Am Dienstag wurde im Bau-, Umwelt-, Land- und Forstwirtschaftsausschuss Karlstadt der Planungsstand für den laut Bürgermeister Michael Hombach (CSU) "längst überfälligen" Neubau des Feuerwehrhauses in Stadelhofen vorgestellt. "Wir freuen uns, dass endlich etwas vorwärts geht. Das alte Gebäude ist ein kleines Kabuff, in dem alles modrig ist – gerade beim jetzigen Wetter." Was Ortssprecher Martin Scheiner beschrieb, ist das aktuelle Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr im Karlstadter Ortsteil Stadelhofen.
Wie Ingenieur Rüdiger Amthor dem Gremium erklärte, werde das neue Feuerwehrhaus an der südlichen Ortsausfahrt Richtung Urspringen liegen. Aktuell ist angedacht, die Zufahrt über die Straße "Breite Äcker" und die Alarmausfahrt über die Sickinger Straße erfolgen zu lassen. "Wir könnten das Gebäude im weiteren Planungsverlauf aber nochmal drehen. Dann müssen wir aber aufpassen, dass bei der Zu- und Ausfahrt kein Kreuzungsverkehr entsteht", ergänzte Amthor.
Kosten von rund 1,1 Millionen Euro
Für den Neubau, der mit Parkplätzen eine Fläche von 2700 Quadratmetern einnehmen wird, rechnet Amthor mit Kosten von 1,12 Millionen Euro. "Da liegen wir im ähnlichen Bereich wie beim Feuerwehrhaus in Laudenbach. Allerdings haben sie da zwei Stellplätze", ordnete der Planer ein. Für den Stadelhofener Neubau soll es nur einen Stellplatz geben.
Ortssprecher Scheiner bedauert das: "Bei so einem Feuerwehrhaus plant man ja nicht für zehn Jahre, sondern deutlich länger. Ich habe mit beiden Kommandanten und der Vorsitzenden gesprochen. Die würden sich alle sehr über den zweiten Stellplatz freuen." Hombach erinnerte an den im März verabschiedeten Feuerwehrbedarfsplan und stellte fest, dass für einen weiteren Stellplatz auch ein zweites Fahrzeug angeschafft werden müsse. "Ich verstehe den Wunsch, aber der Bedarfsplan wurde mit den Wehren erarbeitet. Damals wurde kein Bedarf angemeldet", so Hombach.
Stadtratsmitglied Theo Dittmaier (CSU) beantragte am Ende der Sitzung, den steinernen Torbogen wieder zusammenzusetzen, der einst die Hofeinfahrt des ehemaligen Sickinger Hofs in Stadelhofen markierte. Als möglichen Ort der Neuerrichtung schlug er das geplante Feuerwehrhaus vor.
Stettener Friedhof soll umgestaltet werden
Formen nimmt auch die Planung der Friedhofssanierung in Stetten an. Landschaftsarchitekt Günther Hurrlein erläuterte die Maßnahmen des ersten Bauabschnitts und gab einen Ausblick auf zukünftige Schritte. Ein Gremium, bestehend aus Mitgliedern der Kirchenverwaltung, des Pfarrgemeinderats, des Obst- und Gartenbauvereins und dem ehemaligen Bauunternehmer Bernd Schmitt, entwickelte die Vorentwürfe.
Wesentlicher Teil des ersten Bauabschnitts wird die Aussegnungshalle im Süden sein. "Die wohl einmalige Tonwand an der Rückseite soll mehr hervorgehoben und aufgewertet werden", sagte Hurrlein, der den Stettener Friedhof wieder als einen Ort der Stille deklarieren möchte. Das Gremium entschied, die Bänke aus der Halle zu entfernen, anderweitig zu platzieren und einen Schriftzug an der Wand zu ergänzen. "Wir sind der Ton und du bist unser Töpfer. Wir alle sind das Werk deiner Hände" soll dort bald zu lesen sein.
Offener Zugang und neue Bestattungsmöglichkeiten
Weiter stehen barrierefreie Wege und Toilettenzugänge sowie eine Verbeiterung der obersten Wegespange auf der Agenda. Hurrlein ist es auch wichtig, einen der drei Friedhofszugänge neu zu gestalten. Die verwinkelte Schräge, mit deren Hilfe man von der Straße aus auf Höhe des eigentlichen Friedhofs kommt, soll durch einen offeneren Zugang mit Rampe und einer kleinen Treppe daneben ersetzt werden.
Da die Zahlen der Erdbestattung immer weiter zurückgehen und andere Formen der Beisetzung an Beliebtheit gewinnen, soll in den weiteren Schritten der Sanierung auch über neue Möglichkeiten der Baum- und Rebenbestattung nachgedacht werden. Im Haushalt sind 60.000 Euro für den ersten Bauabschnitt eingeplant, der eigentlich für 2024 geplant ist. "Zu mir meinte die Firma, dass sie dieses Jahr noch anfangen möchten", berichtete Hurrlein.