
Nachdem es einige Monate eher still war um das Projekt, war die zukünftige Nutzung des etwa einen Hektar großen Hegewaldgeländes kürzlich wieder Thema im Karlstadter Ratssaal. Im Anschluss an eine öffentliche Sitzung diskutierten die Mitglieder des Stadtrates über Ideen, wie es dort weitergehen könnte. Davon war die Öffentlichkeit dann allerdings ausgeschlossen. Wie auf Nachfrage bei der städtischen Pressestelle zu erfahren ist, stellte Stadtplanerin Petra Zeese verschiedene Möglichkeiten zur Entwicklung des Geländes vor.
Auch ging es offenbar um die Südstadt, also den insgesamt rund 17 Hektar großen Bereich zwischen Turmkaufhaus und Zementwerkshafen, zu dem auch das Hegewaldgelände gehört. Weitere Details hat die Stadt nicht bekanntgegeben. Doch noch vor der Sommerpause des Stadtrates soll es eine öffentliche Sitzung und einen Beschluss zur weiteren Vorgehensweise geben.
Pressesprecher Heck: Stadträte sollten offen sprechen können
Offiziell wurde das Treffen als eine "Klausur" bezeichnet und nicht als Stadtratssitzung. Laut Bayerischer Gemeindeordnung besteht für Stadtratssitzungen nämlich der Grundsatz der Öffentlichkeit. Nur in Ausnahmen kann diese ausgeschlossen werden.
In einem Rundschreiben der Regierung von Unterfranken heißt es dazu eindeutig: "Ein Ausschluss der Öffentlichkeit kann jedoch in keiner Weise dadurch gerechtfertigt werden, dass man sich hierdurch einen einfacheren politischen Willensbildungsprozess verspricht." Laut Pressesprecher Uli Heck war der Grund für eine Klausur unter Ausschluss der Öffentlichkeit, dass Stadträtinnen und Stadträte die Möglichkeit haben sollten, ganz offen zu sprechen.
Wohnraum für Hegewaldgelände bei Bürgerwerkstatt gewünscht
In der Vergangenheit hat die Stadt mehrfach versucht, die Menschen in Karlstadt an dem Projekt zu beteiligen. Im Juli 2022 gab es zuletzt eine Bürgerwerkstatt mit Spaziergang, bei der über Vorschläge rund um Hegewaldgelände und Südstadt gesprochen wurde. Dort wurde insbesondere der Wunsch nach bezahlbaren Wohnungen geäußert. Unter anderem hatten Bürgerinnen und Bürger sich aber auch für Räume für Kultur, Veranstaltungen und Jugendliche ausgesprochen. Zur Debatte steht auch, ob ein Mehrgenerationenhaus dort entstehen könnte.