Die letzten Tage haben es gezeigt: Massenbuch wird immer wichtiger. Der Karli würde sogar so weit gehen zu sagen: Massenbuch boomt. Die Anzeichen sind eindeutig, man muss sie nur zu deuten wissen. So kriegt Massenbuch jetzt in fast chinesischer Geschwindigkeit drei Bauplätze – eine Zahl, von der die Schaippacher nur träumen können.
Und Massenbuch könnte das gewerbesteuerlich darbende Gemünne, das auch noch die Fäkalien vieler Zugreisender aufnehmen soll, während es keine Bahnhofsklos mehr hat, wieder nach oben bringen – mit einem Gewerbegebiet vor den Toren des Ortes. Der Massenbucher Ortssprecher, der Betz Günter, sieht in den ebenen Flächen um das immer schön blumengeschmückte Dörfchen mehr Potenzial als im Gemünnemer Talkessel.
Siemens, Bosch und die Chinesen werden Schlange stehen
Wenn also Siemens, Bosch oder die beeindruckten Chinesen demnächst auf der Suche nach einem neuen High-Tech-Standort sind, kommen sie an Massenbuch, dem neuen Silicon Valley auf dem Berg, nicht vorbei. Mit der ganzen Gewerbesteuer aus Massenbuch ließe sich vielleicht sogar die Ortsverbindungsstraße Kleinwernfeld–Massenbuch angehen. Aber bloß nicht leichtsinnig werden!
Und auch ein Anstieg der Kriminalität deutet darauf hin, dass es mit Massenbuch aufwärts geht, weil es mittlerweile auch Dieben ein Begriff ist. Tauchte Massenbuch in den Polizeiberichten bislang eher mit Wildunfällen und illegalen Müllablagerungen im Wald auf, wurde die Woche doch tatsächlich aus einem Schuppen ein abgeschlossenes(!) E-Bike gestohlen. Das war's dann mit dem Image als verschlafenes Nest.
Lässt sich der Siegeszug der Schaippacher noch aufhalten?
Aber auch mit Schäbbich könnte es demnächst bergauf gehen. Da gibt es nicht nur bald neue Bahnbrücken und Lärmschutzwände, sondern jetzt auch wieder eine Wählergruppierung, die sich Schaippacher Interessen verschrieben hat. So hat es ja auch für die Bergdörfer und Lipperts Bündnis für Bürgernähe angefangen – erst der Einzug in den Stadtrat und heute ist Lippert Bürgermeister. Der Karli ist gespannt, ob es mit der Schaippacher Neuen Bürgergemeinschaft eine ähnliche Entwicklung nimmt.
Bürgermeister, aber in Burgsinn, nicht in Gemünne, wär auch gern der Balkies Willi. Der zeigt, dass man auch mit dem Abbau von Wahlplakaten Wahlwerbung machen kann. Wie eigentlich alle anderen Parteien und Wahlgruppierungen (außer die Löhrer FDP, die eine Firma beauftragt hatte, die aber nichts machte) so hat auch die Initiative Burgsinn ihre großen Wahlwerbebanner wegen Sturm Sabine abgebaut – aber die IB war die einzige Gruppierung, die dies auch in einer Pressemitteilung mitgeteilt hat. Sie spricht aber nicht von Werbung, sondern von Verantwortung, um Risiken für Mensch und Sache auszuschließen.