Manchmal sind es die ganz kleinen Meldungen, die einem Mut machen. Ein Hoffnungs-Booster. So war es diese Woche mit dem extra langen Schalttag zu lesen, dass Anfang März eine Einheit der Bundeswehr im Landkreis üben wird. Was ja nichts anderes heißt, als dass es noch eine Truppe gibt. Und dass scheinbar noch etwas da ist, womit sich trainieren lässt. Ungemein beruhigend. Und selbst wenn keine Munition da wäre und die Soldaten nur "Peng!" rufen würden – egal! Hauptsache wir haben das Gefühl, der Weinlandkreis zeigt allen, wo die Trauben hängen.
Angeblich ist der Munitionsmangel inzwischen so eklatant, dass Befehl gegeben wurde, bis auf Weiteres nicht einmal mehr ins Kraut zu schießen. Wobei längst die Frage ist, was überhaupt noch den Schuss Pulver taugt und ob noch jemand einen Schuss hört.
Der Einsatz von Stimmungskanonen
Wenn gar nichts mehr geht, können wir immer noch schwungvoll Stimmungskanonen einsetzen. Das dürfte in der fastnachtsfrohen Weinhandelsstadt samt deutschem Fastnacht-Epizentrum kein Problem sein. Außerdem hätten wir noch die Dönerspieße. Da zahlt sich aus, dass die Döner-Dichte in Kitzingen durchaus legendär ist. Manche sprechen inzwischen sogar von der heimlichen Döner-Hauptstadt. Ist natürlich übertrieben, weil wir längst Barbershop-Hauptstadt sind, wie wir diese Woche erfahren durften.
Ein Hauch von Wilder Westen
Haariges zu berichten gibt es trotzdem weiterhin – etwa von der Falschparker-Front. Spätnachmittags übersteigt die Zahl der Ich-parke-mal-irgendwo-Freunde in Falter- und Luitpoldstraße sogar die aller Dönerläden und Barbershops zusammen. Wer etwas auf sich hält, parkt inzwischen scheinbar sogar gegen die Verkehrsrichtung. Ist immerhin kreativ. Und ein bisschen Wilder Westen.
Derweil die Fußgängerwege von Radfahrern und zunehmend auch E-Rollerfahrern erobert werden. Wird Zeit, dass Kitzingen eine Parküberwachung bekommt – wobei es die ja gerüchteweise schon geben soll.
Wie man Wildparker zur Rede stellen könnte
Marktsteft hätte auch gerne eine Überwachung des ruhenden Verkehrs, was aber scheinbar nicht so einfach ist. Wobei man sich dort trösten kann: Ob es eine Überwachung gibt oder nicht – der Unterschied ist mitunter gar nicht so groß. Die Bundeswehr zu Hilfe zu holen ist aus den erwähnten Gründen auch keine Option.
Also müssen wir selber ran und die Kreativ-Wildparker zur Rede stellen. Natürlich so, dass man nicht gleich das sagt, was man sagen möchte. Könnte teuer werden. Bewährt hat sich eine Frage, die ähnlich entwaffnend ist wie die Bundeswehr. Sie lautet: "Konnten Sie schon immer so mies parken – oder mussten Sie das erst lernen?"