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Kitzingen
Wie Kitzingen auch ohne Knauf superreich werden kann – und wo man den Frauen an die Wäsche gehen darf
Weichhans Wochenrückblick: Die E-Kiosk-Welle erreicht Kitzingen. Wovor sich Starkregenereignisse hüten sollten. Und ein Tipp für Kreuzworträtsel. Die Kolumne am Wochenende.
Wie Kitzingen auch ohne Knauf superreich werden kann – und wo man den Frauen an die Wäsche gehen darf
Foto: Foto Angie Wolf, Collage MP
Frank Weichhan
 |  aktualisiert: 23.10.2024 02:46 Uhr

Diese Woche gab's in Kitzingen gleich zwei Hiobsbotschaften. Zur zunehmenden Vermüllung der Stadt teilte selbige sinngemäß mit: kann man nichts machen. Ein Thema wurden auch nächtliche Ruhestörungen, etwa in der Oberen Bachgasse. Was die Stadt sinngemäß zu der Aussage brachte: kann man nichts machen. Gleichzeitig war zu lesen, dass im Kann-man-nichts-machen-Rathaus einige personelle Absetz-Bewegungen zu verzeichnen sind. Wir nehmen mal an, dass auch da nichts zu machen ist, weil nun mal nichts machen kann.

Wie es gehen kann, zeigen andere Städte, wo etwa das achtlose Wegschnippen der Kippen zwischen 55 und 120 Euro kostet. Allein in der Luitpoldstraße liegen mindestens 500 Zigarettenstummel herum. Mitunter besteht die Straße sogar nur aus Zigarettenstummeln. Wir reden also bloß auf den paar Metern von möglichen 50.000 Euro. Da müsste doch die Stadtkasse lachen. Wenn der Wegschnipper zudem noch ein Falschparker ist – Kitzingen könnte auch ganz ohne Knauf ähnlich reich werden wie Iphofen.

Was Zigarettenstummel gefährlich macht

Wobei selbst 120 Euro Strafe im Grunde nicht ausreichen. Ein Zigarettenstummel verschmutzt 40 Liter Grundwasser, weil er um die 4000 verschiedene Schadstoffe enthält. Und bis er verrottet, vergehen bis zu 15 Jahre.

Völlig straffrei dagegen ist an diesem Samstag ab 9 Uhr eine Aktion im ehemaligen Stadtmuseum in Kitzingen: Dort kann man ungeniert der Damenwelt an die Wäsche gehen. Bei einem Flohmarkt wartet die etwas andere Damenunterwäsche: neckische Unterhosen mit Schlitz. Genannte werden sie "die Unaussprechlichen", da hosenähnliche Kleidungsstücke an Frauen als unanständig galten. Die altertümliche Unterhose gibt's mit Spitze schon für etwa drei Euro und ist. Wie man heute so schön sagt: ein Must-have.

E-Kiosk erobert Kitzingen

Ein weiteres Must-have sind die überall aus dem Boden schießenden E-Kioske. Ein Laden nur mit Automaten. Gibt's jetzt auch in der Kaiserstraße. Kauft man dort in einer altertümlichen Unterhose ein, soll es angeblich zehn Prozent Nachlass geben – aber das ist nur ein Gerücht.

Die beste Nachricht der Woche kommt ebenfalls aus Kitzingen: Im Rathaus gibt es jetzt ein Sturzflutrisikomanagement. Das klingt so furchteinflößend, dass sich nie wieder ein Starkregenereignis in der Kreisstadt blicken lassen dürfte. Und in Kreuzworträtseln macht sich das auch gut: wässrige Angelegenheit mit 25 Buchstaben – Sturzflutrisikomanagement.

Im Erfinden von Begriffen sind Behörden so wunderbar erfindungsreich. Und wer sich das schöne Wort nicht merken kann, macht es wie früher und sagt einfach: die Unaussprechliche. 

 
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