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Marktheidenfeld
Mit Tempo 30 durch Marktheidenfeld? Das sagen die Stadtverwaltung und Bewohner zu einem möglichen Tempolimit
Marktheidenfeld ist Teil der Initiative "Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten". Gibt es bald auf der Luitpoldstraße ein Tempolimit von 30 km/h?
Die Stadt Marktheidenfeld ist Teil der Initative 'Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten'. Wir haben die Stadt und ihre Bewohner gefragt, wo es Tempo 30 bräuchte.
Foto: Greta Nagel | Die Stadt Marktheidenfeld ist Teil der Initative "Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten". Wir haben die Stadt und ihre Bewohner gefragt, wo es Tempo 30 bräuchte.
Greta Nagel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:54 Uhr

Mehr Lebensqualität durch Tempo 30 – das erhoffen sich die 560 Städte und Gemeinden, die sich der Initiative "Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten" angeschlossen haben. Darunter ist die Stadt Marktheidenfeld. Hintergrund der Initiative ist, dass Kommunen und Städte bisher nur auf städtischen Straßen ein Tempolimit anordnen können, nicht aber bei übergeordneten Kreis-, Staats- oder Bundesstraßen, die durch die Orte führen. 

Die Initiative möchte erreichen, dass Kommunen selbst entscheiden können, wo welche Geschwindigkeit angeordnet wird. "Genau so, wie es die Menschen vor Ort brauchen und wollen", formuliert es die Initiative. Doch wie sehen es eigentlich die Menschen vor Ort und wie sind die aktuellen Pläne der Stadt?

Dreißigerzonen in Marktheidenfeld: Rücksichtvolle oder rücksichtslose Autofahrer? 

Die Meinungen der Marktheidenfelder und Marktheidenfelderinnen gehen auseinander. Das zeigt eine Straßenumfrage dieser Redaktion in der Innenstadt. Viele der Passantinnen und Passanten nehmen die Stadt zwar als eine wahr, in der es bereits viele Tempolimits gebe. Bei der Frage, ob es weitere Tempo-30-Zonen brauche, sind sie sich jedoch nicht einig.

"Eigentlich ist fast überall Tempo 30. Es hält sich aber kaum einer dran", sagt der 83-jährige Franz Hart. Diese Ansicht teilt auch eine andere Marktheidenfelderin: "Es gibt eigentlich genug dreißiger Zonen, aber die werden nicht eingehalten. Bei uns in der Straße haben wir jetzt eine Geschwindigkeitsanzeige. Dadurch halten sich schon mehr Autofahrer an das Tempolimit. Ich finde, es sollte überall in Wohngebieten Dreißigerzone sein."

Der 87-jährige Walter Klein wünscht sich in der Luitpoldstraße ein Tempolimit.
Foto: Greta Nagel | Der 87-jährige Walter Klein wünscht sich in der Luitpoldstraße ein Tempolimit.

Der 87-jähirge Walter Klein würde sich in der Luitpoldstraße, die als B8 durch Marktheidenfeld führt, ein Tempolimit wünschen. "Ich bin auf einem Auge blind und höre schlecht. Deshalb fände ich es gut, wenn die Autos langsamer fahren würden. Vor allem in der Luitpoldstraße. Die Fußüberwege sind lebensgefährlich. Die Autos halten oft nicht an", so Klein. 

Anders sieht das die 54-jährige Altenpflegerin Maria Kevesztesi: "Ich kann mich nicht beklagen. Wenn ich mit meinen Patienten und dem Rollator unterwegs bin, dann nehmen die Autos Rücksicht und fahren langsamer. Deshalb habe ich da keinen Wunsch, dass irgendwo eine Dreißigerzone hin muss, wo die Autos zu schnell fahren.“ 

Der 52-jährige Matthias Lemke wünscht sich keine weitere Tempo-30-Zone in Marktheidenfeld.
Foto: Greta Nagel | Der 52-jährige Matthias Lemke wünscht sich keine weitere Tempo-30-Zone in Marktheidenfeld.

Der 52-jährige Matthias Lemke sagt: "Ich wünsche mir keine Dreißigerzone. Ich bin Autofahrer, man muss ja auch ein bisschen vorwärts kommen. Außer hier in der Innenstadt macht Tempo 30 keinen Sinn, finde ich. Hier in Marktheidenfeld bin ich auch viel zu Fuß unterwegs." Den Bedarf für weitere Tempo-30-Zonen innerorts sieht auch Monika Heft nicht. "Überall wo es eine braucht, gibt es sie bereits", so die 74-Jährige.

Luitpoldstraße: Gefahr wird höher eingeschätzt, als sie tatsächlich ist

In den vergangenen Jahren habe es nicht auffallend viele Unfälle an der Luitpoldstraße gegeben, berichtet Stephan Baumgärtner, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Marktheidenfeld, auf Anfrage der Redaktion. An Orten wie Schulen oder Kitas würde es in Marktheidenfeld Tempolimits geben. Außerdem führe die Polizei regelmäßig Geschwindigkeitskontrollen durch, so Baumgärtner. Wo diese stattfinden, hinge nicht vom subjektiven Empfinden ab, sondern vom Bedarf. Dazu zählen beispielsweise Orte, an denen viele Kinder und ältere Menschen unterwegs sind.

Bei auffälliger Unfallhäufung empfehle die Polizei der zuständigen Behörde ein Tempolimit. Durch die Straßenführung und die Zebrastreifen in der Luitpoldstraße sei eine Beschleunigung auf 50 km/h kaum möglich, so Baumgärtner. 

Auch die Stadt Marktheidenfeld führe über einen externen Dienstleister regelmäßig Geschwindigkeitskontrollen durch, so Marcus Meier, Pressesprecher der Stadt Marktheidenfeld. Die Stadt erhoffe sich, dass auch Radfahrer von der Initiative profitieren würden. Bei Erfolg der Initiative wäre die Anordnung von Tempo 30, laut Meier, in der Luitpoldstraße sowie der Karbacher Straße und Petzoltstraße aus Verkehrs-, Umwelt- sowie Gesundheitsaspekten denkbar. So schlägt es auch das Radverkehrskonzept der Stadt vor. 

 
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  • U. S.
    Durch Marktheidenfeld fährt man nicht, man steht sich durch. Alle paar Meter ein Zebrastreifen oder eine Ampel. Man hat Glück, wenn man ab und zu Tempo 30 erreicht!
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  • S. C.
    Das immer wieder geforderte allgemeine Tempolimit (innerorts 30 km/h) ist natürlich Quatsch und eher kontraproduktiv.

    Denn wenn der Autofahrer an kerzengeraden, breiten Straßen 30 fahren soll, fehlt die Akzeptanz und er hält sich auch nicht daran, wenn es an wirklichen Gefahrenstellen vorgeschrieben ist.

    Viel sinnvoller dagegen z.B. im Bereich von Schulen/Kindergärten "30 km/h Montag bis Freitag 7 - 17 Uhr"

    Auf die Luitpoldstraße bezogen wäre ein Tempolimit allenfalls sinnvoll ab der Kreuzung Petzoldstraße, vorbei an Lermann, Bushof bis zu Polizei. Und ab da bis zu Esso/Ampelkreuzung wieder 50 km/h.

    Aber wie schon ein Vorredner sagte, dort herrscht so viel Verkehr, mehrere Zebrastreifen etc., daß man sowieso nicht schneller fahren kann.
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  • J. S.
    Realistisch gesehen kann man selbst auf den am meisten befahrenen Straßen wie Luitpoldstraße und/oder Georg Mayr Straße keine 50km/h fahren. Fußgängerüberwege, Ampeln, hohes Verkehrsaufkommen und abbiegende Auots machen das nicht möglich. Also wozu zusätzliche Tempolimits wenns doch sozusagen eh schon geregelt ist?
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  • H. F.
    Nicht einmal in der Mitteltorstrasse ein Fahrverbot hinkriegen aber überall Tempo 30.Da ist Marktheidenfeld doch total überfordert.
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  • D. Z.
    Das Sperren der Mitteltorstraße hat man ja versucht. Viele Leute, allen voran einige Geschäftsleute (!), waren dagegen. Bei aller Liebe zur Kritik an Stadt und Stadtrat: Hier kann man den Vorwurf nicht wirklich bringen. Im Gegenteil denn hier hat man auf die Bevölkerung, was ja stets gefordert wird, und diese war dagegen.
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  • H. P.
    Mir fällt spontan grad nichts ein, was Kunden bei den Geschäften in der Mitteltorstraße kaufen könnten, was es erfordert mit dem Auto vor die Tür zu fahren. Nachteile haben vor allem Lokale mit Außensitzplätzen, wenn ständig wer über den Teller fährt. Selbst Lieferanten können es einrichten bis spätestens 11 Uhr raus zu sein. Geht anderswo auch.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Es gibt ja nichts mehr in der Mitteltorstraße wo du groß kaufen kannst. Mit dem Bau der Tiefgarag hätte eine vereinbarung erstellt werden müssen um das Parken dort günstig oder kostenfrei anzubieten, damit hätte man den Geschäften in der Stadt einen Bärendienst erwiesen.
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  • D. Z.
    Im Vergleich zu anderen Städten finde ich das parken in der Tiefgarage und dem Parkplatz beim Tegut günstig. Zudem gibt es doch für Einkäufe in manchen Läden auch Rabatt beim Parken. Oder ist das nicht mehr so?
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  • H. K.
    Immer mehr Gründe, nicht mehr nach Hädefeld zu kommen. Mauert die „Stadt“ doch zu!
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