"Es ist absurd" – das sagt Monika Herberth, Inhaberin des Café Wertvoll in Marktheidenfeld, mehrmals in einem Video, das sie Ende Januar auf der Social Media-Plattform Instagram und auf Facebook veröffentlicht hat. Darin berichtet sie, dass sie ihre Smoothiebar in der Marktheidenfelder Luitpoldstraße unerwartet schließen musste. Grund seien "Probleme mit der Vermieterin", wie sie sagt, die dazu geführt haben, dass Herberth den Mietvertrag vergangene Woche fristlos gekündigt hat.
Gegenstand des Streits sind nicht bezahlte Stromkosten, weshalb der Stromversorger den Strom abgestellt hatte. Herberth wirft der Vermieterin vor, dass diese ihre gezahlten Abschläge nicht an den Versorger weitergeleitet hat.
Was die Vermieterin sagt
Eine ganz andere Sicht auf das Geschehen hat Vermieterin Monika Hohenwarter. Gegenüber der Redaktion bestreitet sie die Vorwürfe von Herberth: "Das kann ich nicht auf mir sitzen lassen." Weitere Details möchte sie aber nicht preisgeben und verweist darauf, dass derzeit mehrere "schwebende Verfahren" in der Angelegenheit laufen.
In ihrem Video bat Herberth um eine Möglichkeit, das Mobiliar des Cafés unterzustellen, da sie das Lokal räumen muss. Auf ihren Aufruf erhielt sie sehr viele Angebote. "Die Sachen kann ich bei Udo Lermann lagern. Ich war wirklich sehr gerührt von der großen Anteilnahme", sagte die Café-Besitzerin am Telefon. Das Café ist inzwischen ausgeräumt, die Räume sind leer.
Neue Räume zu bekommen ist schwierig
"Langfristig möchte ich so etwas gerne wieder finden", sagt Monika Herberth auf die Frage, ob sie die Smoothiebar an einem anderen Ort wieder eröffnen möchte. Derzeit sei sie aber noch dabei, das Geschehene zu verarbeiten. Außerdem müssten die Räume für ein Café bestimmte Voraussetzungen erfüllen und dafür sei meist eine Nutzungsänderung erforderlich, die viel Zeit in Anspruch nehme.
An ihre Kunden gerichtet sagt sie: "Es tut mir unendlich leid für unsere Gäste, dass wir so kurzfristig schließen mussten, damit habe ich nicht gerechnet." Zu ihr seien auch viele ältere alleinstehende Menschen gekommen, die in der Pandemie so immerhin noch etwas soziale Kontakte gehabt hätten.
Evtl hilft ihr jemand vom Stadtrat.