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Gemünden
Was vier junge Leute an Gemünden schätzen und was sie in der Stadt vermissen
Vielen jungen Menschen fehlen Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung in der Stadt am Main. Wir haben sie gefragt, was sie sich konkret wünschen.
Jan Deichmann (von links), Alisha H., Rebecca Rippel und Viktor Fuhr erzählen, was sie an Gemünden schätzen und was sie vermissen.
Foto: Jan Deichmann, Alisha H., Rebecca Rippel, Viktor Fuhr | Jan Deichmann (von links), Alisha H., Rebecca Rippel und Viktor Fuhr erzählen, was sie an Gemünden schätzen und was sie vermissen.
Birgit Amann
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:18 Uhr

Seit Jahren setzen sich junge Leute in Gemünden für einen Skaterplatz ein – getan hat sich bislang nicht viel. Doch was hat Gemünden für Jugendliche und junge Leute zu bieten? Wir haben vier junge Menschen gefragt, was sie an der Stadt schätzen und was sie vermissen.

1. Jan Deichman, 25 Jahre, Ingenieur

Jan Deichmann (25).
Foto: Jan Deichmann | Jan Deichmann (25).

"Ich lebe und arbeite gerne in Gemünden und schätze die Gegend sehr. So viel Natur um sich herum findet man nicht überall. Auch die Anbindung zu größeren Städten ist hier super (sprich: Verkehrsverbindungen). Gemünden bietet schon etwas, aber um in der Zukunft eine attraktive Stadt zu sein, benötigt es mehr Lebensqualität. Gerade was die Freizeitangebote betrifft, die durchaus ausbaufähig wären. Ein langersehntes Freizeitgelände als Treffpunkt und Begegnungsstätte fehlt uns einfach noch immer. Allgemein etwas mehr für die Jugend anzubieten, würde Gemünden nicht schaden, hier ist viel ungenutztes Potenzial. Die Scherenburg zum Beispiel bietet eine super Kulisse, für Feste, Konzerte oder Festivals, die oft ungenutzt bleibt – das ist schon etwas schade.

Als 'Insider' kann ich aber auch sagen, dass sich seit geraumer Zeit im Hintergrund einiges tut. So arbeiten beispielsweise die Stadt Gemünden und der Verein "Lieblingsplatz Gemünden e.V." eng und gut zusammen. Wünschen würde ich mir besonders gegenseitiges Vertrauen und Unterstützung zwischen der Stadt und den Bürgern. Dass alle mit anpacken – auch, wenn es Gegensätze gibt! Dann wird das auch etwas mit der Belebung der Innenstadt."

2. Alisha H., 17 Jahre, Schülerin

Alisha H. (17).
Foto: Alisha H. | Alisha H. (17).

"Den Bahnhof finde ich gut in Gemünden. Man hat tolle Zugverbindungen nach Würzburg oder Aschaffenburg. Schlecht sind allerdings die Busverbindungen. Wenn ich meine Freundinnen in Wolfsmünster und Höllrich besuchen möchte, dann muss meine Mutter meist Taxi spielen, weil kein Bus fährt. Echt cool wäre es, wenn es in Gemünden ein Kino gäbe, in dem aktuelle Filme laufen – so wie in Mühlbach. Auch eine Disco wäre nicht schlecht!"

3. Rebecca Rippel, 23 Jahre, Büromanagerin

Rebecca Rippel (23).
Foto: Rebecca Rippel | Rebecca Rippel (23).

"An Gemünden finde ich gut, dass es viele Sportvereine gibt und dass wir ein Freibad und ein Hallenbad haben. Außerdem ist die Stadt sehr schön – mit schöner Lage an Main, Sinn und Saale. Auch kommt man superschnell auf die Radwege und gelangt fast überall hin.

Mein größter Wunsch für Gemünden wäre es, endlich einen geeigneten Standort für einen Skaterplatz zu finden, wo sich Kinder und Jugendliche draußen ungestört treffen können, wo sich keine Nachbarn beschweren und man weg vom Verkehr ist. So eine Art Rückzugsort für uns. Dafür habe ich vor längerer Zeit eine Unterschriftenaktion gestartet und die Liste in einer Stadtratssitzung unserem Bürgermeister übergeben. Denkbar wäre natürlich auch eine allgemeine Sport- und Freizeitanlage, eine Art Outdoor-Park: Skaterplatz, Basketballplatz, Fitnessgeräte und Spielplatz, alles in einem, auf einer Fläche. Wenn solch ein Projekt zustande käme, das wäre natürlich auch wunderbar!

Dasselbe gilt für ein Jugendzentrum. Wir haben keine feste Einrichtung, wo wir uns in unserer Freizeit treffen können – die Adelsberger zum Beispiel haben ihr Juze, das ist ein super Treffpunkt für die Dorfjugend. Da kann man auch mal in Eigenregie einen Filme- oder Spieleabend veranstalten. Was ich sonst noch auf dem Gemündener Wunschzettel hätte: Discoabende oder sogar eine eigene Discothek in unserer Stadt – das "Non Stop" ist leider zu 90 Prozent eine reine Spielhalle."

4. Viktor Fuhr, 25 Jahre, Angestellter

Viktor Fuhr (25).
Foto: Viktor Fuhr | Viktor Fuhr (25).

"Ich wohne gerne in Gemünden, weil ich hier meine Familie und meinen Freundeskreis habe. Die Stadt hat auch eine gute Infrastruktur: Schulen, Kindergärten, Bahnhof, ein schönes Schwimmbad, gute Einkaufsmöglichkeiten – alles da.

Speziell für meine Freizeitgestaltung würde ich mir einen Calisthenic-Park wünschen. Das ist eine Sportgeräteanlage im Freien, an der man an unterschiedlichen Stangen und Barren mit dem eigenen Körpergewicht trainiert, also Klimmzüge, Liegestütze oder Kniebeugen macht. Das Ganze ist kostenlos und für alle Altersgruppen geeignet, das teure Fitnessstudio muss nicht unbedingt sein. Automatisch knüpft man auch leicht neue soziale Kontakte. Bislang fahre ich immer nach Würzburg oder Schweinfurt zum Trainieren, aber bei den horrenden Spritpreisen, da überlege ich schon zweimal.

Toll fände ich es auch, wenn die Sauna und das Schwimmbad des Gesundheitszentrums Gemünden wieder öffnen würden. Das waren immer sehr schöne Entspannungsmöglichkeiten im anstrengenden Alltag. Seit der Corona-Pandemie sind diese Einrichtungen leider geschlossen."

 
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