
Der Streit um die Äußerungen des bayerischen Wirtschaftsministers Hubert Aiwanger gegen eine Biosphärenregion Spessart geht in eine neue Runde. Nachdem der stellvertretende Ministerpräsident bei einer Veranstaltung des Vereins "Wir im Spessart" in Rechtenbach das Vorhaben der Landkreise Main-Spessart, Aschaffenburg, Miltenberg und der Stadt Aschaffenburg öffentlich als "Schnapsidee" bezeichnet hatte, hatten Landrätin, Landräte und der Aschaffenburger Oberbürgermeister das Projekt in einem offenen Brief nicht weniger emotional verteidigt.
Aiwanger antwortete darauf am Donnerstagnachmittag nun ebenfalls mit einem offenen Brief. Darin argumentiert er auf sieben Seiten, warum aus seiner Sicht "wesentliche Fakten" gegen ein Biosphärenreservat im Spessart sprechen – und auch seine Meinung zu dem Thema gefragt ist.
1. Das Thema Biosphärenreservat im Spessart geht Aiwanger durchaus etwas an.
"Als zuständiger Minister und Aufsichtsratsvorsitzender der Bayerischen Staatsforsten (BaySF) bin ich verantwortlich dafür, Fehlentwicklungen auf den BaySF-Waldflächen zu verhindern, die nach dem Plan der Befürworter den mit Abstand höchsten Flächenbeitrag zu dem Biosphärenreservat inklusive der Kernzone beisteuern sollen. [...] Sie müssen im Rahmen des von Ihnen geforderten demokratischen Prozesses auch mir als Vertreter der Hauptbetroffenen das Recht einräumen, mich an dem Meinungsbildungsprozess zu beteiligen."
2. In einem Biosphärenreservat besteht weniger Handlungsspielraum gegen Schädlinge.
"Auch der Spessart steht angesichts des Klimawandels vor großen Herausforderungen. Wir brauchen deshalb auch künftig die Möglichkeit, Mischbaumarten von Menschenhand einzubringen und den Wald zu pflegen, was mindestens auf tausenden Hektar Kernzone nicht mehr möglich wäre. Auch Ihre Einschätzung, dass man in einer künftigen Kernzone beispielsweise den Eichenprachtkäfer bekämpfen könnte, halte ich für reichlich unrealistisch, da dies ja schon in den jetzigen Naturwaldflächen nicht mehr geschieht, um Konflikte mit Naturschützern zu vermeiden."
3. Die Spessarteiche würde in den Kernzonen eines Biosphärenreservats verschwinden.
"Die Eiche würde ohne menschliche Pflege und Unterstützung vor allem in größeren Waldkomplexen bis auf wenige Einzelexemplare verschwinden, weil sie eine langsam wachsende, sehr lichtbedürftige Baumart ist, die von schnellwüchsigen Baumarten wie der Buche überwachsen, ausgedunkelt und zum Absterben gebracht würde. Das Waldbild der Eichen im Spessart mit 20 Prozent und mehr Eichen im Bestand, welches landschaftsprägend ist und sogar als Alleinstellungsmerkmal für ein Biosphärenreservat gesehen wird, ist das Produkt jahrhundertelanger forstlicher Arbeit."
4. Für die Wirtschaft im Spessart wäre ein Biosphärenreservat kontraproduktiv.
"Sie als Befürworter einer Biosphärenregion Spessart versprechen sich davon insbesondere auch wirtschaftliche Impulse. Der Spessart ist jedoch bereits eine anerkannte und bekannte Marke und hat ein Alleinstellungsmerkmal. Das kann weiter gestärkt und ausgebaut werden. Eine neue Marke, welche die bisherige überlagert, kann auch das bisher Erreichte gefährden. Mit Blick auf den Naturschutz halte ich den Mehrwert durch ein Biosphärenreservat in Anbetracht der bereits unter Schutz stehenden Flächen für nicht gegeben, aus Sicht des Waldschutzes und insbesondere der Eichenwirtschaft klar kontraproduktiv."
Und ja Herr Gesell, dann bin ich wie alle Gemeinderäte halt lieber ein Ewig Gestriger.
Das geht nur uns was an wie es weiter geht mit dem Spessart. Ich verbiete mir und uns eine Einmischung von nicht Spessart Bewohnern.
Der Spessart gehört eben nicht nur den SpessarterInnen. Eigentlich gehört er nur sich selbst und wir dürfen in ihn hineingehen und ihn nach bestem Wissen und Gewissen nutzen, als Sauerstoffgeber, CO2-Atmer, als Wasserhalter, - Reiniger und - Spender, Augenweide, Ruhe- und Erholungsort und auch als Holzspender u.v.m. Der Wald an sich gehört so wenig einem oder mehreren bestimmten Menschen, wie einer Mutter und einem Vater sein Kind g e h ö r t. Das dürfte Standard sein in einer stabilen Demokratie mit Regeln des sozialen Rechtsstaates. Sie und Herr Gsell dürfen und sollen innerhalb dieses Rahmens Ihre Meinung sagen und andere Meinungen mindestens in Ruhe anhören.
Gilt das auch für Aiwanger?
Bevor das polter von Aiwanger losging, Online-Befragung bringt Zustimmungsquote von 71,4 Prozent
https://www.mainpost.de/regional/main-spessart/biosphaerenreservat-spessart-online-befragung-bringt-zustimmungsquote-von-714-prozent-art-11164431
Dann will er mit seinem mehrseitigen Brief sein aufheizendes Gepoltere vergessen machen. Er macht's wie die AfD.
Dort wäre er besser aufgehoben als in der Bayerischen Staatsregierung.
Landräte und OB gegen Aiwanger.
Ich finde die Antwort sehr sachlich, verständlich dargestellt und einleuchtend.
Künftig muss sich Landrat Legler mit Aussagen, wie: Der Wald gehört UNS Allen, usw. Etwas zurückhalten, denn Minister Aiwanger hat ganz klar und deutlich gemacht: Die BaySF geben keine Fläche zur Kernzone dazu.
Dann bitte jetzt mal die Rechnung offen legen, woher die 5.000 Hektar kommen sollen !
Oder das Thema endlich begraben !
Aiwanger ist nur einer von 10 im Aufsichtsrat. Entscheiden tut der Vorstand.
https://www.baysf.de/de/ueber-uns/organe.html
... Nachdem Herr Aiwanger vorher aber mal ordentlich in bester AFD Manier auf die Kacke gehauen hat und die bisher Beteiligten wie dumme Schulkinder abgewatscht hat.
Das finden Sie also gut?
Warum hat Hr Aiwanger denn nicht gleich so argumentiert? Weil er es gar nicht will. Er ist eben unser Wirtshausminister, der einfach nur ein bisschen rumpöbeln will, umj im Gespräch zu bleiben.
Er lenkt gerne davon ab, dass er in seinem eigentlichen Job nichts vor zu weisen hat.
ICH schon
Und Aiwanger hat das dort auch schon so erklärt
Die Frage ist doch: WAS will die Presse hören, und WAS macht Klickzahlen und Auflage.
Wären die Landräte anwesend gewesen, hätten Sie das auch schon so wahrgenommen, aber es war ja KEINER da;-(
Der einzige MdL, den ich gesehen habe, war Thorsten Schwab.
Auch die FW aus MSP, die sich so echauffieren und eine Unterlassungserklärng fordern,. waren leider NICHT anwesend;-(
Diese Blamage hätten sie sich ersparen können
Man kann doch Nicht vom Hören Sagen Erklärungen anfordern, man muss das doch erst verifizieren ?
Warum fragt eigentlich Keiner beim Veranstalter nach, nach meinen Informationen gibt es einen Mitschnitt ?!
Aber er hört ja nur auf die Holzrechtler, weil man mit denen richtig Krawall machen kann, notfalls auch mit Motorsägen. Alle anderen sind für ihn Luft, bestenfalls Feindbilder.
https://www.statistik.bayern.de/mam/statistik/gebiet_bevoelkerung/demographischer_wandel/demographische_profile/09677.pdf
Aber es gibt auch noch andere Werte, für die der Spessart steht.