zurück
Uettingen
Aalbachtal-Express spielt heuer drei Mal auf Kiliani: Auf der Bühne bei mehr als 30 Grad im Festzelt, wie geht das?
Wie viel Hitze verträgt Musik, fragen sich viele Gäste. Erfahrene Musiker haben so ihre Tricks, um mit der Hitze umzugehen.
Die Musikerinnen und Musiker des Aalbachtal-Express aus Uettingen hatten auf dem Kiliani-Volksfest heute ordentlich mit Hitze zu kämpfen. Auch für ihren dritten Auftritt am Samstag sind wieder Höchsttemperaturen von 38 Grad vorhergesagt.  
Foto: Ulises Ruiz | Die Musikerinnen und Musiker des Aalbachtal-Express aus Uettingen hatten auf dem Kiliani-Volksfest heute ordentlich mit Hitze zu kämpfen.
Elisabeth Streitenberger
Elfriede Streitenberger
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:29 Uhr

Trotz Temperaturen nahe an der 40-Grad-Marke begeisterte der Aalbachtal-Express in diesem Jahr bereits zwei Mal im Kiliani Festzelt in Würzburg. Am Samstag spielen die Musikantinnen und Musikanten wieder und hoffen auch beim dritten Auftritt auf ein volles Festzelt -  bei vorhergesagten Temperaturen von bis zu 38 Grad. Da stellt sich die Frage: Wie viel Hitze verträgt die Musik?

Für Joachim Volpert, Dirigent des Aalbachtal-Express', ist das keine Frage der Temperatur, sondern eine Frage der Emotionen. "Wenn wir mit unserer Musik die Gäste erreichen, dann ist für uns der Spaßfaktor so hoch, dass wir die Temperaturen gut wegstecken können", sagt er. In diesem Jahr feiert Volpert sein 25-jähriges Bühnenjubiläum.

"Spielen, auch bei hohen Temperaturen, ist unser täglich Brot und damit können wir umgehen." Wichtig sei, auf seinen Körper zu achten, sagt Volpert. Erkältungsgefahr besteht dann später am Abend, wenn die Bandmitglieder in verschwitzter Kleidung abbauen und auskühlen.

Die Aalbachtaler (im Hintergrund mit grünen Westen) unterstützten heuer den Oberbürgermeister und den Ministerpräsidenten beim Festbieranstich.
Foto: Ulises Ruiz Diaz | Die Aalbachtaler (im Hintergrund mit grünen Westen) unterstützten heuer den Oberbürgermeister und den Ministerpräsidenten beim Festbieranstich.

Dreieinhalb Liter getrunken während des Kiliani-Auftritts in Würzburg

Jeder aus der Band hat so seine eigene Philosophie, wie er mit der Hitze umgeht. Einige haben kleine Ventilatoren dabei, damit die Luft besser zirkuliert. Denn bekanntlich wird die Luft oben – auf der Bühne – dünner. Die Saxophonistin Elena Albert spielt schon über zehn Jahre beim Aalbachtal-Express und achtet gerade bei diesen hochsommerlichen Temperaturen darauf, genügend zu trinken.

Um den Wasserverlust im Körper durch das viele Schwitzen auszugleichen, hat sie am Dienstag dreieinhalb Liter Wasser während des Auftritts getrunken. "Es war schon sehr warm und wir mussten uns alle zum Essen zwingen." Denn Hunger, so Albert, habe bei diesen Temperaturen kaum einer so richtig. Ohne genügend Nahrung fehle aber die Energie und hier beugen die erfahrenen Musiker mit kleinen Snacks vor.

Fotoserie

Zwischendurch den Kopf unter den Wasserhahn

René Hübner, Manager des Aalbachtal-Express', hat mit neun Jahren das Musikspielen begonnen und spielt Tenorhorn und Posaune. Beim Aalbachtal-Express spielt er bereits 15 Jahren. "Bei diesen extremen Temperaturen gehe ich in der Pause schon mal auf die Toilette und stecke meinen Kopf unter den Wasserhahn, um mich abzukühlen", berichtet er. Er denkt darüber nach, sich am Samstag einen Eimer mit kaltem Wasser mit auf die Bühne zu nehmen, um darin die Füße abzukühlen.

Aber auch für Hübner spielen die hohen Temperaturen keine so große Rolle. "Wenn du siehst, wie das Publikum mitgeht, auf den Tischen und Bänken steht, dann vergisst du schnell, dass dir der Schweiß über den Rücken läuft."

Volpert hält nichts vom Wassereimer auf der Bühne, da hier zu viel Elektronik liegt. "Wenn wir hier einen Kurzschluss verursachen, das wäre eine Katastrophe." Das beste Rezept ist auch für ihn: trinken, trinken, trinken. Er erinnert sich noch gut an die Halogenscheinwerfer auf den Bühnen, die ähnlich hohe Temperaturen wie am Dienstag verursacht hätten. Mittlerweile ist Lichtanlage auf LEDs umgerüstet, die kaum Wärme abgeben und nicht noch zusätzlich einheizen.

Applaus im Kiliani-Festzelt macht die Hitze vergessen

Auch die Instrumente, so Volpert, müssen an die Temperaturen angepasst werden. Egal ob Holz- oder Blechinstrumente oder die Gitarren, auch sie sind wetterfühlig und reagieren bei jeder Temperatur einen Hauch anders. Hitze ist unangenehm, aber Eiseskälte, da sind sich alle in der Band einige, sei schlimmer.

Bei Minustemperaturen muss der Musiker oder die Musikerin schon aufpassen, dass die Finger nicht steif gefrieren oder die Lippen an den Mundstücken festkleben. Volpert: "Wenn bei Hitze die Schweißperlen in die Augen laufen, dann blenden wir das aus. Klar, hüpfen wir bei 38 Grad nicht mehr den ganzen Abend über die Bühne, aber der Applaus des Publikums trägt uns auch durch die heißen Sommer-Auftritte."

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Uettingen
Würzburg
Elfriede Streitenberger
Kiliani-Volksfest in Würzburg
Saxophonistinnen
Theater
Volksmusiker
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Veraltete Benutzerkennung
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten