Transparenz ist ein Wort, mit dem sich Unternehmen sowie Politikerinnen und Politiker gerne schmücken. Auch in ihrer Haushaltsrede sprach die Landrätin jüngst das Thema Transparenz an. Doch wo ist diese Transparenz, wenn es um so aktuelle und wichtige Themen geht wie die Unterbringung Geflüchteter?
Seit Dezember ist ein Grundstück der Stadt Karlstadt im Gespräch. Schon damals drang keine Information an die Redaktion, bis Bürgermeister Michael Hombach das Grundstücksangebot in einem Weihnachtsgruß in den Sozialen Netzwerken erwähnte. Obwohl bereits mehrere Wochen vergangen sind, heißt es vonseiten des Landratsamts aktuell: "Zum Modulbau informiert der Landkreis zum geeigneten Zeitpunkt. Wir machen Fortschritte bei der Realisierung, aber noch sind keine Verträge unterzeichnet."
Als im November klar war, dass Notunterkünfte in der Erwin-Ammann-Halle in Karlstadt und in der Main-Spessart-Halle in Marktheidenfeld eingerichtet werden, wollte ebenfalls der Landkreis in einer Pressekonferenz informieren. Bis dahin verselbstständigten sich die Gerüchte – viel unnötige Unsicherheit war die Folge. Seither konnte die Polizei Unsicherheiten ausräumen, ein Helferkreis bildete sich und leistet wertvolle Integrationsarbeit. Sogar ein Integrationsfußballfest der weiterführenden Schulen mit den Kindern aus der Erwin-Ammann-Halle ist geplant.
Wann ist also diesmal der geeignete Zeitpunkt, um transparent zu informieren und keine Unsicherheiten entstehen zu lassen? Klar, konkrete Antworten gibt es sicher erst, wenn die Planungen fortgeschritten sind. Aber die Vorstellungen und Pläne, die das Landratsamt mit dem Grundstück verfolgt und umsetzen möchte, müssen doch mittlerweile schon eine etwaige Form angenommen haben. Ob das so ist oder nicht – selbst das lässt sich anhand der Antwort auf die letzte Presseanfrage nicht erkennen.
Gerade beim Thema Integration ist Transparenz so wichtig und Unsicherheiten können so viel Schaden anrichten. Da sollte das Landratsamt mit gutem Beispiel vorangehen.