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Marktheidenfeld
Mehr Platz und Sicherheit für Radfahrer in Marktheidenfeld: Tempo 30 auf der alten Mainbrücke ist einer der Vorschläge
Anna Nägele stellte ihr Radwegekonzept vor. Für viele Stadträte hat die Anbindung der Stadtteile an die Kernstadt mit besseren Radwegen die höchste Priorität.
Kein Platz für einen Radweg auf der Alten Mainbrücke. Könnte Tempo 30 dort für mehr Sicherheit sorgen?
Foto: Klaus Gimmler | Kein Platz für einen Radweg auf der Alten Mainbrücke. Könnte Tempo 30 dort für mehr Sicherheit sorgen?
Klaus Gimmler
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:56 Uhr

Die Stadt Marktheidenfeld will radfreundlicher werden. Daher hat die Verwaltung das Planungsbüro Stadt-Land-Verkehr beauftragt, ein Radverkehrskonzept zu erstellen. Anna Nägele stellte am Dienstagabend in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses im Rathaus die Ergebnisse vor. Marktheidenfeld habe eine "gute Basis", meinte sie. Es gebe aber viel zu verbessern.

70 Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Radfahrern habe es in den vergangenen fünf Jahren gegeben, sagte sie zu Beginn ihrer Analyse. Dies sei eine hohe Zahl. Auffällig sei ein verstärktes Auftreten von Unfällen entlang der Hauptverkehrsstraßen wie beispielsweise dem Äußeren Ring, der Würzburger Straße, der Luitpoldstraße, der Georg-Mayr-Straße und der Baumhofstraße. Ziel des Konzeptes müsse es sein, diese Gefahrenpunkte zu entschärfen.

Die Fahrradabstellplätze in der Stadt bezeichnete sie überwiegend als mangelhaft, dafür lobte sie die Einrichtung von vielen Tempo-30-Zonen in der Stadt. Positiv sei auch, dass die Einbahnstraßen in Gegenrichtung für die Radfahrer geöffnet seien und es gebe eigenständige Fuß- und Radwege zum Teil in großzügigen Grünanlagen. Die Kreuzungen entlang der Würzburger Straße/ Äußerer Ring/ Südring sind ihrer Meinung nach für Radfahrer gefährlich.

Forderung: Einseitiger Radweg entlang des Äußeren Rings aufheben

Aus ihrer Analyse der Stärken und Schwächen leitete Nägele ein Handlungskonzept ab. Beispielsweise schlug sie vor, den einseitigen Radweg entlang des Äußeren Rings aufzuheben. Den Radfahrern sollte es je nach Aufkommen des Verkehrs selbst überlassen bleiben, den Radweg zu benutzen oder auf die Straße auszuweichen, denn die Benutzung der Fahrstraße könnte die ungefährlichere Variante sein, wenn auf dem Radweg der Gegenverkehr groß ist und sich viele Fußgänger, möglicherweise manche mit Kinderwagen, dort kreuzen. 

In der Kirchgasse kommt man mit einem Fahrrad mit Anhänger nur schwer durch.
Foto: Klaus Gimmler | In der Kirchgasse kommt man mit einem Fahrrad mit Anhänger nur schwer durch.

Weiter schlug Nägele beispielsweise vor, ein Tempolimit von 30 km/h auf die alte Mainbrücke auszuweiten. Aufgrund der schmalen Fahrbahnbreite sehe sie keine andere Möglichkeit, einen komfortablen Fahrweg für Radfahrer zu schaffen. Umlaufsperren wie beispielsweise in der Kirchgasse sollten fahrradfreundlicher gestaltet und Durchfahrtverbote für den Radverkehr am Rombergweg sollten aufgehoben werden. Ihre Vorschläge münden in einem Maßnahmenkatalog, der aber noch mit dem Stadtrat abzustimmen ist.

Anbindung der Stadtteile höchste Priorität

In der Diskussion betonten unter anderem die Stadträte Ludwig Keller (proMAR), Helmut Adam (CSU) und Burkhard Wagner (Freie Wähler), dass eine gute Anbindung des Radwegenetzes der Stadtteile an die Kernstadt höchste Priorität haben sollte. Dort sehen sie großen Verbesserungsbedarf. Keller meinte, dass besonders in den Stadtteilen Michelrieth und Altfeld die Klagen über eine schlechte Anbindung groß seien.

Susanne Rinno (Grüne) sieht eine Chance in der Initiative "Lebenswerte Städte", die fordert, dass jede Kommune selbst über die Geschwindigkeit auf ihren Straßen bestimmen kann. Bislang ist es verboten, auf Bundesstraßen Tempo 30 einzuführen. Im Blick hat Rinno die Bundesstraße 8, die als Luitpoldstraße durch die Kernstadt und auch über die Alte Mainbrücke führt. Tempo 30 ist für Rinno die sicherste Maßnahme zum Schutz der Radfahrer. Auch die Referentin Nägele erwartet eine Änderung der Straßenverkehrsordnung, mit der es möglich ist, die Fahrgeschwindigkeiten auf Hauptverkehrsstraßen zu verringern. Stadtrat Martin Harth (SPD) würde aber nur im Rahmen eines Gesamtkonzepts einer Reduzierung der Geschwindigkeit auf der Alten Mainbrücke zustimmen wollen.

Anna Nägele will die in der Diskussionen gewonnenen Erkenntnisse in den Maßnahmenkatalog einarbeiten. Dieser soll bis März fertig sein. Dann will der Stadtrat ihn beschließen.

 
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  • B. L.
    @familenfreund Fahrradfahrer sind in Hädefeld eine nicht zu beachtete Minderheit.
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  • W. B.
    Wer das Fahrrad nur vom Sehen kennt sollte sich mit Kommentaren zurückhalten. Es geht hier um Stadtentwicklung und einen Blick in die Zukunft, da scheint der Horizont bei dem einen oder anderen doch sehr begrenzt zu sein.
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  • B. S.
    Frau Rinno, warum müssen die Autofahrer Ihrer Meinung nach 30 km/h in der Stadt fahren. Die Fahrradfahrer müssen doch nicht in der Stadt spazieren fahren. Die Fahrradfahrer können auch die Nebenstraßen benutzen, um auf den Fahrradweg zu kommen. Frau Nägele und Frau Rinno, ist das ein Faschingsscherz?
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  • H. M.
    Was wollen Sie uns allen damit sagen? Wäre schön wenn in MAR mal was ohne Hauen undt Stechen besprochen werden könnte. Glaube aber nicht mehr dran. Der Vorschlag für sichereres Radfahren ist der Wunsch der Mehrheit.
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  • B. L.
    Frau S. Rinno ihr Vorschlag, ist mit einem Wort zu Sagen lächerlich. Es gibt auch Personen, die sich ein Auto leisten können.
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  • D. Z.
    Den Zusammenhang müssen sie mir erklären. Menschen fahren doch nicht Fahrrad weil sie sich kein Auto leisten können sondern größtenteils weil sie gerne Rad fahren und /oder etwas für die Gesundheit tun möchten. Und sicher auch aus Umweltaspekten. Die vorgeschlagenen Dinge schaffen doch für Leute die lieber Auto fahren gar keine Nachteile.
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  • U. S.
    @mmd

    Wenn Sie die Nachteile nicht erkennen müssen Sie blind sein.
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  • D. Z.
    Sorry ich bin auch eher Auto- als Radfahrer aber in der Luitpoldstraße kann man tagsüber wegen Zebrastreifen, Abbiegern etc ohnehin kaum schneller als 30 fahren im Durchschnitt und Abends bringt es mich auch nicht um wenn ich 2 Minuten länger brauche vom Nord bis zum Südring.
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