
Was für eine Überraschung! Da wollten ein paar Schaulustige am Dienstagabend auf dem Karlstadter Marktplatz eigentlich nur mal SPD-Arbeitsminister Hubertus Heil sehen – und dann gab sich auch noch Bundeskanzler Olaf Scholz die Ehre. Sieht er seine Zukunft etwa nicht länger in Berlin, sondern bei der Karlstadter SPD? Plant er einen neuen, lokalen "Doppel-Wumms"? Kommt statt Strom- und Gaspreisbremse jetzt doch die Tempobremse an der Kita in der Eußenheimer Straße und die Wein- und Bierpreisbremse für die vielen Feste in der Kreisstadt?
Hoffen darf man ja noch. Letztlich hat sich der Kanzler dann aber doch als sein Doppelgänger aus Gambach herausgestellt, mit dem sich Heil amüsiert hat fotografieren lassen. Der Minister stellte fest: "Das ist wirklich eine faszinierende Ähnlichkeit, aber unser Kanzler ist unersetzlich, es tut mir leid."
Der falsche Olaf war nicht der einzige Doppelgänger beim Heil-Besuch
Überhaupt war der Heil-Auftritt ein wahres Doppelgängertreffen. Man hat sich gerade gefragt, warum Frammersbachs Bürgermeister Christian Holzemer, bekanntlich auch SPD, zwar freundlich lächelt, dann aber weiter geht (will er den Minister nicht sehen?), als man sich umdreht und hinter sich – Frammersbachs Bürgermeister Christian Holzemer sieht.

Der andere Holzemer stellte sich als Leiter des Gemündener Friedrich-List-Gymnasiums Ingo Schneider heraus, der immer wieder mit dem Bürgermeister aus Frammersbach verwechselt wird – wahrscheinlich gilt das auch umgekehrt – und sich dann auch prompt zu diesem gesellte. Wohl, um Anwesende zu verwirren.
Bewerbungen für "Main-Spessarts Next Top-Tunnelfachplaner" werden ab jetzt angenommen
Nun aber Schluss mit dem Klamauk. Es gibt Neuigkeiten zum geplanten B26n-Tunnel zwischen Heßlar und Schönarts. Den braucht es unbedingt, weil in dem Waldgebiet streng geschützte Fledermäuse leben. Die Bund Naturschutz-Kreisgruppe Main-Spessart hält die Pläne "für ein Hirngespinst". Das sieht Batman sicher anders. Und mit dem Superhelden will man sich bekanntlich wirklich nicht anlegen. Außerdem scheint Geld bei dem zuletzt auf rund 700-Millionen-Euro geschätzten Gesamtprojekt B26n sowieso keine Rolle mehr zu spielen. Der Tunnel ist da noch gar nicht mit eingerechnet.
Das zuständige Staatliche Bauamt ist jedenfalls pro Fledermaus und sucht jetzt nach einem geeigneten Planungsbüro. Quasi "Main-Spessarts Next Top-Tunnelfachplaner" – kurz MSNTT. Europaweite Bewerbungen werden demnächst angenommen. Sie bauen regelmäßig Tunnel in bergmännischer Bauweise, haben die passenden Großmaschinen auf dem Hof stehen und favorisieren dunkle Arbeitsumgebungen mit wenig Tageslicht? Dann könnte dieser Auftrag genau der richtige sein!