Auf der Tagesordnung des Kreisausschusses im Landratsamt für Gesundheit und Teilhabe am Freitag steht, dass es unter anderem um Unterkünfte für geflüchtete Menschen im Landkreis Main-Spessart gehen wird. In Karlstadt brodelt längst die Gerüchteküche.
Offenbar sollen schon vor einigen Tagen Informationen vom Landratsamt Main-Spessart dazu durchgedrungen sein, dass die Erwin-Ammann-Halle bald als Unterkunft für Geflüchtete genutzt werden könnte. Durch den Whatsapp-Status vieler Karlstadter Bürger zogen sich seitdem Forderungen wie: "Kinder brauchen Bewegung, die Halle muss offen bleiben!"
Uli Heck: "Landkreis hat aktuell vor, die Halle zu belegen"
Markus Rill, Pressesprecher vom Landratsamt, verwies auf die Informationen, die im Kreisausschuss am Freitag kommuniziert werden sollen. Man habe überlegt, schon früher im Laufe der Woche etwas publik zu machen. "Wir sind aber gerade dabei, alle möglichen Optionen auszuloten. Es müssen auch viele Betroffene informiert werden", sagt Rill.
Vonseiten der Stadt Karlstadt konnte Uli Heck berichten, dass der Landkreis aktuell vorhabe, die Erwin-Ammann-Halle zu belegen. Dazu liefen interne Gespräche und es habe eine Konferenz mit der Landrätin Sabine Sitter gegeben. "Ich kann ihnen aber keine Zahlen nennen, das ist alles ein dynamischer Prozess", so Heck.
TSV Karlstadt klärt schon Belegungspläne der anderen Hallen ab
Besorgt zeigen sich aufgrund der aktuellen Mutmaßungen vor allem die Verantwortlichen vom TSV Karlstadt. Jutta Ringelmann aus der Geschäftsstelle erzählt, bereits für den Fall der Fälle vorzusorgen. "Wir haben schon vor einer Woche erfahren, dass die Halle belegt werden könnte. Wir haben dann sofort eventuelle Alternativen abgeklärt und die Belegungspläne in Stetten oder anderen Hallen der Umgebung abgeklärt", sagt Ringelmann. Auch ein Handballturnier Ende November wurde bereits abgesagt. "Die Enttäuschung bei uns wäre schon groß, wenn es so kommen sollte", meint sie.
Auch der Schulleiter des Johann-Schöner-Gymnasiums, Gerald Mackenrodt, setzt auf Vorbereitung, um die schulischen Sportkurse und Veranstaltungen zu gewährleisten. "Wir haben schon mehrere Möglichkeiten parallel im Blick, die mit dem Kollegium und insbesondere der Fachschaft Sport besprochen werden. Endgültig entscheiden können wir aber vor dem Ausschuss nichts", sagt Mackenrodt.
Main-Spessart-Halle für Unterbringung vorgesehen, Scherenberghalle nicht
Intensiv mit dem Thema beschäftigt ist auch der Elternbeirat des Gymnasiums, dem auch Eva Jungwirth angehört. "Ich finde es bedenklich, dass unsere Halle in der engeren Auswahl zu sein scheint, wir aber nicht früher informiert werden. Jungwirth betont, eine Unterbringung der geflüchteten Menschen für wichtig zu halten, hält die Erwin-Ammann-Halle aber für weniger geeignet. "Alle sind immer darauf aus, mehr Sport und Bewegung zu fördern. Es wäre schade, eine Halle zur Verfügung zu stellen, die so gut belegt ist wie diese."
Was eine Verteilung von Geflüchteten auf die Unterkünfte im Landkreis Main-Spessart angeht, scheint auch die Stadt Marktheidenfeld in der engeren Auswahl zu sein. Bürgermeister Thomas Stamm bestätigt auf Anfrage, dass die Main-Spessart-Halle in Marktheidenfeld in den Winternotfallplan für die Unterbringung von Geflüchteten aufgenommen ist. Laut Auskunft von Gemündens Bürgermeister Jürgen Lippert sei die Scherenberghalle nicht betroffen. Auch Dieter Daus wisse als geschäftsleitender Beamter der Stadt Lohr nichts davon, dass dort eine Unterkunft angedacht wäre.
Container, leerstehende Gewerbehallen, Zelte- alles schön und gut, aber eine gut belegte Sporthalle auf einem Schulgelände? Wenn es schon soweit in diesem Land gekommen ist, dann ist das Boot inzwischen voll!
Kaum haben sie die Versorgung der Flüchtlinge auf das Notwendige beschränkt und Sachleistungen statt Geld ausgegeben, ist der Flüchtlingsstrom nahezu versiegt.
Es geht hier auch um vier Schulen mit ca. 1500 Kindern und Jugendlichen!
Eine Flüchtlingsunterkunft in so einer sehr gut gebuchten Sporthalle und noch dazu auf einem Schulgelände! Ich bin nicht gegen Flüchtlinge und auch nicht dagegen, diese gut unterzubringen…nun kommt aber auch von mir mal ein „Aber“…DAS GEHT GAR NICHT!!! Und was wird mit der Mensa des Gymnasiums, mit den vielen verschiedenen Vereinssportarten für Kinder und Erwachsene, mit dem Schulsport…!? Da muss es eine andere Lösung geben!!!