Die Firma KEG Projektentwicklung AG baut in Retzstadt in der Hauptstraße 24 drei Wohnblocks mit 17 barrierefreien Wohnungen für Senioren. Im Ensemble integriert ist der Dorfladen, der zusammen mit den barrierefreien Wohnungen die "Neue Mitte" in Retzstadt bildet. Es werden 17 Wohnungen mit zwei bis vier Zimmern entstehen. Zur Ausstattung gehören bodengleiche Duschen, barrierefrei Zugänge, große Balkone, Terrassen und Gartenanteile. Weiter sind die Wohnungen mit einem Aufzug und Außenstellplätzen ausgestattet. Die Planungen begannen vor rund eineinhalb Jahren und die veranschlagten Kosten für die Wohnungen und den Dorfladen liegen bei rund 5,5, Millionen Euro.
Mit dem offiziellen Spatenstich beginnen die Bauarbeiten. Der Dorfladen dürfte, wenn alles gut läuft, im Herbst 2022 eröffnet werden. Dabei ist die Kombination des Dorfladens mit barrierefreien Wohnungen für die Verantwortlichen eine gute Lösung. Auch der Standort in der Hauptstraße wird als optimal angesehen. Daher sind alle überzeugt, dass der Dorfladen ein Erfolg wird.
Viele engagieren sich für den Dorfladen
Doch entscheidend wird sein, dass die Bewohner in Retzstadt ihn annehmen. Aber auch da gibt es gute Signale. Seit Mai 2019 konnten Anteile an der Betreiber GmbH gezeichnet werden. Dies haben viele getan, sodass der Dorfladen 87 200 Euro als Startkapital zur Verfügung hat. Auch Bürgermeister Karl Gerhard ist zuversichtlich, dass der Dorfladen angenommen wird. Für ihn ist es ermutigend, dass sich so viele für dieses Projekt im Ort engagieren, und zwar nicht nur Senioren, wie er sagt, sondern auch viele junge Familien. Trotzdem muss um den Erfolg gekämpft werden. "Der Dorfladen ist jeden Tag eine Herausforderung", meint er.
Dafür, dass der Dorfladen mit den Wohnblocks eine neue Mitte in Retzstadt bilden kann, hat die Gemeinde zuvor die Voraussetzungen geschaffen. Denn dort, wo jetzt eine Baulücke ist, standen vorher fünf Scheunen und drei Häuser. "Die standen leer und mussten weggerissen werden", sagte Bürgermeister Karl Gerhard. Dies ist mit Mitteln der Dorferneuerung passiert und so kam das Projekt in Gang.
Dorfladen mit regionalen Produkten
Bauträger ist die Firma KEG Projektentwicklung Schwaig bei Nürnberg. Sie will auf dieser Freifläche im Ortszentrum drei Wohnblocks mit 17 barrierefreien Wohnungen bauen, wobei im Untergeschoss des Gebäudes direkt an der Hauptstraße der Dorfladen untergebracht wird. Die Gemeinde Retzstadt wird dann der Gesellschaft die Räume für den Dorfladen abkaufen. Bürgermeister Karl Gerhard rechnet dafür mit 800 000 Euro. Ein großer Teil davon wird dann durch das Amt für Ländliche Entwicklung gefördert. Von den 17 Eigentumswohnungen sind laut KEG bereits zwölf Wohnungen, zum großen Teil von ortsansässigen Retzstadtern, für den Kauf reserviert.
Der Dorfladen wird regionale Produkte enthalten, erklärt Peter Feldbauer von der Initiative "Dorfladen Retzstadt" und betont, dass alle Erzeugnisse aus der Region kommen. Wie das Beispiel von anderen Dorfläden zeigt, soll dieser zu einem dörflichen Mittelpunkt werden.
Gute Vorarbeit der Gemeinde hervorgehoben
Unterschiedliche Arbeitsgruppen kümmern sich um die verschiedenen Sparten, die den Dorfladen ausmachen. Dazu zählt die Entscheidung für einen Grundlieferanten, die Auswahl einer Partnermetzgerei, und auch die Auswahl eines Lieferanten für Obst und Gemüse.
Beim Spatenstich selbst hob Architekt Klaus Wiegand die gute Vorarbeit der Gemeinde hervor und Bürgermeister Karl Gerhard betonte, dass mit diesem Projekt die Grundversorgung in Retzstadt gesichert sei und die Wohnsituation optimiert wurde. Sein Dank galt Peter Feldbauer (Initiative Dorfladen), sowie Erik Koller (KEG) und den Grundstücksnachbarn für ihr einsichtiges Verhalten.