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Weichhans Wochenrückblick: Wie uns der Warmbadetag in Iphofen retten könnte
Satire am Samstag: Kommt nach dem größten Franken-Weinfest in Volkach der größte Corona-Hotspot? Und was lässt sich gegen blanke Not machen? Wir hätten da was.
Weichhans Wochenrückblick: Wie uns der Warmbadetag in Iphofen retten könnte
Foto: MP, Angie Wolf, Montage: Biscan
Frank Weichhan
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:48 Uhr

Die Dinge ändern sich. Früher war Schattenparker ein Schimpfwort – heute in Zeiten von Extremhitze ist es eine Wohltat. Ähnlich verhält es sich mit dem Warmduscher: Was gestern noch abwertend war, ist bald schon wahrer Luxus: warm duschen, wie schön!

Was Wärme anbelangt, ist Iphofen ganz vorne. Die Nummer eins auf der Behaglichkeits-Liste. Wie sich diese Woche bei einer Umfrage unter den städtischen Hallenbädern im Landkreis Kitzingen zeigte, war die Wassertemperatur mit 30 Grad bisher ganz vorne. Nunmehr sollen es wegen der Energiekrise nur noch 28 Grad sein – was immer noch mollig war ist.

Das Iphöfer Hallenbad ist eine gute Adresse im Winter

Wie hitzig es in Iphofen tatsächlich zugeht, lässt sich nur erahnen. Bisher gab es sogar einen Warmbadetag, bei dem einmal in der Woche noch mal ein paar Kuschel-Grad obendrauf gelegt wurden. Dieser Muckelig-Tag wird zwar vorläufig ausgesetzt. Dennoch ist eines klar: Wenn es hart auf hart kommt, ist das Iphöfer Hallenbad eine gute Adresse. Vielleicht sollten wir über eine Dauer- oder wenigstens Zehnerkarte nachdenken. 

Wir sehen schon die frierenden Massen, wie sie das Iphöfer Bad stürmen – 55.000 Gäste in fünf Tagen. Das wären dann Zustände wie beim Volkacher Weinfest. Ganz ehrlich: Sollte nicht alles ein wenig dezenter, etwas luftiger, etwas vorsichtiger werden? Statt dessen: Mehr Dauerkarten denn je, neue Rekorde am Familientag. Echt jetzt?

Wird Volkach nach dem Weinfest zum neuen Corona-Hotspot?

Vielleicht muss man das Ganze als großen Was-passiert-wenn-Feldversuch sehen, das wäre zumindest eine Erklärung. Zuletzt wurden aus Volkach 42 Corona-Fälle gemeldet. Mal sehen, wie es in zwei Wochen aussieht und ob uns nach dem größten Weinfest in Franken der größte fränkische Corona-Hotspot ereilt.

Dann ist die Not wieder groß – aber das würde ja irgendwie ins Bild passen. Im Fernsehen gibt es kein anständiges Programm mehr – sondern die blanke Not. Es gibt immer mehr Not-ariate. Not-izen. Not-en. Sie sehen: Die Hitze schlägt uns in der heißesten Redaktion in Bayern, die in Wirklichkeit eine Sauna und voller Schattenparker ist, zunehmend aufs Hirn.

Dabei haben wir noch gar nicht von Not-Strom und Not-Ernten gesprochen. Wahrscheinlich gibt es bald Not-Brot zu kaufen, das wir mit Not-Geld erwerben und mit Not-Butter bestreichen. Dazu trinken wir Not-Wasser. Die blanke Not eben. Und wenn die Not zu groß wird, haben wir bis dahin hoffentlich wieder ein Ass im Ärmel: den Warmbadetag in Iphofen.

 
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