine gab Bürgermeister Stamm außerdem bekannt, darunter den Hinweis auf den Martinimarkt am Sonntag, 17. Oktober, an dem die Geschäfte geöffnet haben werden, und den auf die Verlegung der Stolpersteine zur Erinnerung an die jüdischen Mitbürger. Dafür nannte er den 11. März 2022 um 9 Uhr. 

Eine Information gab es noch zur Fraktion der Grünen. Ab Oktober werde Xena Hospes den Fraktionsvorsitz von Ruth Haag übernehmen. In den Umweltbeirat werde als Ersatz für Eva-Maria Wiesmann künftig Alexandra De Gruyter entsandt.

Stadt übernimmt Trägerschaft für Volkshochschule

Einstimmig beschloss das Ratsgremium am Donnerstag, dass die Stadt ab dem Jahr 2022 die Trägerschaft für die Volkshochschule übernimmt. Das Verwaltungspersonal werde unbefristet weiterbeschäftigt; Ausstattung, Betriebsmittel und Vereinsvermögen werden übernommen. Kulturamtsleiterin Inge Albert hatte vor dem Beschluss das jahrzehntelange "großartige Engagement" von Vorstand und Geschäftsführung des Trägervereins gewürdigt. Beiratsmitglied und Stadtrat Holger Seidel (FW) meinte mit Blick auf vergleichbare Einrichtungen: "Marktheidenfeld ist eine sehr erfolgreiche vhs." Er erhofft sich von der neuen Struktur eine Stabilisierung, "möglichweise sogar einen weiteren Ausbau".

Auf dem Äußeren Friedhof in Marktheidenfeld soll das Gräberfeld für muslimische Bestattungen entstehen. Das Foto entstand beim Ortstermin des Bauausschusses. Rechts im Hintergrund das Gräberfeld der Lehmgrubener Diakonissen.
Foto: Joachim Spies | Auf dem Äußeren Friedhof in Marktheidenfeld soll das Gräberfeld für muslimische Bestattungen entstehen. Das Foto entstand beim Ortstermin des Bauausschusses.

Wiederholt beschäftigt hat sich das Gremium mit dem Antrag des türkisch-islamischen Kulturvereins auf Ausweisung eines Grabfeldes ohne Sargpflicht. Zuletzt hatte es einen Ortstermin mit dem Vereinsvorsitzenden Ömer Özbay auf dem Friedhof am Äußeren Ring gegeben. Dort soll auch das Gräberfeld entstehen. Der Stadtrat beschloss einstimmig, die Satzung über das Friedhofs- und Bestattungswesen entsprechend zu ändern. 

Themen im Rat: Altstadtfriedhof und Friedhof am Äußeren Ring

Abgesetzt wurde der Beschluss, für die Herstellung eines Urnenerdgrabes im Altstadtfriedhof Herstellungskosten von 1000 Euro zu verrechnen. Nach ausgiebiger Diskussion, ob es gerecht sei, den Nutzungsberechtigten die Kosten für eine gestalterische Vorgabe der Stadt aufzuerlegen, kamen von Michael Carl (CSU) und Martin Harth (SPD) die entscheidenden Anregungen. So meinte Carl, die Einfriedungen sollten auch nach Weitergabe der Gräber bestehen bleiben, und Harth schlug vor, es wie bei den Kolumbarien auf dem neuen Friedhof zu machen und die Kosten auf die Gebühren umzulegen. Die Verwaltung bereitet nun dafür eine Satzung vor. 

Der Auftrag an die Verwaltung, ein Konzept für die Weiterentwicklung des Friedhofs am Äußeren Ring zu erstellen und dem Stadtrat vorzulegen, erfolgte einstimmig. Matthias Hanakam, der geschäftsleitende Beamte, betonte, dass es nicht um eine Erweiterung des Friedhofs gehe, sondern die Ausrichtung auf geänderte Bedürfnisse. So seien Baumgräber oder Kissensteine zunehmend gefragt. Derzeit gebe es in der Parkanlage, wo nur Urnengräber zugelassen sind, schon 43 Baumgräber und neun Kissensteine, zudem unter anderem zehn Gemeinschaftsgräber und fünf Sternengräber.

 
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