Der Widerstand gegen das auf einem Acker zwischen Haidt und Stephansberg geplante Logistikzentrum der Firma Geis wächst. Nachdem sich in Stadtschwarzach eine Bürgerinitiative gegen das Vorhaben gegründet hat, machen jetzt auch Bürgerinnen und Bürger aus den Kleinlangheimer Ortsteilen Haidt und Stephansberg gegen das neue Logistik-Terminal unmittelbar vor ihrer Haustür mobil.
In der jüngsten Kleinlangheimer Ratssitzung hatte der Haidter Harald Schellhorn, Sprecher der Initiative, eine Liste mit 47 Unterschriften aus beiden Dörfern (Einwohnerzahl beider Ortsteile: 75) an Bürgermeisterin Gerlinde Stier übergeben. "Zwei Drittel der Bevölkerung sind schon jetzt gegen das Logistikzentrum: einige wurden in der Kürze der Zeit noch nicht angetroffen", fasst Schellhorn zusammen. Er und seine Mitstreiter wehren sich gegen die Versiegelung von landwirtschaftlichen Nutzflächen in großem Stil.
"Stephansberg wird komplett erschlagen", befürchten die Akteure, zumal 64.000 Quadratmeter Ackerland versiegelt werden und angeblich Gebäude bis zu 15 Metern Höhe entstehen sollen. "Die Fläche ist dreimal so groß wie Stephansberg selbst", gibt Schellhorn zu bedenken. Der Abstand der Gewerbebebauung zu den Höfen betrage künftig keine 200 Meter mehr. Als wäre die Autobahn, die unmittelbar an Haidt vorbeiführt, nicht schon genug Stress für die Anwohner und Störung der ländlichen Idylle, argumentieren die Gegner.
Mehr Verkehr, Lärm und Abgabe befürchtet
Die Verkehrslage sei ungünstig, erklärt der Sprecher der Initiative. Erhebliche Lärmbelästigungen und Emissionen seien zu befürchten und "werden uns krank machen". Die Initiative befürchtet, dass Laster die Strecke nach Kleinlangheim als Ausweichroute nehmen könnten, wenn der Kreisel bei Schwarzach durch den zunehmenden Lkw-Verkehr überlastet ist.
Schellhorn nennt als Beispiel Geiselwind, wo Überlandfahrten nach Schlüsselfeld an der Tagesordnung seien. Er befürchtet, dass die schmale Straße zwischen Haidt und Stephansberg für den Alltags-Verkehrsteilnehmer durch den Schwerlastverkehr zur Gefahr werden könnte. Probleme gäbe es bei Starkregen, da eine Versickerung des Oberflächenwassers wegen des felsigen Untergrund vor Ort schlecht funktioniere. Stephansberg und auch Schwarzach könnten die Wassermassen empfindlich treffen.
Lebensraum von Mensch und Tier betroffen
"Das wird eine lebenslange Dauerbeschattung durch die hohen Gebäude", prophezeit Claudia Schellhorn. Erst im vergangenen Jahr habe der Gemeinderat eine Freiflächenphotovoltaikanlage in Kleinlangheim abgelehnt. "Die war wesentlich kleiner als das Logistikzentrum und jetzt genehmigen sie so ein Monster-Projekt", sagt die Haidterin verärgert.
Dieter Hoffmann, wohnhaft in Haidt und Mitglied des Bundes Naturschutz (BN), spricht von einem großen Echsenvorkommen in dem angrenzenden Gebiet mit einer Fläche von 2,7 Hektar, die der BN pflege. "Wir nennen das Echsen-Hotel", erzählt er. Durch das Logistikzentrum würden die Tiere ihren Lebensraum verlieren.
Kopfschüttelnd meint er: "Unter einer Photovoltaikanlage auf dem Feld können die Tiere leben, aber nicht dort, wo alles zubetoniert ist." Hoffmann prophezeit: "Der Feinstaub wird sich verzehnfachen." Und Roland Leis fasst die Aussagen der BI zusammen: "Eine Industrieansiedlung dieses Ausmaßes gehört nicht hierher."
jeder will sich seinen Lieblingsrotwein an die Haustüre liefern lassen, aber keiner will die notwendige Infrastruktur akzeptieren.
Kann man das nicht zusammen bauen?
Ansonsten ist ihr Argument typisch für Leute, die eigentlich keine vernünftigen Argumente haben