Vor allem die Minderung ihrer Lebens- und Wohnqualität befürchten die Schwarzacher, Haidter und Stephansberger, sollte das Vorhaben der Firma Geis verwirklicht werden. Die Firma möchte auf einer Fläche von etwa 8,3 Hektar neben dem Holzwerk Haidt ein Logistik-Terminal bauen. Zum entstehenden starken Lkw-Verkehr gab es in der Info-Veranstaltung in der Stadtschwarzacher Arche mehrere kritische Äußerungen.
Organisiert hatte dieses Treffen am Mittwochabend die gegen die die Planung agierende Schwarzacher Bürgerinitiative (BI) "Gremium B22". So ging es denn bei der Erläuterung der wichtigsten Vorgaben für den Bau des Terminals und in der Diskussionsrunde in der Hauptsache um die "negativen Auswirkungen für Schwarzach".
Großes Interesse: Veranstaltung lockt viele Menschen in die Arche
Oliver Schübert, Sprecher der Initiative, zeigte sich "überwältigt" vom überaus guten Besuch der Veranstaltung, bei der auch etliche Einwohner aus Haidt und Stephansbeg dabei waren. Per Bild wurde der geplante Standort zwischen Haidt und Stephansberg neben der Straße erläutert, der nach Worten Schüberts eine Versiegelung von rund 64.000 Quadratmetern und eine Belastung von voraussichtlich sieben Lastern pro Stunde bringen würde, die dann in Richtung Schwarzach und weiter auf der B 22 abfahren.
Zum bisherigen Werdegang sagte Schübert, dass die BI-Aktionen im Januar mit einem Termin bei Bürgermeister Volker Schmitt mit der Übergabe einer Unterschriftenliste begannen. Zielsetzung sei von Anfang an gewesen, diesen Standort zu verhindern. Es folgten dann Treffen mit Bürgern aus Haidt und Stephansberg und Vertretern des Bund Naturschutz und ein Termin mit der CSU-Abgeordneten Anja Weisgerber. "Alle verstehen unsere Belange", lautete sein Fazit zu diesen und weiteren Treffen.
Bürgerinitiative im Gespräch mit Landrätin und Abgeordneten
Im Februar erfolgte die Übergabe der Unterschriftenliste in der Sitzung des Kleinlangheimer Gemeinderats, in der die Kleinlangheimer Ratsmehrheit das Geis-Vorhaben befürwortete. Danach ein Teffen mit Reporter Peter Pfannes, "durch das unser Anliegen öffentlich wurde". Kontakte gab es mit Bundestagsabgeordneten der Grünen und auch Landrätin Tamara Bischof erhielt bei einem Termin die Unterschriftenliste und eine Petition, "da der Landkreis die Genehmigungsbehörde ist".
Die Landrätin habe dabei zugesagt, dass die betroffenen Behörden eingeschaltet werden und Verständnis für die Problematik des ständig zunehmenden Verkehrs gezeigt. Sie habe gesagt, "das Landratsamt wird dann tätig, wenn Kleinlangheim die nächsten Schritte eingeleitet hat". Beim Termin mit dem SPD-Landtagsabgeordneten Volkmar Halbleib gab es den Rat, mit der Regierung von Unterfranken vor allem wegen des Flächenfraßes und der Versiegelung in Kontakt zu treten. Und die CSU-Landtagsabgeordnete Barbara Becker ging vor allem auf die Petition im Landtag ein, die von Schübert erläutert wurde.
Der BI-Sprecher fasste in seiner Negativliste als Hauptpunkte den erhöhten Verkehr mit dadurch verursachter Lärmbelästigung, parkende Lkw, "die Ruhezeiten einhalten müssen", die Versiegelung und die dadurch erhöhte Hochwassergefahr bei Starkregen, die erhöhte Unfallgefahr an der Kreuzung B 22/KT 11, die Feinstaubbelastung, den erhöhten CO2-Aussstoß und die veränderte Landschaft zusammen, "wenn rund 8,3 Hektar bebaut werden".
Auch Schwarzachs Bürgermeister Volker Schmitt befürchtete zunehmenden Verkehr durch einen Terminalbau. Er äußerte die Hoffnung, an dem genannten Kreuzungspunkt "in einigen Jahren" einen Kreisverkehr zu bekommen. "Und wir werden weiter versuchen, für die B22 einen Lärmschutz zu bekommen", sagte er.
Noch mehr Logistik: DHL auf dem Gelände von René Lezard
In der Diskussion wurde auch das ehemalige René-Lezard-Gelände angesprochen, auf dem man keine Handhabe gegen die Ansiedlung einer Firma habe, da ein gültiger Bebauungsplan bestehe, wie der Bürgermeister ausführte. Beim Thema "zunehmende Hochwassergefahr" lobte er die Zusammenarbeit mit Kleinlangheim in puncto "Hochwasserschutz".
Dieses Thema kam einige Male zur Sprache, da nach Meinung von Bürgern die Versickerung durch das Terminalgelände "massiv" gestört werde. "Aber angeblich sollen ausreichend Auffangbecken gebaut werden", äußerte dazu Schübert. Befürchtet wurde das zunehmende verbotswidrige Parken durch Lkw, da die angeblich vorgesehen 17 Parkplätze der Firma Geis nicht reichen dürften. "Die parken jetzt schon auf Feldwegen", sagte ein Bürger aus Haidt.
Am Schluss des Abends gab es einen Appell, die Bürgerinitiative und die Öffentlichkeitsarbeit noch mehr zu stärken und nach Möglichkeit ein Bürgerbegehren zu starten.
Beispiele:
Förderung von Betrieben, Schaffung neuer Arbeitsplätze - ja, wenn es dann um die Ansiedlung/Umsetzung geht - nein!
Energiewende - ja, aber nur keine Windkraft, Photovoltaik, Stromtrassen etc. vor Ort!
Etc.
So kann man auch ein Land kaputt machen.
wieviele von den Dingern wir noch brauchen bzw. wie wir so lange ohne überleben konnten und wann sie wieder wegkommen, weil Straßenlogistik zu teuer wird...
Auch wenn das Projekt die meisten Anwohner nicht interessiert ..