Schon seit fünf Jahren ist die Fahrbahn der Schwarzen Brücke in Wernfeld durch sogenannte Stahlgleitschienen verengt. Es gilt Tempo 30. Die Brücke über die Strecke der Werntalbahn ist so marode, dass sie abgerissen werden muss. Der Bundestagsabgeordnete Bernd Rützel sagt: "Das wäre für die ganze Region ein Supergau." Denn die Brücke ist Teil der B26, verbindet Gemünden mit Karlstadt. Bürgermeister Jürgen Lippert sagt, dass er noch keine konkreten Details kenne. "Dass die Brücke im Eimer ist", sei aber klar, sonst wären keine solchen Maßnahmen wie die Fahrbahnverengung und die Geschwindigkeitsbeschränkung ergriffen worden. Er sei zwar gespannt, aber nicht beunruhigt. "Man kann die ja nicht einfach abreißen und sagen 'wir kappen die Verbindung'." Irgendeine Lösung werde es also schon geben.
Die soll es definitiv geben, sagt Alexander Müller vom Staatlichen Bauamt in Würzburg. Es gebe keinen Grund für Aufregung. "Es ist so, die Brücke wird irgendwann abgerissen." Die Sache sei aber nicht dringlich, man rechne mit einem Zeitraum von fünf Jahren. Zunächst habe es tatsächlich ausgeschaut, als müsse man schnell handeln, weil die Brücke von außen nicht so gut ausgesehen habe. 2021 war von einer Machbarkeitsstudie für die Errichtung einer Behelfsbrücke für den Kfz-Verkehr und einer weiteren Behelfsbrücke für die Fußgänger die Rede.
Zustand der Brücke nicht alarmierend
Untersuchungen hätten jedoch zwischenzeitlich ergeben, dass sich der Zustand der Brücke derzeit nicht verschlechtere und innen besser sei als gedacht. Das verschafft mehr Zeit zur Planung. Vergangenes Jahr ging das Bauamt aufgrund der beengten Platzverhältnisse und der innerörtlichen Lage von rund fünf Millionen Euro Kosten für den Ersatzneubau aus. Mittlerweile hat man aber etwas weiter gedacht. Weil "unglaubliche viele Kinder" dort wegen der Bushaltestellen die Bundesstraße überqueren würden, möchte die Behörde die Brücke gleich mitsamt dem Kreuzungsbereich neu planen. Eine Ampel soll die Kreuzung künftig sicherer machen.
Die Frage, ob man die Brücke abreißt und anschließend eine neue baut oder ob daneben eine Behelfsbrücke errichtet wird, müsse der Bund als Geldgeber entscheiden. Das Staatliche Bauamt würde wohl die erste Variante bevorzugen, weil man bei einer Vollsperrung in Ruhe und mit ausreichend Platz arbeiten könne. Eine Behelfsbrücke, gibt Müller zu bedenken, würde so viel wie eine normale Brücke kosten, hinzu kämen außerdem die Abrisskosten. Bei einer Vollsperrung würde aber auf jeden Fall eine behelfsmäßige Fußgängerbrücke gebaut.
Entfernen der Gehwegkappen Option, um Brücke zu entlasten
Sollte sich der Zustand in den kommenden Jahren noch vor Beginn eines Ersatzbaus dennoch verschlechtern, wäre eine Option, zur Entlastung der Brücke die Gehwegkappen an den Seiten abzunehmen. Käme es so weit, solle ebenfalls eine behelfsmäßige Fußgängerbrücke gebaut werden. In jedem Fall seien die Planungen mit der Deutschen Bahn abzustimmen, was es nicht einfacher mache.