Feuchtbiotop. Nasszelle. Nassrasur. Nassforsch. Meinetwegen auch Ananass. Vielleicht hilft die geballte Nässe ja weiter und sorgt für eine gewisse Erfrischung. Im Moment ist es eher so, dass wir gnadenlos austrocknen. Dürre im Kitzinger Land. Von Biebelried aus arbeitet sich die Wüste langsam nach Kitzingen vor.
Entsprechend die Schlagzeilen diese Woche: Anhaltende Trockenheit lässt Bäche versiegen. Wasserspiegel sinken. Wiesentheid verbietet Wasserentnahme aus Bächen. Ganze Seen trocknen aus. Fischteiche und Teichfische leiden unter Hitzestress und stehen kurz vor dem Kollaps. Der einst stolze Main – ein Rinnsal.
Sogar die Grünen denken jetzt über eine Umbenennung nach
Angeblich wollen sich sogar die Landkreis-Grünen umbenennen, weil keiner mehr weiß, was grün ist. Aber vielleicht können wir ja gemeinsam gegensteuern. Es hilft alles nichts, wir müssen zum letzten Strohhalm greifen: Nur ein Regentanz kann uns noch retten.
Vorschlag: Wie wäre es, wenn wir den zeremoniellen Tanz am Montag aufführen? Da ist wieder dieser Nicht-Feiertag in Kitzingen und in einigen anderen bedauernswerten Orten, während drumherum die Menschen die Beine hochlegen. Treffen wir uns also um 12 Uhr auf den Marktplatz, am besten mit Trommel und Lendenschurz. Und dann, ich sag's Ihnen, gehen die Schleusen so auf, dass ein Feuchtbiotop nichts dagegen ist.
Und: Es gibt keine Ausreden. Von wegen keine Zeit und so. An der fehlenden Freizeit wird unser Regentanz-Massenauflauf auf gar keinen Fall scheitern, breitet sich doch gerade die Vier-Tage-Woche aus. In Dettelbach geht man hier mit großen Schritten voran, die Firma Hannweber flooring schickt beispielsweise ihre Monteure schon am Donnerstag ins Wochenende. Nun ist auch klar, woher der Freitag seinen Namen hat.
Auf den Autobahn-Baustellen ist schon am Dienstag Wochenende
Noch einen Schritt weiter ist man übrigens auf den diversen Autobahn-Baustellen: Dort beginnt spätestens am Dienstag das Wochenende. Menschen jedenfalls sind dort eher selten bis gar nicht anzutreffen.
Mehr Freizeit heißt aber auch: Man kann viele verrückte Dinge tun. So wie der der Kitzinger Segelflieger Arnulf Koch, der es in einem Rutsch zur Zugspitze und zurück schaffte. 589 Kilometer ohne Motor. Acht Stunden eingezwängt. Gut, es ist nicht ganz klar, warum man so etwas macht. Aber vielleicht ist das ja die mobile Zukunft. Vielleicht wollte der Kitzinger aber auch einfach nur in diesen mega-heißen August-Tagen die Wüste von oben sehen.