"Standhaftigkeit traute lediglich die FDP ihrem großformatigen Plakat am ZOB-Kreisel zu", hatte die Redaktion in ihrem Bericht über die Folgen des Sturmtiefs Sabine im Raum Lohr am Montag geschrieben. "Alle anderen Parteien hatten die ihren aufgrund der Sturmwarnung umgelegt und gesichert. Sabine erwies sich als zuverlässig und erledigte, was die kleine Partei nicht geschafft hatte: Sie legte Peter Sander & Co. aufs Kreuz."
Allein: Das war offenbar nur die halbe Wahrheit. "Richtigstellung" überschrieb besagter Peter Sander, seines Zeichens Spitzenkandidat auf der Stadtratsliste der Lohrer Liberalen, seine Stellungnahme.
"Die mit der Aufstellung der vier Wesselmänner beauftragten Sub- und Hauptfirma wurden von uns mit der Bitte informiert, alles zu veranlassen, um Sach- oder Personenschäden zu vermeiden", führt er aus. Als Wesselmänner bezeichnet mal im Politjargon 3,60 x 2,90 Meter große Sondergroßflächen im Format DIN 18/1, bei denen die Wesselmann Werbung GmbH aus Wattenscheid Marktführer ist. Die 1965 gegründete Firma übernimmt in einem Komplettpaket den Auf- und Abbau, die Umplakatierung sowie die abschließende Einlagerung der Großflächen.
"In zwei Rückantworten bekamen wir lediglich die Info, dass am Dienstag alle Schäden beseitigt werden und die Firma gegen jedwede Schäden versichert sei", fährt Sander fort. Nach Rücksprache mit Michael Hübner, einem der Kommandanten der Feuerwehr Lohr, "sollten wir, wie ursprünglich angedacht, auf eigene Aktionen verzichten, weil damit die Haftungsfrage für die FDP Lohr ein Problem werde". Deshalb habe die FDP Lohr Sabine "zwangsläufig gewähren lassen" müssen.
An der Rückenlage der FDP-Kandidaten hatte sich übrigens bis Dienstagmorgen nichts geändert.