
Wer hätte das gedacht? Wäre Barbara Stamm nicht in die Politik gegangen, hätte sie womöglich in anderen Bereichen Karriere gemacht. Sie hatte jedenfalls bislang ungeahnte Talente. Als sie in jungen Jahren am Gemündener Kreuzkloster ihre Ausbildung zur Kindergärtnerin machte, so erfuhren aufmerksame Leserinnen und Leser diese Woche, ging sie wochenends mit Freundinnen gerne ins Tanzcafé Schüßler, das im Moment zum Verkauf steht. Weil am Kloster später am Abend, wenn sie wieder heimkam, das Gitter zu war, zog Stamm kurzerhand die Stäbe etwas auseinander, damit sie und ihre Freundinnen durchschlüpfen konnten. Barbara Stamm als Einbrecherkönigin. Eine lustige Vorstellung.
Armin Grein hat seine Memoiren geschrieben
Man darf gespannt sein, welche ungeahnten Talente uns Altlandrat Armin Grein in seiner Autobiographie offenbart. Der unterfränkische Hubert Aiwanger hat nämlich ein Werk über die Freien Wähler und sein (hoffentlich nicht nur) politisches Leben geschrieben, das von einem kleinen Verlag aus Karbach herausgebracht wird – wahrscheinlich weil der Inhalt größeren Verlagen zu heikel war.
Von welchen Schwänken und Streichen er wohl zu berichten weiß? Er wollte jedenfalls mal Einbrecherkönige nach Marktheidenfeld holen und dort ein Gefängnis bauen, wovon nicht alle begeistert waren. Und weil Grein bei einer Radtour mit Dieter Thomas Heck 1984 schlapp machte, hat er ein paar Jahre später die Landratsrad(t)stour ins Leben gerufen, um künftig besser vorbereitet zu sein.
Sollen Probealarme Bürgerinnen und Bürger verunsichern?
Vermutlich um besser vorbereitet zu sein, gibt es auch die sich alle paar Monate wiederholenden Probealarme. Immerhin fangen dabei immer mehr Handys an zu heulen, wenn auch die allermeisten Sirenen schweigen. Kein Alarm ist auch ein Alarm? Ein Alarmzeichen vielleicht.
Der Sinn dieser sich ständig wiederholenden Probealarme ist nicht allen klar. Zieht irgendwer aus dem Schweigen der Sirenen irgendwelche Schlüsse oder dienen sie nur dazu, die Bevölkerung zu beunruhigen, weil sich so die Lücken bei der Alarmierung zeigen und doch wieder Glocken sturmgeläutet werden müssen, wenn bei uns Land unter ist?
Bahnhofsunterführung in Lohr verschönert, Künstler unbekannt
Lohr sucht derweil wieder einmal einen Künstler, aber diesmal geht es nicht um die nächste Schneewittchenskulptur. Vielmehr hat ein Unbekannter (vielleicht wieder der Sprayer mit dem Kürzel ACAB?) von sich aus die Unterführung am Bahnhof auf 157 Quadratmetern verschönert. In Lohr nennt man das "Geschäftsführung ohne Auftrag", wie die Fischergässler wissen, Rechnung folgt. Jetzt würde man ihn gern für seine ästhetische Aufwertung des Lochs, wie es ein Leser ausdrückt, loben, sogar die Bundespolizei macht bei der Suche nach ihm mit mit.
Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters, manchem ist das Graffiti deshalb ein Dorn in demselben. Jetzt stellt sich die Frage: 7000 Euro für das Entfernen ausgeben oder die lieber dem Künstler zukommen lassen und die Unterführung mit dem Riesenkunstwerk als Station in Stadtführungen einbauen? Vielleicht kleben sich ja bald viele Löhrer das Graffiti hinten aufs Auto neben das Horrorwittchen.