Ob Geburtstag, Weihnachten, oder Jubiläum: Gutscheine sind immer noch ein beliebtes Geschenk. Das wissen auch Hilmar Ullrich und Gennarino De Luca, die das Unternehmen maingutschein gegründet haben. Auf ihrem Gutscheinportal können online unter maingutschein.de Gutscheine gekauft werden, die ausschließlich im Landkreis Main-Spessart eingelöst werden können.
Was ist maingutschein.de und wer steckt dahinter?
"MainGutschein ist ein junges und digitales Unternehmen", sagt Ullrich. Es handelt sich dabei um eine Tochtergesellschaft der Raiffeisenbank Main-Spessart und von Gennarino De Luca, der in Marktheidenfeld die Firma MediaLife betreibt. "Wir sind aus der Region, für die Region", sagt Ullrich, der "den regionalen Geld- und Wirtschaftskreislauf in Main-Spessart stärken" möchte.
"Es ist nichts Neues, was wir anbieten, aber wir wollen zeigen, dass wir das, was die Großen können, auch regional können", so Ullrich. Denn Amazon oder andere überregionale Gutscheinanbieter brächten dem Landkreis kaum oder keine Einnahmen. "Wir wollen eine regionale Alternative für Main-Spessart anbieten, denn die Region mit 125.000 Einwohnern kann sowas", so Ullrich.
Wie ist die Idee zu maingutschein.de entstanden?
Die Idee entstand bereits 2018: De Luca und seine Frau waren auf einen Geburtstag eingeladen. Kurz vor der Feier haben sie festgestellt, dass keiner ein Geschenk besorgt hatte. "Kauf halt so einen Amazon-Gutschein", habe seine Frau zu De Luca gesagt. Das kam für ihn nicht infrage. Er wollte stattdessen kurzfristig im Internet einen Gutschein von einem Gastrobetrieb aus der Region kaufen, was aber online nicht möglich war.
Am Ende fand er einen Gutschein für die KissSalis Therme in Bad Kissingen. Seitdem reifte in ihm jedoch die Idee, dass es möglich sein müsse, "Gutscheine für Gastronomen, Dienstleistungen, und den Einzelhandel in Main-Spessart digital anzubieten". Mit Beginn der Pandemie hatte De Luca dann genügend Zeit, das Vorhaben umzusetzen.
Wie funktioniert das Gutscheinsystem?
Beim Kauf eines Gutscheins erhalten die Käuferinnen und Käufer digital einen QR-Code oder einen Barcode. Diese können entweder ausgedruckt, oder auf das Smartphone geladen werden. Beim Bezahlen kann der Code dann eingelöst werden.
Welchen Wert haben die Gutscheine?
Der Wert des Gutscheins ist bis maximal 250 Euro frei wählbar. Und ein Gutschein muss nicht bei einem Einkauf aufgebraucht werden. "Habe ich einen 50-Euro-Gutschein und kaufe aber nur für 30 Euro ein, dann verbleiben die restlichen 20 Euro auf dem Gutschein und können später eingelöst werden", erklärt Ullrich.
Wo in Main-Spessart können die Gutscheine eingelöst werden?
Aktuell kann der Gutschein an rund 90 Akzeptanzstellen eingelöst werden. Darunter sind Lebensmittelläden, Elektroläden, der Einzelhandel, die Gastronomie oder Friseure. Bisher kann der Gutschein vor allem im Raum Lohr, Marktheidenfeld, und seit neuestem auch verstärkt in Karlstadt eingelöst werden. "In Gemünden, im Sinngrund oder Zellingen fehlen wir noch", sagt De Luca, das solle sich aber bald ändern. Ihr Ziel ist es, dass es bis Ende des Jahres 2022 insgesamt 200 Gutschein-Akzeptanzstellen im Landkreis gibt.
Was kostet der Gutschein den teilnehmenden Unternehmen?
Unternehmen in Main-Spessart können den Gutschein ein halbes Jahr ausprobieren, ohne dass fixe Kosten entstehen. Kosten entstehen danach erst, sobald ein Gutschein eingelöst wird. Löst eine Kundin oder ein Kunde einen Gutschein im Wert von 100 Euro ein, dann kostet das die Unternehmen 5,90 Euro.
Wie wurde maingutschein.de bisher angenommen?
"Wir sind erst seit November so richtig auf dem Markt, dafür war es schon sehr gut", sagt De Luca. Ihre Hoffnungen setzen die Gründer auch auf Unternehmen, die ihren Mitarbeitenden den Gutschein als steuerfreien Sachbezug zur Verfügung stellen könnten. Der Grenzwert hierfür liegt aktuell bei 50 Euro im Monat pro Person. "Wenn man sich vorstellt, dass da einige Firmen mitmachen, dann würde das die Wirtschaft unglaublich stärken, denn das Geld muss hier in Main-Spessart ausgegeben werden", sagt De Luca.
Was wollen die Gutschein-Gründer zukünftig noch anbieten?
Neben einer Amazon-Alternative wollen die beiden Gründer auch eine Jochen-Schweizer-Alternative schaffen. Bei mainerlebnis soll es zukünftig möglich sein, Erlebnisse in Main-Spessart – zum Beispiel Kanu fahren oder Bogenschießen – online zu buchen. "Die Vision ist da, aber wir konzentrieren uns erstmal ausschließlich auf den Gutschein", so Ullrich, deshalb gibt es für mainerlebnis noch kein Startdatum.