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Main-Spessart
Bayerischer Warntag 2023: Darum schrillen in Marktheidenfeld, Lohr und Karlstadt keine Sirenen
Am Donnerstag ist ein bayernweiter Alarmtag angesetzt, an dem auch in Main-Spessart Sirenen getestet werden. Aber weiterhin sind nicht alle Orte dafür ausgerüstet.
Feuerwehrsirene auf dem Dach (Symbolbild): Am Donnerstag ist bayernweiter Warntag.
Foto: Björn Kohlhepp | Feuerwehrsirene auf dem Dach (Symbolbild): Am Donnerstag ist bayernweiter Warntag.
Anna Kirschner
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:04 Uhr

Am Donnerstag um 11 Uhr werden im Landkreis Main-Spessart so wie in ganz Bayern Warnsysteme für den Katastrophenfall getestet. Wie das Landratsamt Main-Spessart in einer Pressemitteilung schreibt, werden neben den vorhandenen Sirenen der Gemeinden und Kreisverwaltungsbehörden auch andere Warnmethoden wie Warn-Apps getestet. Der Probealarm dient dazu, die Bevölkerung auf die Bedeutung des Sirenensignals hinzuweisen und die Funktionsfähigkeit der vorhandenen Warnsysteme zu überprüfen, heißt es in der Pressemitteilung.

Wie der Heulton beim Alarm klingt

Ein Heulton soll die Bevölkerung bei schwerwiegenden Gefahren für die öffentliche Sicherheit veranlassen, ihre Rundfunkgeräte einzuschalten und auf Durchsagen zu achten. Eine Minute lang wird in vielen Orten ein auf- und abschwellender Heulton zu hören sein. Es erfolgt keine Entwarnung mittels Sirene.

An den landeseinheitlichen Sirenenprobealarmen könne sich jede Kommune beteiligen, "die über entsprechende Sirenen verfügt", informiert das bayerische Innenministerium online. Zweck des Sirenenalarms sei im Ernstfall die Warnung der Bevölkerung in besonders gefährdeten Gebieten oder in der Umgebung von Einrichtungen mit besonderem Gefahrenpotential – wie etwa dem Kernkraftwerk Grafenrheinfeld. "Auf diese Art und Weise wird die Bevölkerung zum Beispiel bei der Freisetzung von luftgetragenen Schadstoffen gewarnt", heißt es auf der Website.

Die folgenden Gemeinden im Landkreis nehmen am Donnerstag am Warntag teil:

  • Arnstein
  • Birkenfeld
  • Bischbrunn
  • Eußenheim (mit Ortsteilen Bühler, Hundsbach, Münster, Obersfeld)
  • Gössenheim (mit Ortsteil Sachsenheim)
  • Gräfendorf (mit Ortsteilen Michelau, Schonderfeld, Weickersgrüben, Wolfsmünster)
  • Himmelstadt
  • Karbach
  • Karlstadt (nur Ortsteil Heßlar)
  • Karsbach (mit Ortsteilen Heßdorf, Höllrich, Weyersfeld)
  • Retzstadt
  • Rothenfels
  • Thüngen
  • Zellingen (mit Ortsteilen Retzbach, Duttenbrunn)

Andere Gemeinden nehmen nicht teil oder sind nicht mit den passenden Sirenen ausgerüstet. Aus Gemünden ist beispielsweise bekannt, dass dort kein Warnton von den Dächern zu hören sein wird. Bürgermeister Jürgen Lippert sagte dazu in einer Sitzung des Stadtrats: "Da muss sich keiner wundern, weil die Sirenen das nicht können." Nur wenige Sirenen in Main-Spessart könnten überhaupt die Bevölkerung warnen.

Oft nur Feuerwehralarm möglich

Viele von ihnen dienen, wie das Landratsamt bereits nach dem bundesweiten Probealarm im Dezember mitteilte, nur der Feuerwehralarmierung, wobei es sich um einen dreimaligen Heulton mit zwei Pausen von jeweils zwölf Sekunden handelt. In solchen Orten müssen die Sirenen erst umgestellt oder neu installiert werden. Beantragt seien sie in Gemünden schon, sagte der dortige Feuerwehrkommandant Heiko Betz kürzlich der Redaktion.

Auch in Lohr wird es keinen Sirenenalarm geben. Die Sirenen im Stadtgebiet Lohrs und den Ortsteilen sind nach Auskunft des Rathauses "ausschließlich für die Alarmierung der Lohrer Feuerwehren konzipiert. Sie können den Bevölkerungswarnton nicht wiedergeben". Ob und gegebenenfalls wann entsprechende Sirenen neu installiert werden, könne aktuell noch nicht gesagt werden.

Marktheidenfeld nicht ganz aufgerüstet

Marktheidenfeld nimmt ebenfalls nicht teil. Im Stadtgebiet selbst müssen noch neue Sirenen installiert werden, berichtet Feuerwehr-Kommandant Bernhard Nees. "Umgerüstet sind die Ortsteile Marienbrunn, Glasofen, Altfeld und Oberwittbach. In der Stadt sind wir noch dabei, da müssen die Sirenenstandorte geändert werden. Die stammen aus einer Zeit, als Marktheidenfeld noch deutlich kleiner war." 

Ortschaften im Umkreis von 25 Kilometern um das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld müssen mit passenden Sirenen ausgerüstet sein. So ist es beispielsweise in Arnstein, Thüngen und Retzbach. Deshalb ist Karlstadt in der Liste der teilnehmenden Gemeinden nur mit dem Ortsteil Heßlar vertreten.

"Die Sirene in Heßlar ist als einzige Sirene im Stadtgebiet mit den entsprechenden technischen Mitteln ausgestattet, da sich der Stadtteil Heßlar im Einzugsbereich von 25 Kilometer des Krenkraftwerkes Grafenrheinfeld befindet", teilt die Pressestelle der Stadt auf Anfrage mit. Im Januar 2022 hätte die Stadt jedoch einen Förderantrag für das Sirenenförderprogramm von Land und Bund gestellt. "Sobald die Fördermittel für die Stadt Karlstadt genehmigt werden, erfolgt die Umstellung der Sirenen."

Weitere Informationen zum Probealarm sind im Internet auf den Seiten des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, für Sport und Integration unter www.innenministerium.bayern.de abrufbar.

 
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  • E. S.
    Warum lässt man diesen ganzen Blödsinn denn nicht einfach?
    Die paar Orte die im Artikel stehen - ist ja echt lächerlich.
    Und wahrscheinlich funktioniert es dann auch nur bei einigen.
    Bin mal gespannt ob der Smartphone-Alarm funktioniert.
    Deutschland ist echt am Ende.
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  • P. W.
    Das ist doch wohl ein übler Scherz: wenn eine Situation kommt, die für die Bevölkerung bedrohlich wird (z.B. ein Unwetter) , kann in Main-Spessart nicht überall per Sirene gewarnt werden? Erinnert mich irgendwie an die Flutkatastrophe im Ahrtal in Rheinland-Pfalz.
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