Als einzige Kandidatin aus dem Landkreis Main–Spessart kochte Lisa Marie Riegel aus Wiesenfeld am Freitagabend für das Vox-Format "Das perfekte Dinner". Die 29–jährige Lehrerin bereitete hierfür ein Drei–Gänge–Menü mit dem Motto "Herzensküche" vor. Das Motto erklärt sie so: "Das sind alles Gerichte, die mir sehr am Herzen liegen, weil ich sie unglaublich gerne esse oder weil meine Gäste sie sehr gerne essen." Der Druck, der auf Riegel lastete, war groß, denn für den letzten Abend der Koch-Woche wollte sie unbedingt einen perfekten Abschluss hinlegen.
Die 29–Jährige ist nicht nur eine leidenschaftliche Lehrerin, sondern steht schon seit Kindertagen sehr gerne in der Küche. So kocht sie oft für ihren Freund, mit dem sie, zusammen mit ein paar Hühnern, in Wiesenfeld wohnt. Während der Vorbereitungen für die Nachspeise zeigte die Wiesenfelder Kandidatin stolz ihre Hühner, die sogar blaue und grüne Eier legen. Die Farbe der Eier, die die Hennen legen, kann man an der Farbe der sogenannten Ohrscheiben hinter dem Ohr erkennen. Diese sind bei einigen Hühnern bläulich oder grünlich. Außerdem sagte sie: "Ich hätte am liebsten auch einen eigenen Bauernhof."
Die Nachspeise war das Highlight der 29–Jährigen
Passend zu ihrem Beruf erstellte die Wiesenfelderin eine Sitzordnung mit Tafeln, auf denen sie typische Sprüche der Kontrahenten geschrieben hatte. So mussten die Kandidaten am Anfang ihren Platz suchen, was ihnen jedoch keine Schwierigkeiten bereitete.
Die Speisekarte der Wiesenfelder Kandidatin verriet den Kandidaten nicht viel und so vermuteten sie, dass einige der Gerichte ähnlich zu den Vortagen wären. Doch ganz so einfach war es dann doch nicht: Als Vorspeise, die "Heiß trifft kalt" hieß, gab es Pastinaken–Maronen–Suppe mit winterlichem Blattsalat und selbstgemachtem Baguette. Auch am fünften Tag der Koch–Show gab es also Suppe zur Vorspeise, jedoch sagte Konkurrent Alex: "Über Suppe in dem Sinn zu sprechen ist nicht ganz richtig." Damit bemängelte er die Konsistenz der Suppe, die sehr cremig war. Auch Kandidatin Annette meinte, dass die Vorspeise nicht ganz ihrem Titel entsprechen würde.
Die Hauptspeise "Rind trifft Rotwein" bestand aus Rinderroulade mit selbstgemachten Spätzle und Blaukraut sowie glasierten Karotten in Rotweinsoße. "Der Star auf dem Teller war für mich das Blaukraut", sagte Mit-Kandidatin Annette zur Hauptspeise im Kurzinterview. Die Rouladen seien jedoch trocken gewesen, auch der Rest der Kandidaten war nicht wirklich überzeugt. Der krönende Abschluss machte "Schokolade trifft Beere". Die Nachspeise bestand Schokoladen-Mousse, einem Heidelbeer–Joghurttörtchen und zwei Fruchtspiegeln. Ein Fruchtspiegel stellte ein Herz dar. Riegel selbst sagte: "Die Nachspeise ist für mich mein Highlight."
Und wie kam die Nachspeise bei den Gästen an? Mitstreiter Alex und Anette waren einer Meinung: "Es war von der Konsistenz perfekt. Es war toll." Auch Yannick meinte dazu: "Es war alles perfekt." Nur Patrick kritisierte das Joghurt–Häubchen des Törtchens, für ihn habe es keinen Geschmack gehabt.
Reichte das Menü der Wiesenfelderin für den Sieg?
"Nein, es war kein perfektes Dinner, aber es war ein 'Herzens–Dinner'", sagt Kandidatin Annette im Interview. Dabei sollte sie auch Recht behalten: Die Konkurrenten gaben Lisa insgesamt 33 von 40 möglichen Punkten. Damit belegte sie den zweiten Platz nur knapp hinter Annette, die sich mit 35 Punkten den Gewinn von 3000 Euro sichern konnte. Patrick und Alex belegten mit 31 Punkten den dritten Platz, dicht gefolgt von Yannick, der mit 30 Punkten das Schlusslicht bildete.
Trotzdem war die 29–jährige Riegel glücklich: "Ich bin rundum zufrieden. Das überwiegt jede Platzierung", sagte sie in einem Gespräch mit dieser Redaktion. Mitstreiterin Annette habe auf einem handwerklich höheren Niveau gekocht hat und den Sieg verdient. Weiter erzählt Riegel: "Vielleicht hätte ich im Nachhinein einen anderen Hauptgang gewählt, denn die Rouladen und Spätzle sind mir nicht so gut gelungen." Im Rückblick sei es für sie eine "ganz, ganz tolle Woche" gewesen. Sie habe aber auch gelernt, dass selbst die routiniertesten Abläufe manchmal nicht so verlaufen würden, wie man es sich vorstellt.
Ein zweites Mal teilnehmen würde sie aber dennoch: "Vielleicht ziehe ich um und bewerbe mich bei einer anderen Stadt noch mal", sagt Lisa Marie Riegel scherzhaft.
Die Reaktionen ihres Umfeldes waren durchweg positiv, meint sie. So sagten viele ihrer Freunde, dass sie authentisch rübergekommen sei und sich nicht verstellt habe. Einige, die sie diese Woche auf ihre Teilnahme angesprochen hätten, fragten, wann sie denn endlich mal für alle kochen würde. Für ihre Freunde bereitete Riegel am Freitagabend sogar schon das Menü ihrer Herzensküche in "abgespeckter" Version – ohne den Hauptgang – vor.