
Es ist seit Monaten im Gespräch, nun ist die Entscheidung gefallen: Die ehemalige Bildungsstätte Benediktushöhe der Diözese Würzburg in Retzbach soll zur Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber umfunktioniert werden. Das geben Bistum und Regierung von Unterfranken in einer gemeinsamen Pressemitteilung bekannt.
Seit Monaten steige die Zahl der Asylbewerber "wieder deutlich" an, heißt es in der Mitteilung. Die Anker-Einrichtung Unterfranken in Niederwern (Lkr. Schweinfurt) sei dadurch an der Grenze ihrer Aufnahmekapazitäten. Die Regierung von Unterfranken benötige neue Unterbringungskapazitäten für Asylsuchende.
30 Personen sollen auf der Benediktushöhe unterkommen
Nach Klärung der baurechtlichen Fragen wird der Freistaat Bayern das Objekt in Teilen anmieten und in den Räumlichkeiten eine Gemeinschaftsunterkunft für rund 30 Personen einrichten. Beabsichtigt ist eine temporäre Nutzung als Gemeinschaftsunterkunft, langfristig ist weiterhin ein Verkauf des Tagungshauses geplant.
Die neue Gemeinschaftsunterkunft Retzbach wird die Gebäude der bisherigen Tagungsstätte in Teilen nutzen. Asylbewerberinnen und -bewerber sollen im Edith-Stein Haus und im ehemaligen Hausmeisterhaus untergebracht werden. Das Hauptgebäude ist offenbar außen vor. Die Verwaltung der Gemeinschaftsunterkunft übernimmt ein Mitarbeiter der Regierung von Unterfranken. Die Flüchtlings- und Integrationsberatung obliegt im Landkreis Main-Spessart der Caritas. Ehrenamtliche Unterstützung aus der Bevölkerung ist laut Pressemitteilung jederzeit willkommen.
Belegung der Benediktushöhe voraussichtlich ab April
Mit dem Betrieb und der Belegung der neuen Gemeinschaftsunterkunft soll voraussichtlich ab dem zweitem Quartal 2023 begonnen werden. Der Gebäudekomplex muss zuvor noch baulich angepasst und für die Asylbewerberunterbringung ausgestattet werden.
Jürgen Vorndran, Generalvikar der Diözese Würzburg, betont: "Der Diözese Würzburg als Eigentümerin des Tagungshauses auf der Benediktushöhe in Retzbach ist es in diesem Zusammenhang ein Anliegen, zur Aufnahme von geflüchteten Menschen beizutragen und benötigte Unterkunftskapazitäten zur Verfügung zu stellen."
Regierungspräsident: "Nehmen gemeinsame Sorge für Asylbewerber ernst"
Vor einem Jahr gab es zur Zukunft der Benediktushöhe einen Austausch in Zellingen, zu dem die Diözese Vertreter der Regierung von Unterfranken, des Landratsamts Main-Spessart, der Kommune sowie der Pfarreien Retzbach und Zellingen eingeladen hatte. Bei dem Treffen wurde über laufende Gespräche für eine Nutzung der Benediktushöhe als Flüchtlingsunterkunft informiert. Dabei teilte die Regierung mit, dass das Hauptgebäude der Benediktushöhe für sie nicht mehr für die Unterbringung von Geflüchteten zur Debatte steht. Wie eine Prüfung des Landratsamtes Main-Spessart ergeben hatte, entspricht der Brandschutz im Hauptgebäude nicht mehr den Vorgaben. Teure Umbauten wären notwendig.
Regierungspräsident Eugen Ehmann dankt in der Pressemitteilung nun der Diözese Würzburg: "Wir nehmen die gemeinsame Sorge für Asylbewerber ernst. Die Räumlichkeiten des ehemaligen Tagungshauses der Diözese Würzburg bieten uns jetzt die Gelegenheit, den für die Anschlussunterbringung neu zugewiesenen Asylbewerbern eine angemessene Unterkunft zur Verfügung zu stellen."
mmerwarten
Ist halt immer wieder lustig und traurig zugleich wie die Bürger veräppelt werden.
Wenn es innen noch gut hergerichtet und nach heutigem Standard ertüchtigt und ausgestattet wird, könnte das eine gute Wohnadresse werden.