Deutliche Kritik an den Äußerungen des bayerischen Wirtschaftsministers Hubert Aiwanger zum Thema Biosphärenreservat gab es bereits von den Freien Wählern Main-Spessart und dem BUND Naturschutz. Aiwanger hatte das geplante Biosphärenreservat Spessart vor einer Woche bei einem Besuch bei dem Verein "Wir im Spessart" in Rechtenbach unter anderem als "Schnapsidee" bezeichnet. Jetzt ziehen die drei Landräte und der Aschaffenburger Oberbürgermeister nach: In einem offenen Brief werfen sie Aiwanger vor, sich seines Amtes nicht würdig zu verhalten und sich in den demokratisch geführten Prozess vor Ort einzumischen.
Auf sieben Seiten formulieren Landrätin Sabine Sitter (Main-Spessart), die Landräte Alexander Legler (Aschaffenburg) und Jens Marco Scherf (Miltenberg) sowie der Oberbürgermeister der Stadt Aschaffenburg, Jürgen Herzing, ihre Kritik. Sie beziehen sich vor allem auf Äußerungen von Aiwanger, in denen er den Befürwortern eines Biosphärenreservats "Dummheit" und "Naivität" vorgeworfen hatte und gesagt hatte, man dürfe "das tote Pferd" nicht weiterreiten. "Wie kommen Sie zum Schluss, dass das Projekt schon gescheitert sei, obwohl wir uns noch mitten in einem demokratischen Meinungsbildungs- und Entscheidungsfindungsprozess befinden", heißt es in dem offenen Brief.
Außerdem wehren sich die Landräte und der OB gegen Aiwangers Aussage, die Biosphären-Idee werde der Region "von oben übergestülpt". "Einzig und allein die Gemeinden entscheiden, ob sie Teil einer möglichen Biosphärenregion Spessart werden wollen oder nicht, ebenso darüber, ob sie dort, wo sie selbst Flächeneigentümer sind, Kernzonen einbringen wollen oder nicht", schreiben sie. Sie werfen Aiwanger vor, sich mit dem Thema nicht umfassend auseinandergesetzt und mit den Orts- und Kreisverbänden seiner eigenen Partei in der Region keine Rücksprache gehalten zu haben.
Wortwahl lasse "jeglichen Respekt vermissen"
Im Gegenzug richten sie 15 Fragen an den Minister, zum Beispiel, ob Aiwanger den gewählten kommunalen Vertretern nicht zutraue, selbst zu entscheiden, wie sie ihre Region weiter entwickeln möchten. Aber auch, wie Aiwanger zu mancher fachlicher Einschätzung gelangt sei, fragen sie: "Welche konkreten Erkenntnisse haben Sie für die Aussage, dass mit der Ausweisung einer dreiprozentigen Kernzone der Spessartbevölkerung das Holzrecht genommen werde, und wir uns zum 'Mörder' unserer Eichenbestände machen würden?"
Mehrfach wird in dem offenen Brief Aiwangers Wortwahl scharf kritisiert, die "jeglichen Respekt vor den kommunalen Entscheidungsträgern vermissen" lasse. "Insbesondere die Bezeichnung der Befürworter als 'dumm' wäre eine bisher einmalige, noch nie dagewesene Entgleisung und Respektlosigkeit eines Mitglieds der Bayerischen Staatsregierung sowohl in verbaler als auch in persönlicher Hinsicht", so heißt es in dem offenen Brief.
Viele Konjunktive, Viele: hätte, wäre, ...usw.
Wenn man sich sicher ist, stellt man Fakten dar.
Wenn man Nichts weiss, stellt man 15 Fragen ;-( ?!
Was mich aber am Meisten an diesem Brief erschüttert, ist die Naivität der Schreiber, immerhin Landräte und OB, gelernte Juristen, studierte Leute, sollte man denken ?
WEN benötigt und ruft man, wenn die nächste Krise bei Magna, Rexroth, ICO, oder bei allen unseren Firmen am Horizont auftaucht, die noch Arbeitsplätze zu bieten haben ?
Siehe Berichterstattung zum ach so tollen BSR Rhön, Problemfall Preh und Valeo ???
Und die Landräte meinen ernsthaft, nach diesem Brief in diesem Tonfall können Sie jetzt mit sofortiger Hilfe von Aiwanger rechnen ?
Man sieht sich immer mind. 2 Mal im Leben, habe ich gelernt.
Dies hätten auch die Verfasser bedenken sollen !, die ja angeblich unsere Interessen vertreten.
Mit diesem äußerst peinlichen Auftritt vertreten sie die Region definitiv Nicht !
Die bisherige Bewirtschaftung der Wälder ist es jedenfalls nicht.
Selbst mein geliebtes Schiesshauss in Schweinfurt hat nicht einmal mehr am Wochenende geöffnet. Und jetzt stellen Sie sich mal die Frage warum.
Ganz im Zeichen von Grüner Ideologie.
Ihre Aussage jedoch, dass ich meinen Mund zu halten hätte, finde ich undemokratisch bis zum geht nicht mehr. Und dazu kommen Sie noch mit Vorwürfen, die mir zeigen, dass Sie komplett unwissend sind. Zellingen liegt außerhalb der Gebietskulisse und kann folglich nichts einbringen. Als Bürgermeister hätte ich sicher für eine Einlage für die Kernzone gekämpft, da ich von dem Projekt zu 100 % überzeugt bin (Zellingen hat ca. 1300 ha Gemeindewald und ich habe damalsdafür gekämpft pft dass der Wald FFH-Gebiet wird).
Ich darf aber als Kreisrat abstimmen, und das werde ich auch, selbst wenn Sie noch so oft meinen, mich würde das nichts angehen.