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Glosse: Barbara Stamm hätte auch Einbrecherkönigin werden können
Eine 60 Jahre alte Anekdote wirft ein ganz neues Licht auf die verstorbene Politikerin. Welches Licht Aiwangers Vorgänger Armin Grein selbst auf sich wirft, wird sich in seinen Memoiren zeigen.
Barbara Stamm hat in jungen Jahren in Gemünden ungeahnte Talente bewiesen.
Foto: Archiv Landtag | Barbara Stamm hat in jungen Jahren in Gemünden ungeahnte Talente bewiesen.
Björn Kohlhepp
 |  aktualisiert: 08.02.2024 20:37 Uhr

Wer hätte das gedacht? Wäre Barbara Stamm nicht in die Politik gegangen, hätte sie womöglich in anderen Bereichen Karriere gemacht. Sie hatte jedenfalls bislang ungeahnte Talente. Als sie in jungen Jahren am Gemündener Kreuzkloster ihre Ausbildung zur Kindergärtnerin machte, so erfuhren aufmerksame Leserinnen und Leser diese Woche, ging sie wochenends mit Freundinnen gerne ins Tanzcafé Schüßler, das im Moment zum Verkauf steht. Weil am Kloster später am Abend, wenn sie wieder heimkam, das Gitter zu war, zog Stamm kurzerhand die Stäbe etwas auseinander, damit sie und ihre Freundinnen durchschlüpfen konnten. Barbara Stamm als Einbrecherkönigin. Eine lustige Vorstellung.

Armin Grein hat seine Memoiren geschrieben

Man darf gespannt sein, welche ungeahnten Talente uns Altlandrat Armin Grein in seiner Autobiographie offenbart. Der unterfränkische Hubert Aiwanger hat nämlich ein Werk über die Freien Wähler und sein (hoffentlich nicht nur) politisches Leben geschrieben, das von einem kleinen Verlag aus Karbach herausgebracht wird – wahrscheinlich weil der Inhalt größeren Verlagen zu heikel war.

Von welchen Schwänken und Streichen er wohl zu berichten weiß? Er wollte jedenfalls mal Einbrecherkönige nach Marktheidenfeld holen und dort ein Gefängnis bauen, wovon nicht alle begeistert waren. Und weil Grein bei einer Radtour mit Dieter Thomas Heck 1984 schlapp machte, hat er ein paar Jahre später die Landratsrad(t)stour ins Leben gerufen, um künftig besser vorbereitet zu sein.

Sollen Probealarme Bürgerinnen und Bürger verunsichern?

Vermutlich um besser vorbereitet zu sein, gibt es auch die sich alle paar Monate wiederholenden Probealarme. Immerhin fangen dabei immer mehr Handys an zu heulen, wenn auch die allermeisten Sirenen schweigen. Kein Alarm ist auch ein Alarm? Ein Alarmzeichen vielleicht.

Der Sinn dieser sich ständig wiederholenden Probealarme ist nicht allen klar. Zieht irgendwer aus dem Schweigen der Sirenen irgendwelche Schlüsse oder dienen sie nur dazu, die Bevölkerung zu beunruhigen, weil sich so die Lücken bei der Alarmierung zeigen und doch wieder Glocken sturmgeläutet werden müssen, wenn bei uns Land unter ist?

Bahnhofsunterführung in Lohr verschönert, Künstler unbekannt

Lohr sucht derweil wieder einmal einen Künstler, aber diesmal geht es nicht um die nächste Schneewittchenskulptur. Vielmehr hat ein Unbekannter (vielleicht wieder der Sprayer mit dem Kürzel ACAB?) von sich aus die Unterführung am Bahnhof auf 157 Quadratmetern verschönert. In Lohr nennt man das "Geschäftsführung ohne Auftrag", wie die Fischergässler wissen, Rechnung folgt. Jetzt würde man ihn gern für seine ästhetische Aufwertung des Lochs, wie es ein Leser ausdrückt, loben, sogar die Bundespolizei macht bei der Suche nach ihm mit mit.

Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters, manchem ist das Graffiti deshalb ein Dorn in demselben. Jetzt stellt sich die Frage: 7000 Euro für das Entfernen ausgeben oder die lieber dem Künstler zukommen lassen und die Unterführung mit dem Riesenkunstwerk als Station in Stadtführungen einbauen? Vielleicht kleben sich ja bald viele Löhrer das Graffiti hinten aufs Auto neben das Horrorwittchen.

 
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Kommentare
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  • K. H.
    Ja, eine Glosse ist Satire, und Satire darf ja laut Kurt Tucholsky alles, aber Armin Grein als "unterfränkischen Hubert Aiwanger" zu bezeichnen, das ist tief unterhalb von jeder Gürtellinie angesiedelt. Des geht fei gar nit! Schäm Dich, du Wiesefaalder Säuhammel! zwinkern
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  • H. O.
    Wie oft denn noch, es langt mit der Verehrung von Frau B.S. oder sollte sie von der Kirche auch noch heilig gesprochen werden.
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  • R. A.
    Gib den Leuten Zeit. Das passiert schon noch. Da sorgt unser Regionalblättchen schon dafür...
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  • H. H.
    Da muss ich #nilpfert48 zustimmen. Während hier ein Personenkult betrieben wird, gehen "nebenbei" fast 200 Arbeitsplätze in einem Würzburger Betrieb verloren. Leider merkt die Main-Post nichts davon, denn Faschingssitzungen, das Faschingskostüm des Ministerpräsidenten, sowie der Personenkult um eine Frau Stamm sind ja interessanter und wichtiger. Der Unterschied zwischen Bild-Zeitung und Main-Post ist nur noch der Preis.
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