Die Autobahnbrücke bei Marktbreit muss bereits nach 40 Jahren erneuert werden. Gründe seien unter anderem auch das gestiegene Verkehrsaufkommen und der Schwerlastverkehr. Im Landkreis Main-Spessart wurde 2010 die Haseltalbrücke über der A3 bei Bischbrunn ebenfalls nach nur knapp 40 Jahren gesprengt und wieder aufgebaut. Grund damals: "Ermüdungserscheinungen" durch die rasante Verkehrsentwicklung und den starken Anstieg der Belastungen, insbesondere durch schwere Lastwagen. Nach Informationen des Bayerischen Verkehrsministeriums hat sich die tägliche Verkehrsstärke auf Autobahnen von 1960 bis 2021 versechsfacht. Wie stecken andere Brücken auf den Strecken von Autobahnen, Staatsstraßen und Bundesstraßen im Landkreis diese Strapazen weg?
Schaden die Verkehrszahlen auch den Autobahnbrücken in Main-Spessart?
Für die Autobahnbrücken sieht die Lage im Landkreis gut aus: Nach Informationen der Autobahn GmbH sind die Brücken im Zuge der A3 für die heutigen und die noch zu erwartenden Verkehrsbelastungen ausreichend ausgelegt. Die einzige Großbrücke im Zuge der A7 sei die Talbrücke Werntal bei Gänheim, die derzeit neu gebaut wird. Hier laufe der Verkehr allerdings bereits auf dem neuen, den heutigen Verkehrsbelastungen entsprechenden Teilbauwerk. Außer dieser Maßnahme sei im Landkreis aktuell kein weiterer Ersatzneubau einer Großbrücke geplant.
Wie ist die Situation der Brücken auf Staatsstraßen und Bundesstraßen im Landkreis?
Die Brücken auf Staats- und Bundesstraßen im Landkreis hat Alexander Müller im Blick. Er ist Abteilungsleiter für Brückenbau beim Staatlichen Bauamt in Würzburg. Bei der Autobahn habe der Verkehr deutlich zugenommen, das sei nicht vergleichbar mit seinem Tätigkeitsfeld. Grundsätzlich gebe es aber überall mehr Verkehr, und Brücken aus den 50er und 60er Jahren seien dafür nicht ausgelegt. "Manche wurden ein bisschen solider gebaut, die stecken das ein bisschen leichter weg, manche nicht", sagt Müller.
Bei welchen Brücken im Landkreis steht die nächsten Jahre ein Abriss an?
"Im Main-Spessarter Raum haben wir nur zwei, die ein bisschen kritischer sind. Nicht, weil sie einfallen würden, sondern weil sie neu gebaut werden müssen", sagt Müller. Das seien die Alte Mainbrücke in Karlstadt und die Brücke über die Bahnstrecke in Wernfeld. "Das sind auch zwei schwierige, weil sie innerorts liegen. Wenn man nach Wernfeld fährt und rechts und links schaut: Da ist eigentlich kein Platz", sagt Müller über die Umsetzung der Neubauten.
Welche Brücken können saniert werden?
Die Alten Mainbrücken in Lohr und Marktheidenfeld müssen saniert werden. "Gerade die in Lohr ist optisch in einem schlechten Zustand", sagt Müller. Ein Abriss kommt für ihn nicht infrage: "Das kann ich weder Lohr noch Marktheidenfeld antun, noch möchte ich das. Wir sind Brückenbauer, wir wollen ja nichts kaputt machen." Die Untersuchungen für eine Sanierung bedeuteten aber mehr Aufwand als ein Neubau. Bei jeder Brücke müsse einzeln betrachtet werden, ob ein Neubau oder eine Instandsetzung mehr Sinn ergeben. Ein Neubau sei für 70 Jahre, eine Instandsetzung für 20 Jahre ausgelegt.
Wie lange kann es dauern, bis eine neue Brücke steht?
Von den Bauarbeiten her sei Müller zufolge alles ähnlich, aber die Gegebenheiten außen herum können solche Maßnahmen erschweren. "Die meisten Brücken bestehen ja aus Beton. Der braucht 28 Tage, bis er ausgehärtet ist. Die Zeit kann ich nicht verkürzen." Um eine Brücke vor Ort aufzubauen, sei deshalb mindestens ein halbes Jahr nötig.
Von der Planungsphase bis zur Umsetzungsphase können mehrere Jahre vergehen. Das habe auch mit den Umleitungsplanungen zu tun: Busse, Schulverkehr, Rettungsdienste – all das müsse einbezogen werden. Hat die Kommune dann noch Wünsche, wie etwa einen breiteren Gehweg, muss auch das erst den normalen Gang der Genehmigungen gehen.
Wie ist der Stand bei der Brücke über die Bundesstraße in Wernfeld?
Hier rechnet Müller mit einem Baubeginn frühestens in vier bis fünf Jahren. "Mit der Planung, was wir uns vorstellen, sind wir schon recht weit. Wir wollen bald an den Bund herantreten und das vorstellen", sagt er. Themen seien, ob es eine Behelfsbrücke geben werde oder eine Sperrung für ein oder zwei Jahre. Bei den jährlichen Prüfungen des Bauamts sei aufgefallen, dass es nahe der Brücke viele Bushaltestellen ohne Ampel oder Zebrastreifen gebe. "Das war für uns so gefährlich, dass wir gesagt haben: Wir verändern die komplette Situation." Der Kreuzungsbereich soll also auch erneuert werden. Das Bauamt konnte die Planungen dahingehend erweitern, da sich der Zustand der Brücke seit ein paar Jahren nicht verschlechtere.
Und der Stand bei der Alten Mainbrücke in Karlstadt?
Der Abteilungsleiter für Brückenbau will sich hier auf keinen Zeitrahmen festlegen lassen: "Da kann ich es nicht einmal ansatzweise sagen", so Müller. Durch die Wasserschifffahrt müssten Sperrzeiten über Jahre im Voraus beantragt werden. Weil die Mainschifffahrt nicht für längere Zeit lahmgelegt werden könne, würden Mainbrücken oftmals vorgefertigt und eingeschwommen. Innerorts spiele außerdem das Wort der Kommune eine große Rolle. "Das Ortsbild muss ja auch gewahrt werden", sagt Müller. "Das Positive bei der Brücke: Ich habe die neue Mainbrücke unweit entfernt. Der Umleitungsverkehr ist ja wirklich überschaubar."
Wenn ich auf Google Maps schaue ist dort eigentlich eine große Abstellfläche. Müsste man halt dem Eigentümer bisschen Geld in derzeit überweisen das er es zur Verfügung stellt. Könnte man einfach wie häufig bei eher kleinen Brücken vorher außerhalb bauen und dann innerhalb von einem Wochenende einschieben ohne lange Vollsperrung da die Werntalbahn auch nicht so wichtig ist um diese nicht mal 1 Woche zu sperren.