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Würzburg
Der große Verkehrsverbund für die Region kann kommen: Stadtrat Würzburg stimmt in letzter Minute doch für Beitritt 
Die Stadt Würzburg machte es spannend: Die Erweiterung des ÖPNV-Verbunds für sieben Landkreise in Unterfranken stand plötzlich auf der Kippe. Am Abend kam das Ja.     
Am Würzburger Busbahnhof starten die Busse in die Region. Ab 2025 soll die ÖPNV-Benutzung durch die Ausweitung des Verkehrsverbunds auf große Teile Unterfrankens attraktiver werden.   
Foto: Ulises Ruiz | Am Würzburger Busbahnhof starten die Busse in die Region. Ab 2025 soll die ÖPNV-Benutzung durch die Ausweitung des Verkehrsverbunds auf große Teile Unterfrankens attraktiver werden.   
Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 28.07.2024 02:42 Uhr

Am späten Donnerstagabend hat der Stadtrat Würzburg doch noch diese Entscheidung getroffen: Die Stadt Würzburg stimmt dem geplanten erweiterten Verkehrsverbund zu und tritt zu bestimmten Bedingungen bei. Dies teilte der Sprecher der Stadt Würzburg, Georg Wagenbrenner, auf Anfrage am Abend mit. 

Nach Information dieser Redaktion hatte die Verwaltung einen Kompromiss vorgelegt. Die Mitglieder des Stadtrats stimmten Wagenbrenner zufolge in breiter Mehrheit zu. Details darüber waren am Donnerstagabend zunächst nicht bekannt, denn über den Beitritt wurde hinter verschlossenen Türen diskutiert. Die Stadt hat dazu aber eine Pressemitteilung angekündigt.      

Ein Dringlichkeitsantrag der ÖDP-Fraktion war vor der nicht öffentlichen Sitzung am Nachmittag abgelehnt worden: Die ÖDP wollte wenigstens einige Punkte öffentlich diskutieren lassen. Die Bürger hätten das Recht, die Hintergründe zu erfahren. Als Gründe für die Geheimhaltung gab die Stadt Würzburg "wirtschaftliche Interessen" und "Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse" an.  

Stadt Würzburg scherte plötzlich aus: Scheitern in letzter Minute drohte

In der Nahverkehr Mainfranken GmbH (NVM) wollen ab 1. Januar 2025 sieben unterfränkische Landkreise und die Städte Würzburg und Schweinfurt ihre ÖPNV-Angebote unter ein Dach bringen. Den Vertragsentwurf hatten alle beteiligten Politiker bereits im Frühjahr unterschrieben. Auch alle Gremien in den beteiligten Kommunen stimmten in den vergangenen Wochen zu - nur Würzburg noch nicht. 

Die Würzburger Verwaltungsspitze hatte am Mittwoch überraschend den Beitritt unter den ausgehandelten Bedingungen abgelehnt. Sie erklärte das mit Nachteilen für die Stadt und ihren Nahverkehr. Als Beispiel wurde der Verlust von speziellen Ticketangeboten der Würzburger Straßenbahn GmbH genannt.     

Nach unerwarteter Nachricht: Gespräche hinter den Kulissen

Nach der überraschenden Nachricht vom drohenden Rückzug der Stadt gab es offenbar zahlreiche Gespräche hinter den Kulissen. Auch die Regierung von Unterfranken soll sich kurzfristig eingeschaltet haben. 

Die Landräte Thomas Eberth (CSU) aus Würzburg, Florian Töppner (SPD) aus Schweinfurt und Landrätin Tamara Bischof (FW) aus Kitzingen wandten sich an die Fraktionen des Würzburger Stadtrats, um über die Tragweite der Entscheidung zu informieren: Sie befürchteten ein Scheitern der gesamten Erweiterung, falls Würzburg Nein sage. 

Schweinfurter OB: Alleinige Gewinner sind die Bürger

Auch Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) appellierte am Donnerstag an die Stadt Würzburg, dem Beitritt zuzustimmen. Es gebe keine Gewinner oder Verlierer unter den beteiligten Kommunen: "Alleiniger Gewinner sind die Bürgerinnen und Bürger, welche in den Genuss eines attraktiveren ÖPNV kommen."     

 
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  • Georg Ries
    Hat die Stadt Würzburg schon erklärt, warum sie den Rückzug vom Rückzug angetreten hat? Und wer dem OB den Rückzug angeraten hat?
    Die Presseerklärung wird wohl Zeit brauchen 😂👎🏼
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  • Norbert Ohlhaut
    Transparenz ist für die Würzburger Entscheider ein Fremdwort. Hier sind sich größtenteils alle einig, wichtige Details geheimzuhalten um wahrscheinlich die Eigenen Interessen nicht preiszugeben? Dieses Verhalten führt daher zu Spekulationen aller Art. Ein Vergleich über die Fehler was das Stadttheater betrifft ist nicht reproduzierbar, da andere Kommunen und Städte beteiligt sind. Inwieweit der finanzielle Hintergrund hier überhaupt attraktiv zu sein scheint? Eine Mitteilung in der Öffentlichkeit? Na da bin ich mal gespannt
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  • Anke Weis
    Dass das Auflösen von Verbundgrenzen große Vorteile hat, sieht man am Deutschlandticket.
    Ich denke, das ist ein richtiger Schritt.

    Hoffentlich führt das Aufheben / Erweitern von Grenzen dann auch zu einem besseren landkreis-übergreifenden Fahrangebot. Das ist im Moment bei uns eine Katastrophe.
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  • Sebastian Hansen
    Das Problem ist, dass auch hier wieder dauerhaft keine verbundweit gültigen Fahrkarten angeboten werden, sondern man weiterhin bei diesem nutzlosen Wabensystem bleibt. Ich habe im Verwaltungsrat des Kommunalunternehmens trotzdem dafür gestimmt, weil ich nicht für ein Scheitern stimmen wollte, aber das Tarifkonzept an sich ist leider Schrott.

    Für das Fahrangebot sind übrigens weiterhin die Landkreise zuständig. Ich weiß nicht, wo Sie wohnen, aber wenns auch um den Landkreis Würzburg geht, kann ich gern versuchen zu helfen.
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  • Anke Weis
    Kein Angebot verbundweiter Fahrkarten fände ich sehr bedauerlich.

    Ich wohne im Landkreis MSP und wünsche mir insbesondere bessere Verbindungen Richtung HAB / Kissingen / SW.
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  • Michael Halbritter
    Gibn's hier nicht um den Nahverker?
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  • Gerhard Meissner
    Super Info. Ganz nah dran, klasse
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  • Felix Habermann
    @Klaus Fiederling ! ! !
    Jetzt schreibt derNächste diese Unwahrheit.
    Geld zum Fenster rauswerfen für das Stadttheater in Würzburg.
    Das Stadttheater ist ein Staatstheater und wird vom
    Freistaat Bayern gezahlt - nicht aus dem Stadtsäckel.
    Gruß Klaus Habermann, Estenfeld ! ! !
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  • Thomas Diener
    @ Felix Habermann
    da wäre ich mir aber gar nicht so sicher !
    Sicherlich gibt es hohe Förderzuschüsse , aber bei den Mehrkosten muß nachgewiesen werden ob sie überhaupt förderfähig sind. Und Steuergelder sind es allzumal , was irgendwo anders wieder abgezwackt wird !
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  • Eugen Endres
    Was natürlich nicht stimmt! Das Mainfrankentheater bleibt bis zur Fertigstellung städtisch. Erst danach wird es zum Staatstheater. Falls das jemals passiert! Der Freistaat hat sich verpflichtet den Städtischen Unterhaltszuschuss, z.B. 2024 gut 13Mio/a, nochmal zu verdoppeln. Das Theater ist ja dann auch viel grösser als vor der Sanierung. Die Angestellten bleiben bei der Stadt beschäftigt.
    Was die Baukosten angeht gibts nen festen Betrag vom Freistaat(50Mio?), Mehrkosten bleiben bei der Stadt hängen, oder man verhandelt nach. Wobei ein paar Mio Baukosten mehr oder weniger für den Steuerzahler eh egal sind, in den nächsten 30 Jahren werden nämlich nochmal ne gute Milliarde Steuergelder für Unterhalt und Betrieb fliessen.
    Fast schon Satire aus heutiger Sicht:
    https://www.mainfrankentheater.de/blog/mainfranken-theater-auf-dem-weg-zum-staatstheater/
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  • Klaus Fiederling
    man sollte evtl. nicht so viel Geld zum Fenster rauswerfen wie z. B. beim Stadttheater in Würzburg. dann wäre auch mehr nötiges Kleingeld da für das Wohl der Bürger.
    hab ich recht??
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  • Dietmar Eberth
    Ist das Stadttheater in Würzburg nicht auch für das Wohl der Bürger?
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  • Georg Ries
    Es wird sich schon eine Mehrheit für die Nichtöffentlichkeit finden. Wer will schon in der Zeitung lesen, wie er mit der Sache umgeht 👎🏼
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