
Zu Beginn der verschärften Einschränkungen haben wir unsere Leser dazu aufgerufen, uns ihre Fragen zum Thema Corona und den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zu schicken. Nach und nach beantworten wir diese Fragen mit Experten.
Eine Leserin wollte wissen, warum es teilweise so lange dauert, bis Getestete über ihre Corona-Testergebnisse informiert werden. Tatsächlich erreichen auch die Redaktion regelmäßig Meldungen über die mitunter lange Dauer zwischen Corona-Test und das Informieren der Getesteten. In Einzelfällen wurde von bis zu zwei Wochen Wartezeit auf das Ergebnis berichtet.
Letztlich gebe es hier "verschiedene Gründe", sagt Andreas Kaunzner, Landesvorsitzender des Ärzteverbands Öffentlicher Gesundheitsdienst Bayern e.V. "Ganz banal" sei der wichtigste: "Es gibt zu viele Infizierte und zu viele Testungen." Die Labore könnten "die schiere Flut nicht alle zeitnah abarbeiten". Und den Gesundheitsämtern stehe "nicht genug Personal" zur Verfügung, um die Ergebnisse zu erfassen und dann rasch den Untersuchten mitzuteilen, so Kaunzner, der am Aschaffenburger Gesundheitsamt tätig ist. Insbesondere fehle es an Fachpersonal.
In Einzelfällen komme hinzu, dass "ganz einfach Kontaktdaten fehlen". Dann müsse erst mühsam recherchiert werden.
Einen weiteren Grund nennt das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Es zeige sich derzeit "eine sehr hohe allgemeine Inanspruchnahme der Labordienstleistungen". Labore würden mit unterschiedlichen Testsystemen arbeiten und dafür eigenverantwortlich die benötigten Materialien besorgen. "Engpässe in der Versorgung mit Testkits und Laborverbrauchsmaterial werden – insbesondere bei stark ausgeschöpften Testkapazitäten – von einigen Laboren immer wieder angeführt", so eine LGL-Sprecherin. "Die Folgen können längere Wartezeiten auf Testungen oder Befunde sein."