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Main-Spessart
Nach Äußerungen zu Biosphärenreservat Spessart: Landräte und OB kritisieren Aiwanger scharf in einem offenen Brief
In dem Schreiben werfen die Politiker dem stellvertretenden Ministerpräsidenten vor, sich in den Prozess einzumischen und bezeichnen seine Wortwahl als nie dagewesene Entgleisung und Respektlosigkeit.
Vergangenes Wochenende besuchte Hubert Aiwanger den Spessart. Seine Äußerungen in Bezug auf das geplante Biosphärenreservat Spessart werden in einem offenen Brief der drei verantwortlichen Landräte und des Aschaffenburger Oberbürgermeisters stark kritisiert.
Foto: Wolfgang Dehm | Vergangenes Wochenende besuchte Hubert Aiwanger den Spessart. Seine Äußerungen in Bezug auf das geplante Biosphärenreservat Spessart werden in einem offenen Brief der drei verantwortlichen Landräte und des ...
Katrin Amling
 |  aktualisiert: 13.07.2024 02:35 Uhr

Deutliche Kritik an den Äußerungen des bayerischen Wirtschaftsministers Hubert Aiwanger zum Thema Biosphärenreservat gab es bereits von den Freien Wählern Main-Spessart und dem BUND Naturschutz. Aiwanger hatte das geplante Biosphärenreservat Spessart vor einer Woche bei einem Besuch bei dem Verein "Wir im Spessart" in Rechtenbach unter anderem als "Schnapsidee" bezeichnet. Jetzt ziehen die drei Landräte und der Aschaffenburger Oberbürgermeister nach: In einem offenen Brief werfen sie Aiwanger vor, sich seines Amtes nicht würdig zu verhalten und sich in den demokratisch geführten Prozess vor Ort einzumischen.

Auf sieben Seiten formulieren Landrätin Sabine Sitter (Main-Spessart), die Landräte Alexander Legler (Aschaffenburg) und Jens Marco Scherf (Miltenberg) sowie der Oberbürgermeister der Stadt Aschaffenburg, Jürgen Herzing, ihre Kritik. Sie beziehen sich vor allem auf Äußerungen von Aiwanger, in denen er den Befürwortern eines Biosphärenreservats "Dummheit" und "Naivität" vorgeworfen hatte und gesagt hatte, man dürfe "das tote Pferd" nicht weiterreiten. "Wie kommen Sie zum Schluss, dass das Projekt schon gescheitert sei, obwohl wir uns noch mitten in einem demokratischen Meinungsbildungs- und Entscheidungsfindungsprozess befinden", heißt es in dem offenen Brief.

Außerdem wehren sich die Landräte und der OB gegen Aiwangers Aussage, die Biosphären-Idee werde der Region "von oben übergestülpt". "Einzig und allein die Gemeinden entscheiden, ob sie Teil einer möglichen Biosphärenregion Spessart werden wollen oder nicht, ebenso darüber, ob sie dort, wo sie selbst Flächeneigentümer sind, Kernzonen einbringen wollen oder nicht", schreiben sie. Sie werfen Aiwanger vor, sich mit dem Thema nicht umfassend auseinandergesetzt und mit den Orts- und Kreisverbänden seiner eigenen Partei in der Region keine Rücksprache gehalten zu haben.

Wortwahl lasse "jeglichen Respekt vermissen"

Im Gegenzug richten sie 15 Fragen an den Minister, zum Beispiel, ob Aiwanger den gewählten kommunalen Vertretern nicht zutraue, selbst zu entscheiden, wie sie ihre Region weiter entwickeln möchten. Aber auch, wie Aiwanger zu mancher fachlicher Einschätzung gelangt sei, fragen sie: "Welche konkreten Erkenntnisse haben Sie für die Aussage, dass mit der Ausweisung einer dreiprozentigen Kernzone der Spessartbevölkerung das Holzrecht genommen werde, und wir uns zum 'Mörder' unserer Eichenbestände machen würden?"

Mehrfach wird in dem offenen Brief Aiwangers Wortwahl scharf kritisiert, die "jeglichen Respekt vor den kommunalen Entscheidungsträgern vermissen" lasse. "Insbesondere die Bezeichnung der Befürworter als 'dumm' wäre eine bisher einmalige, noch nie dagewesene Entgleisung und Respektlosigkeit eines Mitglieds der Bayerischen Staatsregierung sowohl in verbaler als auch in persönlicher Hinsicht", so heißt es in dem offenen Brief.

 
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  • Lydia Hock
    Was in diesem "Offenen Brief" als Erstes auffällt:
    Viele Konjunktive, Viele: hätte, wäre, ...usw.
    Wenn man sich sicher ist, stellt man Fakten dar.
    Wenn man Nichts weiss, stellt man 15 Fragen ;-( ?!
    Was mich aber am Meisten an diesem Brief erschüttert, ist die Naivität der Schreiber, immerhin Landräte und OB, gelernte Juristen, studierte Leute, sollte man denken ?
    WEN benötigt und ruft man, wenn die nächste Krise bei Magna, Rexroth, ICO, oder bei allen unseren Firmen am Horizont auftaucht, die noch Arbeitsplätze zu bieten haben ?
    Siehe Berichterstattung zum ach so tollen BSR Rhön, Problemfall Preh und Valeo ???
    Und die Landräte meinen ernsthaft, nach diesem Brief in diesem Tonfall können Sie jetzt mit sofortiger Hilfe von Aiwanger rechnen ?
    Man sieht sich immer mind. 2 Mal im Leben, habe ich gelernt.
    Dies hätten auch die Verfasser bedenken sollen !, die ja angeblich unsere Interessen vertreten.
    Mit diesem äußerst peinlichen Auftritt vertreten sie die Region definitiv Nicht !
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  • Wieland Gsell
    Bösartige Themaverfehlung!
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  • Johannes Metzger
    Hubsi ist und bleibt ein Krawallmacher. Mehr kann er nicht. Wenn Söder durchsetzungsstark wäre, hätte er ihn als Minister, wegen ausgeprägter Inkompetenz schon längst entlassen müssen.
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  • Werner Müller
    Ohne Hubsi kann aber Söder nicht regieren...............50 % + x sind für die CSU vorbei........ Also, dann lieber so, wenn man sich schon gegen die Grünen entscheidet.
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  • Peter Bartosch
    Jeglichen Respekt lassen auch manche Vermissen die selber betroffen sind. Herr Wieland Gesell ehemaliger Bürgermeister aus Zellingen und Parteimitglied der Grünen schreibt, das diejenigen die dagegen (Betroffener ) sind, Ewig - Gestrige sind. Dann sind alle Gemeinderäte meiner Gemeinde Ewig -Gestrige. Denn einstimmig wurde beschlossen keine Fläche dafür bereit zu stellen. Aus Zellingen, das kein qm dazu beitragen muss lässt sich das leicht kommentieren. Vorteile die ein Biosphärenreservat für unsere Gemeinde hätte sehe ich nicht und unsere Gemeinderäte auch nicht. Außer Vorschriften und Fremdbestimmung , Null Komma null. Keine Einkehrhütten für Wanderer, keine Gastwirtschaft, keine Geschäfte. Profitieren tun vielleicht die Städte. Aber das auch nur sehr gering. Deshalb warum sollten wir für dieses Projekt irgendetwas beisteuern. Außer mehr Bürokratie und noch mehr Beamten wird es gar nichts bringen.
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  • Peter Koch
    Wenn irgendwas Touristen in den Spessrat locken könnte, was könnte das sein?
    Die bisherige Bewirtschaftung der Wälder ist es jedenfalls nicht.
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  • Peter Bartosch
    Und woher kommen die Angestellten, wenn schon heute die meisten Gastwirtschaften kein Personal mehr finden. Alles nur schönrederei und einen für dumm verkaufen .
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  • Peter Bartosch
    Übrigens Herr Koch, wir haben die niedrigste Arbeitlosenqoute in ganz Deutschland. Also woher soll bitte das Personal für die Bewirtung der angeblichen Touristen kommen? Alles nur um die betroffenen für dumm zu verkaufen.
    Selbst mein geliebtes Schiesshauss in Schweinfurt hat nicht einmal mehr am Wochenende geöffnet. Und jetzt stellen Sie sich mal die Frage warum.
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  • Georg Ries
    Das Schiesshaus???? Tragödie!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
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  • Peter Koch
    Hat Schweinfurt was mit dem Spessart zu tun?
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  • Peter Bartosch
    Nein aber genauso die bekannten Probleme mit Personal. Und hier wird immer davon geschrieben, das wir durch Tourismus profitieren würden.
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  • Peter Koch
    In Schweinfurt gibt es halt viele Arbeitsplätze in der Industrie, die sind lukrativer als in der Gastronomie. Im Spessart gibt es wenig Industrie und leider auch wenig Tourismus.
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  • Peter Bartosch
    Wissen Sie was für einen Quatsch Sie gerade von sich geben? MP schrieb am 28.42024 MSP mit der niedrigsten Arbeitslosenquote in ganz DE. Und Sie schreiben oder meinen wir bräuchten Tourismus um unsere Wirtschaft oder Arbeitslosenquote zu verringern. 2,4% ALQ in MSP. Woher sollen denn WENN überhaupt Tourismus kommt, das Personal kommen?
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  • Peter Bartosch
    Ach so Herr Koch, ein Biosphärenreservat machen, weil es so schön Grün klingt, aber die allermeisten Touristen kommen mit den Autos angefahren mit Fahrradständer hinten dran.
    Ganz im Zeichen von Grüner Ideologie.
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  • Wieland Gsell
    Vor-vorgestrig, Herr Bartosch! Es gibt einen demokratischen Prozess, in dem Ihre Gemeinde fie Biosphärenregion abgelehnt hat. Das muss und werde ich akzeptieren, auch wenn ich den Beschluss für verkehrt halte.
    Ihre Aussage jedoch, dass ich meinen Mund zu halten hätte, finde ich undemokratisch bis zum geht nicht mehr. Und dazu kommen Sie noch mit Vorwürfen, die mir zeigen, dass Sie komplett unwissend sind. Zellingen liegt außerhalb der Gebietskulisse und kann folglich nichts einbringen. Als Bürgermeister hätte ich sicher für eine Einlage für die Kernzone gekämpft, da ich von dem Projekt zu 100 % überzeugt bin (Zellingen hat ca. 1300 ha Gemeindewald und ich habe damalsdafür gekämpft pft dass der Wald FFH-Gebiet wird).
    Ich darf aber als Kreisrat abstimmen, und das werde ich auch, selbst wenn Sie noch so oft meinen, mich würde das nichts angehen.
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  • Peter Bartosch
    Machen Sie das. Dafür werden die Grünen ja im Moment so gefeiert. Wasser predigen aber selber Wein saufen. Siehe Fr. Baerbock.
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  • Wieland Gsell
    Vorurteilsgetriebene Boshaftigkeit. Rationalität vor Emotionalität bitte. Sonst kann es nur bergab gehen. Und das wollen wir doch für den Spessart keinesfalls.
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  • Helga Scherendorn
    @Gsell wie immer geht die grüne Ideologie vor Verstand und über die Köpfe der Betroffenen?
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  • Wieland Gsell
    Na klar, die anderen sind dumm, wenn sie nicht meiner Meinung sind. Unterste Schublade!
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  • Lydia Hock
    Woher haben Sie denn diesen Unsinn: "Zellingen liegt außerhalb der Gebietskulisse" ??? Da haben Sie die letzten Infoveranstaltungen mit Landrat Legler aber verpasst: Alzenau legt ein: Einen See, Schöllkrippen will einlegen, egal ob See, Weinberg oder Streuobstwiese: ALLES wird inzwischen genommen ! Da könnte Zellingen mit Gutem Beispiel vorangehen ! Es geht doch nur noch darum, 100%ige Zustimmung vorzuweisen, damit man von Söder die Flächen von den Staatsforsten bekommt, Aiwanger hat ja NEIN gesagt ?! Gebietskulisse war Vorgestern !!! Diese Fakten sollten schon bekannt sein ?!
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