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Gemünden
Schülerinnen sammeln 855 Unterschriften für neuen Skaterplatz in Gemünden
Die Stadt hat bereits Kontakt mit einem Planer. Der Bürgermeister berichtete gleich dem Stadtrat von den begeisterten Schülerinnen, die die Unterschriften sammelten.
Mathilda Brückner (rechts) und ihre Freundin Amelie Rauch übergaben Bürgermeister Jürgen Lippert Unterschriften für einen neuen Skaterplatz in Gemünden.
Foto: Björn Kohlhepp | Mathilda Brückner (rechts) und ihre Freundin Amelie Rauch übergaben Bürgermeister Jürgen Lippert Unterschriften für einen neuen Skaterplatz in Gemünden.
Björn Kohlhepp
 und  Corbinian Wildmeister
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:30 Uhr

Es muss unbedingt wieder ein Skaterplatz in Gemünden her, das finden drei Mädchen, die deshalb bereits 855 Unterschriften gesammelt haben. Am Montag übergaben die Freundinnen Mathilda Brückner, 11, aus Gemünden und Amelie Rauch, 12, aus Langenprozelten diese vor dem Rathaus an Bürgermeister Jürgen Lippert. Der nahm das Anliegen wohlwollend auf. "Es freut mich, dass so viel Interesse da ist", sagte er. Eine noch fehlende Liste wollen die Schülerinnen nachreichen.

Mathilda, Amelie und eine Freundin fahren selbst Roller, Inliner und Skateboard und haben sich im Sommer überlegt, was sie für einen neuen Skaterplatz tun könnten und wie sie zeigen könnten, wie groß das Interesse ist, erzählten sie. So kamen sie auf die Idee, an Schulen, in der Bücherei und im Schuhgeschäft Unterschriftenlisten auszulegen. Gern hätten sie einen Platz, auf dem man, anders als etwa in Würzburg, auch mit dem Roller fahren könne, sagte Amelie.

Erste Skizzen schon aufgezeichnet

Der fehlende Skaterplatz war in der Vergangenheit immer wieder Thema im Gemündener Stadtrat, der alte hatte bei der Sanierung der Mainbrücke weichen müssen. Lippert konnte den Klassenkameradinnen mitteilen, dass ein Planer, der solche Anlagen plant, bereits erste Skizzen aufgezeichnet habe, dass aber noch nichts spruchreif sei. "Ich bin zuversichtlich, aber ich verspreche nie irgendwas", sagte der Bürgermeister. Es gebe verschiedene mögliche Standorte, aber alle hätten ihre Vor- und Nachteile. Ein immer wieder in der Debatte genannter Standort wäre die alte Kläranlage gegenüber der Altstadt jenseits der Bahnstrecke.

Wie die beiden Schülerinnen auch möchte Lippert, dass ein neu entstehender Platz nicht nur etwas für Jugendliche ist, sondern auch etwas für "ganz Kleine". Deshalb sei der Gedanke, einen Skaterplatz und eine sogenannte Pumptrackbahn, einen Rundkurs mit Wellen, Steilkurven und Sprüngen, zu bauen, die Publikum von "ganz jung bis ins Jugendalter" anlockt. Falls die Stadt "richtig viel Geld" dafür ausgäbe, wäre es gut, wenn ein solcher Platz auch genutzt würde. Dass in Aura womöglich auch ein Pumptrack entstehen könnte, sieht Lippert nicht als Hindernis. Sollte sich der Stadtrat für einen neuen Skaterplatz entscheiden, möchte der Bürgermeister die Jugendlichen mit ins Boot holen für Ideen und einen Gedankenaustausch, kündigte er an.

Umsetzung wäre ab 2023 möglich

Am Abend war der neue Skaterplatz auch Thema im Stadtrat. Auf Nachfrage von Monika Poracky (SPD) zeigte sich Lippert dem Projekt gegenüber doch noch einmal etwas aufgeschlossener als in der Vergangenheit. Die Unterschriftenliste hat offenbar gewirkt. Die Schülerinnen, die ihn besucht haben, seien "Feuer und Flamme" gewesen. Lippert erklärte, er habe am Montag noch einmal mit einem Ingenieur-Büro telefoniert, das die ersten Skizzen erstellt. Anfang 2022 möchte er den Skateplatz dann auf die Tagesordnung im Stadtrat setzen. Auch ein Ortstermin und Gespräche mit dem Kommunalunternehmen stünden noch aus, insbesondere wenn die Stadt den Standort Kläranlage ins Auge fasst.

Als nächstes müsste der Stadtrat Mittel für die konkreten Planungskosten in den Haushalt einstellen. Wenn es die Stadt finanziert bekäme und ihr in der Planung keine größeren Steine in den Weg gelegt würden, sei eine Umsetzung des Skaterplatzes 2023 möglich, so Lippert. Einen Baubeginn 2022 schloss er aus. Matthias Risser (CSU) meinte, dass sich gezeigt habe, dass sich die Jugend beim Skaterplatz mit großem Engagement einsetze. Er schlug vor, die "Gunst der Stunde" zu nutzen und erneut zu versuchen, einen Kinder- und Jugendbeirat zu schaffen. Das sei vor ein paar Jahren an mangelndem Interesse gescheitert, jetzt könnte sich das geändert haben. Bürgermeister Lippert stimmte zu: "Das können wir angehen."

 
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  • F. H.
    @Erding: Da hilft in unserer Demokratie nur eines: Losziehen und in Gemünden mindestens genau so viele Unterschriften dagegen sammeln und sie mit Pressefoto dem Bürgermeister übergeben.
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  • J. S.
    Weihnachten steht vor der Tür. Die Unterschriften-Wunsch-Liste daher gleich besser ans Christkind schicken. Früher gab´s die Werbung: Wer will Maoam? Alle, logisch.
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  • J. I.
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  • J. S.
    Klar alle wollen einen Skaterplatz. Aber wie so oft im wirklichen Leben: "Der Wahn ist kurz", dann geht keiner mehr hin. Nur noch ein paar Wenige. Was läuft dann abends und an den Wochenenden ab? Einsätze von Polizei und Ordnungsamt. Und dann am nächsten Tag dann Einsatz der Müllabfuhr vom Bauamt. Skatern ist doch eh schon lange out! Jetzt treibt man es so toll mit dem Mountainbike auf speziellen präparierten Waldwegen. Oder einfach quer"wald" auf und ab abseits der speziellen Route. Was kümmert "uns" das Wild, was die Flora des Waldes? Nicht selten braucht´s dann wieder Hilfe oder zusätzliche Einsätze von außen: Notarzt und Rettungsdienst. Tja, da kommt Freude auf! Und die "Spendenmentalität" von Stadträtinnen, Stadträte und Bürgermeister auf Kosten der Steuerzahler. Wir habn´s ja.
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