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Marktheidenfeld
16 Leerstände: Große Veränderungen in der Marktheidenfelder Innenstadt
Nach der Pandemie stehen die Zeichen auf Aufschwung: Einige neue Geschäfte haben sich angesiedelt, im Hintergrund wird viel geplant. Einen Überblick gibt es in unserer Grafik.
16 Leerstände: Große Veränderungen in der Marktheidenfelder Innenstadt
Dorothea Fischer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:54 Uhr

Die gute Nachricht vorweg: "Die Nachfrage nach Ladengeschäften in Marktheidenfeld steigt wieder", sagt Inge Albert, Referentin für Stadtmarketing, Kultur und Tourismus bei der Stadtverwaltung. Bei ihr hätten sich in jüngster Vergangenheit einige Interessenten gemeldet. Sie hat einen Überblick über die Belegung der Geschäftsräume und vermittelt auf Anfrage Kontakte zwischen Suchenden und Bietenden.

Sie setzt darauf, Anreize für Ansiedlungen zu bieten. Zusammen mit gleichgesinnten Akteuren gründete Albert 2020 eine "Arbeitsgruppe Innenstadt". Aufgrund der Pandemie habe diese bisher lediglich eine Imagekampagne durchführen können, berichtet sie. In Kürze werde jedoch ein Runder Tisch mit Vermieterinnen und Vermietern leerstehender Ladenlokale stattfinden.

Einige Neueröffnungen im Lockdown

Albert ist zuversichtlich, dass Leerstände bald wieder belebt werden: "Marktheidenfeld hat auf jeden Fall Potenzial." In den vergangenen zwei Jahren sei die Nachfrage pandemiebedingt eher gering gewesen, sagt sie. Dennoch haben einige Selbstständige neu gegründet oder eingesessene Geschäfte übernommen, etwa Carolin Wiener ihr "Wiener Café Stübchen" in der Obertorstraße oder das Sanitätshaus Otto Traub in der Untertorstraße (ehemals Sanitätshaus Schwind).

Es gibt mit "Stoffkunst am Markt" (Marktplatz) und "Stoff-Träume" (Bronnbacher Straße) zwei neue Handarbeits-Geschäfte. Zwei Betriebe in der Luitpoldstraße, die erst innerhalb der vergangenen drei Jahre eröffnet hatten, haben unterdessen wieder geschlossen: die Smoothiebar "Wert Voll" und der Unverpackt-Laden.

Probleme mit der Immobilie oder persönliche Motive waren die Ursachen hierfür. Es gibt vielfältige Gründe für Schließungen. Manfred Weigand, der mit einem Aushang an der Ladentür für den "Basti" in der Mitteltorstraße einen Nachfolger sucht, führt wirtschaftliche Gründe für die Aufgabe bis Ostern an. Thomas Behl schloss Ende des Jahres 2021 die Türen der "MainDampf"-Filiale, einem Fachgeschäft für E-Zigaretten und Zubehör, in Marktheidenfeld endgültig. "Ich habe schlichtweg keine Mitarbeiter mehr für den Laden gefunden", sagte er auf Anfrage. Das Geschäft in Würzburg betreibt er weiterhin.

Frühere "Ihr Platz"-Filiale am Marktplatz steht schon lange leer

Pentcho Invanov hatte in der Petzoltstraße 4-6 auf etwa 120 Quadratmeter ein Geschäft für Bürobedarf und -technik und bot Dienstleistungen für Druck- und Kopiergeräte an. Weil er mehr Platz benötigte, zog er im Juli 2021 in eine Gewerbehalle nach Erlenbach um.

Insbesondere leere Schaufenster an großen Gebäudefronten wie die des ehemaligen Udo-Lermann-Kaufhauses an der Luitpoldstraße oder am Rathaus-Parkplatz prägen das Bild der Innenstadt. Vergleicht man lediglich die Anzahl der Leerstände in der Innenstadt, so sind es heute 16 leere Schaufenster, 2020 waren es nur neun, 2018 elf. Einige von ihnen scheinen unvermittelbar zu sein. Beispielsweise ist dort, wo früher mal "Ihr Platz" (später "Schönes und mehr") am Marktplatz residierte, ist seit Jahren nichts los.

"Unverpackt"-Ladengeschäft hat schon neuen Mieter

Der Großteil der Leerstände ist jedoch erst seit kurzem frei. In den bisherigen "Unverpackt"-Laden wird im Mai ein Versicherungsbüro einziehen. Das "P1 Wäsche & Fashion" ist vom Rathaus-Parkplatz in die Obertorstraße (ehemals Modehaus "D&V") gezogen. Inhaber Ansgar Streitenberger hat sein Ladengeschäft nicht nur vergrößert, sondern auch sein Sortiment um Damenoberbekleidung erweitert. "Hier ist viel mehr los", sagt Petra Streitenberger, "Hier kommen Radfahrer und Fußgänger vorbei und Hotelgäste schauen rein."

"Je breiter das Sortiment an Marken, desto mehr Kundinnen kommen in die Stadt und kaufen ein."
Ladenbetreiberin Petra Streitenberger über Konkurrenz in Marktheidenfeld

Auch Stefanie Naun, die Betreiberin der ehemaligen "Modebar" in der Bronnbacher Straße, hat das Sortiment des elterlichen Geschäfts erweitert: Bei "Leininger Schuhe & Mode" am Marktplatz gibt es jetzt auch Damenbekleidung. Mit "Lieblingsmode Marktheidenfeld" eröffnen Ute und Karl Busch Ende März ein weiteres Bekleidungsgeschäft. Damit füllt sich der letzte Leerstand in der Bronnbacher Straße und es werden dort alle Läden besetzt sein.

In die Bronnbacher Straße 10 in Marktheidenfeld zieht im Frühling der neue Bekleidungsladen 'Lieblingsmode Marktheidenfeld' ein. Damit füllt sich das letzte leere Schaufenster in der Straße. Anderswo in der Altstadt sind die Aussichten jedoch nicht so gut. Insgesamt gibt es 16 Leerstände.
Foto: Dorothea Fischer | In die Bronnbacher Straße 10 in Marktheidenfeld zieht im Frühling der neue Bekleidungsladen "Lieblingsmode Marktheidenfeld" ein. Damit füllt sich das letzte leere Schaufenster in der Straße.

Gibt es in Marktheidenfeld zu viele Modeläden? "Keinesfalls", meint Petra Streitenberger von "P1": "Je breiter das Sortiment an Marken, desto mehr Kundinnen kommen in die Stadt und kaufen ein." Ihrer Meinung nach fehle ein Geschäft mit Herrenbekleidung, damit die ganze Familie ausgestattet werden kann.

Wie geht es weiter für die NKD-Filiale?

Neu in Marktheidenfeld ist "Elli’s Hundesalon" in der Luitpoldpassage/Ecke Petzoltstraße, davor schon zehn Jahre lang in Karbach. "Ich bin privat umgezogen", sagt Elli Hart. Da läge es nahe, auch das Geschäft umzusiedeln. Die Besitzerinnen und Besitzer ihrer "Kunden" freuten sich über den Umzug: "Hier können sie während der Behandlung einkaufen, Eis essen oder Besorgungen erledigen."

In den vergangenen Jahren hörte man immer mal wieder Gerüchte, dass in das große Ladengeschäft "Am Rathaus 3" (ehemals Belmodi und Schuh-Welt) eine Drogerie oder der Ableger eines Modehauses einziehe. Doch bis heute hat sich nichts davon bewahrheitet. Apropos Gerüchte: Jörg Roßberg, Sprecher der NKD-Gruppe, sagt über die Filiale des Textileinzelhändlers in Marktheidenfeld: "Erfreulicherweise ist an den Schließungsgerüchten nichts dran. Vielmehr ist es so, dass wir den bestehenden Mietvertrag um weitere fünf Jahre verlängern konnten."

 
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Kommentare
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  • familie.diener@gmx.net
    Interessant wäre mal gewesen zu erfahren , was die Stadt alles dafür macht , die
    Leerstände abzubauen . Keine Gerüchte oder Anfragen , sondern aktives Werben
    um die Innenstadt zu beleben . Vielleicht auch mal über den Tellerrand aus Unterfranken
    drüber wegschauen und sich Ideen aus anderen Städten in anderen Bundesländer holen .
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    • Antworten
  • Granti
    Da gehts dir gut,
    oder besser: Tut das Not...?

    Für die Grafik kann sich keiner was kaufen. Objektiv betrachtet die Veränderungen/Betreiberwechsel (blau) weggelassen sieht man die aktuelle Situation von Leerständen/Neubelegungen.
    Ein Wort: Gruselig.
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