Spätestens, seit die Norma im Schwalbenhof Vergangenheit ist, sehnen sich viele Kitzinger nach einer altstadtnahen Einkaufsmöglichkeit. Das ist zwei Männern aus Kitzingen nicht verborgen geblieben: In der Kaiserstraße 22 eröffnen Sebastian Warschecha und Labeeb Malik auf 70 Quadratmetern einen E-Kiosk, in dem man rund um die Uhr einkaufen kann. "Wir wollen eine Zwischenstation zwischen Einzelhandel und Tankstelle sein", sagen der 32-jährige Warschecha, Niederlassungsleiter der Kitzinger Firma Zeitarbeit Mayer, und der 29-jährige IT-ler Malik, der aktuell per Fern-Uni Informatik studiert.
Was genau ist ein E-Kiosk?
Ein E-Kiosk funktioniert ohne Personal und ist rund um die Uhr geöffnet. Die Waren befinden sich in Automaten. Die Kunden zahlen direkt am jeweiligen Automaten – entweder mit Bargeld oder EC-Karte. Warschecha und Malik sind sich einig: "Der E-Kiosk ist die Zukunft der Nahversorgung. In zehn, 20 Jahren wird der Alltag sein."
Was gibt es in der Kitzinger Kaiserstraße 22 zu kaufen?
Von Snacks aus aller Welt über Fertiggerichte und Rauchwaren bis hin zu Wein aus Kitzingen reicht das Angebot. "Darunter sind viele Trend-Produkte, zum Beispiel Drinks und Naschereien aus Japan oder Amerika, die es so nicht im Supermarkt gibt", erklärt Warschecha. 100 bis 150 verschiedene Waren lagern in vier Lebensmittel- und einem Spielzeug-Automaten, schätzen Warschecha und Malik.
"Man kann jeden Automaten individuell temperieren. Wenn die Nachfrage besteht, könnten wir auch Heißgetränke und warme Snacks anbieten", informiert Labeeb Malik. Er und Warschecha wollen die Produktpalette nach einer Testphase an die Wünsche der Kunden anpassen: "Wir möchten gern auch Waren des täglichen Bedarfs anbieten, zum Beispiel Kaffee, Kosmetikartikel, Spülmittel, Toilettenpapier und so weiter."
In der E-Kiosk ein langfristiges Projekt für die Innenstadt oder ein Versuch?
"Erstens wollen wir die Innenstadt beleben", sagt Warschecha. "Und zweitens haben wir viel zu viel hier investiert, um die Sache nicht ernst zu nehmen." Warschecha und Malik haben eine GbR gegründet und für die Ausstattung des Ladens nicht nur Privatkapital aufgewendet, sondern auch Geld von der Bank aufgenommen.
Zwei Monate lang haben sie jeden Feierabend in der Kaiserstraße geplant, renoviert und aufgebaut. "Wir sind von dem Konzept überzeugt", sagt Malik und Warschecha fügt hinzu: "Wir machen uns zum ersten Mal selbstständig. Anfangs waren wir vielleicht auch ein bisschen naiv. Aber jetzt haben wir eine solide Basis geschaffen und können uns gut vorstellen, weitere Läden zu eröffnen." In ihren etablierten Jobs bleiben die beiden trotzdem vorerst aktiv.
Wie gelangen Produkte aus dem Ausland in Kitzingen in den Verkauf?
Beliefert wird das Geschäft durch internationale Großhändler. "Wir müssen alle Gebrauchsanweisungen und Inhaltslisten auf Deutsch übersetzen und auf die Verpackung kleben", erklärt Warschecha. Es steckt also einiges an Handarbeit dahinter, bis der Kunde sein Macaroni-and-Cheese-Dinner aus Amerika oder seine Buldak-Instantnudeln aus Südkorea auf dem Teller hat.
Warum heißt der Laden "Snake 24/7"?
Snake, Englisch für Schlange, klingt so ähnlich wie Snack, fand Labeeb Malik – und schon war das tropische Dschungel-Design geboren, in dem der rund um die Uhr geöffnete Laden gestaltet ist.
Wann und wie wird eröffnet?
Am Samstag, 19. Oktober, sind ab 12 Uhr alle Interessierten, die Familien der Inhaber und die Kitzinger Geschäftsleute in die Kaiserstraße 22 eingeladen. Bei Musik, indischen Spezialitäten von Maliks Mutter und deutschen Gaumenfreuden von Warschechas Mutter werden die Automaten erstmals öffentlich getestet.
aber wers mag u. viell. wird das Angebot noch geändert.