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Retzbach
Entscheidung zur Benediktushöhe in Retzbach: Asylbewerber sollen in der ehemaligen Bildungsstätte einziehen
Ende 2021 hat das Tagungshaus seinen Betrieb eingestellt. Nun werden Teile der Benediktushöhe zur Gemeinschaftsunterkunft. Wie viele Geflüchtete ziehen ein? Und wann?
Wegen finanziellen Problemen musste die Diözese die Benediktushöhe schließen. Nun sollen in dem Gebäudekomplex Asylbewerber untergebracht werden. 
Foto: Archivbild: Ernst Schneider | Wegen finanziellen Problemen musste die Diözese die Benediktushöhe schließen. Nun sollen in dem Gebäudekomplex Asylbewerber untergebracht werden. 
Corbinian Wildmeister
Corbinian Wildmeister
 |  aktualisiert: 08.02.2024 19:07 Uhr

Es ist seit Monaten im Gespräch, nun ist die Entscheidung gefallen: Die ehemalige Bildungsstätte Benediktushöhe der Diözese Würzburg in Retzbach soll zur Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber umfunktioniert werden. Das geben Bistum und Regierung von Unterfranken in einer gemeinsamen Pressemitteilung bekannt. 

Seit Monaten steige die Zahl der Asylbewerber "wieder deutlich" an, heißt es in der Mitteilung. Die Anker-Einrichtung Unterfranken in Niederwern (Lkr. Schweinfurt) sei dadurch an der Grenze ihrer Aufnahmekapazitäten. Die Regierung von Unterfranken benötige neue Unterbringungskapazitäten für Asylsuchende.

30 Personen sollen auf der Benediktushöhe unterkommen

Nach Klärung der baurechtlichen Fragen wird der Freistaat Bayern das Objekt in Teilen anmieten und in den Räumlichkeiten eine Gemeinschaftsunterkunft für rund 30 Personen einrichten. Beabsichtigt ist eine temporäre Nutzung als Gemeinschaftsunterkunft, langfristig ist weiterhin ein Verkauf des Tagungshauses geplant.

Die neue Gemeinschaftsunterkunft Retzbach wird die Gebäude der bisherigen Tagungsstätte in Teilen nutzen. Asylbewerberinnen und -bewerber sollen im Edith-Stein Haus und im ehemaligen Hausmeisterhaus untergebracht werden. Das Hauptgebäude ist offenbar außen vor. Die Verwaltung der Gemeinschaftsunterkunft übernimmt ein Mitarbeiter der Regierung von Unterfranken. Die Flüchtlings- und Integrationsberatung obliegt im Landkreis Main-Spessart der Caritas. Ehrenamtliche Unterstützung aus der Bevölkerung ist laut Pressemitteilung jederzeit willkommen.

Belegung der Benediktushöhe voraussichtlich ab April

Mit dem Betrieb und der Belegung der neuen Gemeinschaftsunterkunft soll voraussichtlich ab dem zweitem Quartal 2023 begonnen werden. Der Gebäudekomplex muss zuvor noch baulich angepasst und für die Asylbewerberunterbringung ausgestattet werden.

Jürgen Vorndran, Generalvikar der Diözese Würzburg, betont: "Der Diözese Würzburg als Eigentümerin des Tagungshauses auf der Benediktushöhe in Retzbach ist es in diesem Zusammenhang ein Anliegen, zur Aufnahme von geflüchteten Menschen beizutragen und benötigte Unterkunftskapazitäten zur Verfügung zu stellen."

Regierungspräsident: "Nehmen gemeinsame Sorge für Asylbewerber ernst"

Vor einem Jahr gab es zur Zukunft der Benediktushöhe einen Austausch in Zellingen, zu dem die Diözese Vertreter der Regierung von Unterfranken, des Landratsamts Main-Spessart, der Kommune sowie der Pfarreien Retzbach und Zellingen eingeladen hatte. Bei dem Treffen wurde über laufende Gespräche für eine Nutzung der Benediktushöhe als Flüchtlingsunterkunft informiert. Dabei teilte die Regierung mit, dass das Hauptgebäude der Benediktushöhe für sie nicht mehr für die Unterbringung von Geflüchteten zur Debatte steht. Wie eine Prüfung des Landratsamtes Main-Spessart ergeben hatte, entspricht der Brandschutz im Hauptgebäude nicht mehr den Vorgaben. Teure Umbauten wären notwendig.

Regierungspräsident Eugen Ehmann dankt in der Pressemitteilung nun der Diözese Würzburg: "Wir nehmen die gemeinsame Sorge für Asylbewerber ernst. Die Räumlichkeiten des ehemaligen Tagungshauses der Diözese Würzburg bieten uns jetzt die Gelegenheit, den für die Anschlussunterbringung neu zugewiesenen Asylbewerbern eine angemessene Unterkunft zur Verfügung zu stellen."

 
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    Wenn ich 16 Asylanten beantrage, kann ich die mir die selber aussuchen?
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  • H. P.
    Vorher sprachen Sie noch von "16 Stück" "Asylbewerbern", nun von Asylanten. Die Abwertung dieser Menschen (!) scheint Ihnen ein Anliegen. Für mich ist das abstoßend.
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  • M. F.
    Würde kein Plus am Ende der Rechnung stehen, wäre die kirche nicht eingestiegen. Die Einrichtung wurde ja aus finanziellen Gründen geschlossen! Die sind doch schlimmer wie jedes Finanzamt. Barmherzigkeit predigen und den geldsack aufhalten, typisch kirche. Für mich ist die Kirchenführung die Scheinheilichkeit in Person.
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  • R. D.
    Warum wird die Benediktushöhe nicht gleich verkauft? Interessenten mit innovativen Ideen waren da! Offene Gespräche mit den Bürgern und dem Bürgermeister hat es meines Wissens nicht gegeben.
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  • A. H.
    Ich würde mir von der Diözese und vom Bischof ( die sind nebenbei bemerkt nicht "die Kirche", das ist nämlich die Gemeinschaft der Gläubigen) erwarten, dass sie in ihren üppig bemessen und ausgestatteten Gemächern in Würzburg Platz für Flüchtlinge schaffen und nicht nur da draußen, gemäß dem Bibelwort (sinngemäß) "ich war obdachlos......". Ich fürchte aber, so nah am Jesus-Wort sind sie dann doch nicht mehr bzw. noch nicht.

    mmerwarten
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  • E. S.
    "Beabsichtigt ist eine temporäre Nutzung", na da bin ich mal gespannt wie viele Jahre das dann dauert.
    Ist halt immer wieder lustig und traurig zugleich wie die Bürger veräppelt werden.
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  • R. R.
    Ist das noch auch eine gewisse Art Menschenhandel?
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  • E. W.
    Auf den ersten Blick macht das Gebäude ja einen passablen Eindruck.

    Wenn es innen noch gut hergerichtet und nach heutigem Standard ertüchtigt und ausgestattet wird, könnte das eine gute Wohnadresse werden.
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  • G. W.
    Und irgendwann kapieren wir hoffentlich, dass man bei den Fluchtgründen ansetzen muß, ansonsten erleben wir alle zusammen, dass Menschen dahin fliehen, wo menschliches Leben überhaupt noch möglich ist. Aber muss man deswegen Menschen hassen, die ihr Heil in der Flucht suchen?
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  • H. P.
    Ach, da fallen mir schon Ansatzpunkte ein, die - zugegebenermaßen - etwas komplex sind und nicht unter die Kategorie "Schnelle und Lösung" fallen. Das Arbeiten an menschlicheren Arbeitsbedingungen in Staaten, die günstige Produkte für einen relativ gesehen reichen Teil der Welt herstellen. Unterstützung beim Aufbau einer besseren Infrastruktur. Investitionen im Allgemeinen. Unterstützung bei Friedens- und Stabilisierungsprozessen. Leichter mag es erscheinen sich abzuschotten, die Grenzen dicht zu machen. Das müsste man dann aber konsequenterweise auch für Waren aus anderen Ländern tun, oder? Und spätestens dann sollte einem dämmern, dass es nicht zielführend (auch nicht für den so bedrohten deutschen Wohlstand) ist, Mauern um das Staatsgebiet zu bauen.
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  • H. P.
    Sie haben völlig Recht : Korruption schadet ebenfalls jedem Staat und dessen Bürgern. Deshalb sollte der Kampf gegen diese natürlich auch bekämpft werden.
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  • E. W.
    Das "Arbeiten an menschlicheren Arbeitsbedingungen, Unterstützung beim Aufbau einer besseren Infrastruktur. Investitionen im Allgemeinen. Unterstützung bei Friedens- und Stabilisierungsprozessen" könnten wir hierzulande auch brauchen.
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  • H. P.
    Da möchte ich nicht widersprechen. Nur die Ausgangsvoraussetzungen in diesen Ländern und in Deutschland unterscheiden sich eben exorbitant. Und das genau ist ein Grund für Flucht nach Deutschland. Ich kann jeden verstehen, der aus einem Kriegsgebiet oder aus einem Land, in dem man ihm wegen seiner Religion oder sexuellem Orientierung nach dem Leben trachtet, in ein friedliches Land flieht.
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