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Kitzingen
Einwohnerzahlen im Landkreis Kitzingen: Welche Gemeinden gewachsen sind und welche geschrumpft
Die Einwohnerstatistik teilt die 31 Städte und Gemeinden in Gewinner und Verlierer. Wo gibt es die größten Ausschläge? Und was tun Kommunen, um attraktiv für Bürger zu sein?
Viele wollen nach Castell – wie am vergangenen Freitag, als sich mehrere Hundert Menschen beim Schwanberglauf auf den Weg machten.
Foto: Patty Varasano | Viele wollen nach Castell – wie am vergangenen Freitag, als sich mehrere Hundert Menschen beim Schwanberglauf auf den Weg machten.
Julia Graber       -  Julia Graber ist im Landkreis Würzburg aufgewachsen. Sie studierte Politik und Geschichte in Würzburg und Jena. Seit 2022 arbeitet Julia Graber für die Mediengruppe Main-Post, zunächst als Praktikantin in der Stadtredaktion Würzburg, dann als Werkstudentin und schließlich als Vollzeitkraft im Bereich Custom Content, Sonderpublikationen. Julia Graber ist seit April 2024 Volontärin bei der Main-Post.
Julia Graber
 |  aktualisiert: 30.07.2024 02:53 Uhr

Nicht nur Kitzingen wächst. Im gesamten Landkreis leben stetig mehr Menschen, wie die Einwohnerzahlen des Bayerischen Landesamts für Statistik zeigen. Unter den vielen Gewinnern ist beispielsweise Castell. Die Gemeinde hat zwischen 2013 und 2023 spürbar Zuwachs bekommen: von 827 auf 862 Menschen.

Dass es sich in Castell gut leben lässt, davon ist Bürgermeister Christian Hähnlein überzeugt. So seien aktuell keine Bauplätze mehr verfügbar. "Neue sind in Planung, das dauert aber noch", sagt Hähnlein. Er erklärt den Zuwachs seiner Gemeinde aber auch mit dem Zuzug ukrainischer Geflüchteter, die privat in Castell untergebracht sind.

Reizvolles Castell: Immer mehr Menschen zogen in den letzten zehn Jahren in die Gemeinde.
Foto: Karl Graf zu Castell-Castell | Reizvolles Castell: Immer mehr Menschen zogen in den letzten zehn Jahren in die Gemeinde.

Segnitz gehört zu den Gemeinden, die von 2013 bis 2023 Einwohnerinnen und Einwohner verloren hat. Lebten 2013 noch 856 Menschen in der Gärtnergemeinde, so waren es 2023 nur noch 819. Das ist ein Minus von 4,3 Prozent.

Man merke schon, dass es in Segnitz weniger Menschen geworden sind, sagt Bürgermeister Peter Matterne. "Aber wir befinden uns im aufsteigenden Trend." So seien in den vergangenen Jahren viele Familien mit Kindern nach Segnitz gezogen. Für weiteren Zuzug braucht die Gemeinde Platz.

Segnitz setzt auf neue Bauplätze und Glasfaser-Ausbau

"Wir planen zehn neue Bauplätze in Richtung Sulzfeld", erklärt Matterne. Die archäologischen Untersuchungen auf der betreffenden Fläche seien abgeschlossen, und die zweite Auslegung des Bebauungsplans beginne demnächst. Das alles braucht Zeit, sollten aber in der Regel nur Formalien sein. 

Segnitz versucht, noch attraktiver zu werden, und ist daher auch um besseres Internet bemüht. "Am Glasfaserausbau im Altort sind wir dabei", sagt Matterne. Sein Ziel ist es, dass ganz Segnitz mit leistungsfähigen Glasfaseranschlüssen versorgt wird. "Wir haben uns für ein Förderprogramm beworben, und die Chancen stehen gut."

Einwohnerzahlen im Landkreis Kitzingen: Welche Gemeinden gewachsen sind und welche geschrumpft

Der Gemeinderat in Martinsheim könnte sich verkleinern

Die Gemeinde Martinsheim hatte 2013 noch 1003 Einwohnerinnen und Einwohner. Ende des Jahres 2023 waren es dann nur noch 998. Bleibt die Zahl unter 1000, hätte dies auch Auswirkungen bei der Kommunalwahl 2026. In den Gemeinderat würden dann nur noch acht Mitglieder einziehen. Damit es bei zwölf Sitzen bleibt, hofft Bürgermeister Rainer Ott auf Zuzug. 

Um diesem Trend entgegenzuwirken, erschließt die Gemeinde seit drei Jahren neue Baugebiete. "In Martinsheim sind zwei Bauplätze bis Ende Januar reserviert, in Enheim auch. In Gnötzheim sind zwei Bauplätze verkauft, vier reserviert und vier verfügbar", erläutert Ott. Zudem bestehe die Möglichkeit, das Baugebiet in Unterickelsheim zu erweitern.

Auch Martinsheim hat einen Zuschlag für den Glasfaserausbau erhalten. Wann damit begonnen wird, steht laut Ott noch nicht fest. Aktuell laufe die Vergrößerung des Kindergartens. "Der Anbau entsteht am alten Kindergarten. Der Betrieb läuft dabei ganz normal weiter. Nächstes Jahr um die Osterferien sollte die Erweiterung abgeschlossen sein."

Die große Gewinnerin in absoluten Zahlen ist die Stadt Kitzingen. Sie hat im Vergleichszeitraum um knapp 3000 Einwohnerinnen und Einwohner zugelegt. Oberbürgermeister Stefan Güntner (CSU) hat sich im Wahlkampf 2020 ein ehrgeiziges Ziel gesteckt: Auf bis zu 28.000 Menschen soll die Große Kreisstadt bis Ende des Jahrzehnts wachsen.

 
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Kommentare
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  • Edgar König
    Der Zuwachs erklärt sich mit bekanntlich dringend benötigten EU-Arbeitsmigranten und Geflüchteten, von denen viele auch arbeiten.
    Unsere sog. Stammbevölkerung war in den letzten Jahrzehnten leider zu Faul, um genügend eigene Nachkommen zu zeugen.
    Präsident Erdogan bezeichnet die Deutsche Bevölkerung von daher folgerichtig als unfruchtbar ..
    gez. R. König
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  • Harald Zierhut
    Wie von Herrn OB gewünscht brauche ich nicht einen der noch rund gwünschten 4000 Neubürger in Kitzingen. Inklusive neuer Firmenansiedlungen. 16000 Fahrzeuge pro Tag hat auch Würzburg nicht nur Kitzingen, allerdings dort mit zwei-/dreispurigen Fahrbahnen und nicht mit nur einer einzelnen wie hier. Fakt ist, dass die Durchfahrt-B8 eine Katastrophe ist. Stopp and Go - ohne Ende. Mit-Schuld: Zwei Tangenten die ihren Namen nicht wert sind und allesamt im Stadtgebiet enden. Ob das DHL-LKW's aus dem Postfrachtzentrum, klappernde Auto-Transporter vom Inno-Park, Holz-Laster von irgendwo etc. sind - alle plagen sich durch das Stadtgebiet entlang der B8. Stadterweiterung gerne, aber nur mit vernünftiger, neuer Verkehrsführung. Von der geplanten zusätzlichen Ampel am neu geplanten Einkaufszentrum "Marshall-Heights" graut`s mir jetzt schon. Da geht der Kfz-Rückstau dann wohl bis hinauf zur GWF.
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