Weil der Landkreis den Schulstandort Marktheidenfeld neu ordnen will, muss in den kommenden Jahren auch die 50 Jahre alte Main-Spessart-Halle einem Neubau weichen. Obwohl der Landkreis der Bauherr ist, kann die Stadt aufgrund alter Vereinbarungen bei dem Neubau ein Wörtchen mitreden. Man erhofft sich, mit der künftigen Mehrzweckhalle die wegfallenden Veranstaltungsräume in der Aula der Realschule auffangen zu können. 

In den vergangenen Wochen haben die Stadtratsmitglieder Inspiration gesucht, wie man den Schul- und den kulturellen Bedarf verbinden kann. In der Sitzung am Donnerstagabend legte der Stadtrat nun eine Bedarfs-Liste vor, die der Landkreis in den anstehenden Ideenwettbewerb mitnehmen soll. 

Diese lauten: 

• Hallengröße: Dreifach-Sporthalle + X (X=Erweiterung eines räumlich abtrennbaren Hallenteils für Veranstaltungen mit Bühne
• Gesamte Halle für größere Veranstaltungen nutzbar
• Tribüne – fest installiert oder einfahrbar
• Veranstaltungsbühne (fest installiert) inkl. zugehöriger digitaler Medientechnik
• Foyer/Multifunktionell nutzbarer Eingangs- und Empfangsbereich/Garderobe
• Cateringbereich
• Sportschwingboden (Parkett) oder Hallenboden mit System für verschiedene Nutzungsmöglichkeiten
• Medientechnik und Akustikanforderungen für alle Hallenbereiche planen

Eine endgültige Entscheidung ist das jedoch noch nicht. Diese erfolgt erst, wenn die Ideen und belastbare Kostenschätzungen vorliegen. 

Friedhöfe und Säule II: Weitere Bauprojekte wurden angegangen

Der Stadtrat vergab zu Anfang der Sitzung die Planungsleistung zur Umgestaltung der Aussegnungshalle auf dem Marktheidenfelder Altstadtfriedhof an das Architekturbüro Wiener und Partner aus Karlstadt. In die Aussegnungshalle in Altfeld, die ebenfalls saniert wird, kommt eine kleine Glocke. Die Maßnahme solle mit dem Umbau 2021 realisiert werden. Es bräuchte auch keinen Glockenturm. Ein zweckdienlicher Einbau genüge, erklärte Renate Schneider (CSU). Sie sagte auch: "Der Umbau bietet eine Chance, einen Mehrwert zu erreichen. Aktuell ist eine Glocke in der Kita, die gehört aber nicht mehr der Stadt und ist umständlich zu bedienen."

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Auch voran geht es beim sozialen Wohnbauprojekt, der sogenannten "Säule II". Hier vergab der Stadtrat die Rohbauarbeiten an das Bauunternehmen Liebstückel aus Karlstadt für etwa 1,3 Millionen Euro. 

Bürgerhaus Glasofen wird 400 000 Euro teurer

Wenig voran geht es aber beim Milchhäusle, das zu einem Jugendraum umgebaut werden soll. Der Stellvertretende Bauamtsleiter Andreas Burk erzählte, dass der Bauantrag seit Monaten beim Landratsamt liege. Das gefiel Helmut Adam (CSU) überhaupt nicht: "Nach sechs Monaten liegt der Bauantrag nun immer noch da. Es ist unglaublich, wie hier und in anderen Projekten der Bau verzögert wird." Den Stadträten dürfte auch die Nachricht Burks nicht gefallen haben, dass sich die Kosten für das Bürgerhaus Glasofen von 2,1 auf 2,54 Millionen erhöht haben. Grund seien hauptsächlich die Preissteigerungen im Baugewerbe gewesen.