
Mit Ferienbeginn ist es wieder Zeit für den ultimativen Sommer-Tipp: Was hilft gegen Hitze im Büro? Einfach nicht hingehen! Das perfekte Motto für die nächsten Wochen. Zuvor aber heißt es, erst einmal die Reise zu überstehen. An diesem Wochenende glüht die Autobahn: Der ADAC rechnet mit den schlimmsten Staus des Jahres. Der Landkreis mit seinen knapp 100.000 Einwohnern dürfte sich mal eben verdoppeln, wenn weitere 100.000 Menschen auf der A3 Wurzeln schlagen.
Genau hingucken wird an dieser Stelle Kitzingens OB Stefan Güntner – er arbeitet nämlich auch gerade an einer Bevölkerungsexplosion. Mit gut 23.300 Einwohnern will er sich nicht zufrieden geben. Bis Ende des Jahrzehnts sollen 28.000 Menschen die Große Kreisstadt noch größer machen, auf dass man eine Große Groß-Kreisstadt werde.
Ein Bus geistert durch Kitzingen
Leider verrät der OB nicht, wo die 5000 Menschen hin sollen. Eigentlich kommt ja nur noch Stapeln in Frage – vielleicht arbeitet man im Rathaus an einer entsprechenden Technik? Baut der OB heimlich Straßen? Vielleicht hofft man ja auch, dass der Phantom-Stadtbus die Dinge regelt, der seit Jahrzehnten durch die Stadt geistert? Am Ende läuft es wohl wieder auf noch mehr Verdichtung heraus. Alles zupflastern – da kichert die nächste Überschwemmung jetzt schon. So geht durchdachte Stadtpolitik.
Ein Phantom-ÖPNV drohte diese Woche Unterfranken: Die Nahverkehr Mainfranken GmbH (NVM) stand vor dem Aus. Weil der Stadt Würzburg bei der Erweiterung auf sieben Landkreise alles viel zu fix geht. Nach gerade einmal sechs Jahren Verhandlung. Das ist so schnell, dass einem schwindlig werden könnte. Es zeugt von Weisheit, wenn man sich gegen Schnellschüsse wehrt. Schließlich liegt in der Ruhe die Kraft, sechs Jahre sind wirklich keine Zeit. Hektik hilft da wirklich nicht weiter.
Wie man Würzburg zur Vernunft bringen kann
Auf das drohende Nahverkehr-Fiasko reagierte Volkach umgehend und passte das Programm beim "Mainschleifenflimmern" auf dem Weinfestplatz an. Am Donnerstag, 1. August, zeigt das Open-Air-Kino den Film "Eine Million Minuten". Darin geht es um künftige Wartezeiten auf den Bus. Und am 2. August hat Stuntman "Colt Seavers" seinen Auftritt. Er schien – Chuck Norris mal ausgenommen – die einzige Person, die mit geradezu übernatürlichen Kräften die Würzburger zur Vernunft bringen kann.
Am Ende löste sich im letzten Moment alles in Wohlgefallen auf. Auf den Verbund kommen jetzt aber neue Probleme zu – weil sich der Landkreis Kitzingen gerade verdoppelt. Und weil keiner weiß, wie man den Kitzinger Phantom-Stadtbus in den Fahrplan bekommt.