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Haidt
Gegen Geis-Logistikzentrum: Kleinlangheimer Ortsteile Haidt und Stephansberg machen mobil
Bürgerinnen und Bürger aus Haidt und Stephansberg wollen kein Logistikzentrum auf einem Acker vor ihrer Haustür. Aus diesem Grund haben sie eine Initiative gegen dessen Bau gegründet. Ihr Sprecher ist Harald Schellhorn (Dritter von links).
Foto: Peter Pfannes | Bürgerinnen und Bürger aus Haidt und Stephansberg wollen kein Logistikzentrum auf einem Acker vor ihrer Haustür. Aus diesem Grund haben sie eine Initiative gegen dessen Bau gegründet.
Peter Pfannes
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:59 Uhr

Der Widerstand gegen das auf einem Acker zwischen Haidt und Stephansberg geplante Logistikzentrum der Firma Geis wächst. Nachdem sich in Stadtschwarzach eine Bürgerinitiative gegen das Vorhaben gegründet hat, machen jetzt auch Bürgerinnen und Bürger aus den Kleinlangheimer Ortsteilen Haidt und Stephansberg gegen das neue Logistik-Terminal unmittelbar vor ihrer Haustür mobil.

In der jüngsten Kleinlangheimer Ratssitzung hatte der Haidter Harald Schellhorn, Sprecher der Initiative, eine Liste mit 47 Unterschriften aus beiden Dörfern (Einwohnerzahl beider Ortsteile: 75) an Bürgermeisterin Gerlinde Stier übergeben. "Zwei Drittel der Bevölkerung sind schon jetzt gegen das Logistikzentrum: einige wurden in der Kürze der Zeit noch nicht angetroffen", fasst Schellhorn zusammen. Er und seine Mitstreiter wehren sich gegen die Versiegelung von landwirtschaftlichen Nutzflächen in großem Stil.

"Stephansberg wird komplett erschlagen", befürchten die Akteure, zumal 64.000 Quadratmeter Ackerland versiegelt werden und angeblich Gebäude bis zu 15 Metern Höhe entstehen sollen. "Die Fläche ist dreimal so groß wie Stephansberg selbst", gibt Schellhorn zu bedenken. Der Abstand der Gewerbebebauung zu den Höfen betrage künftig keine 200 Meter mehr. Als wäre die Autobahn, die unmittelbar an Haidt vorbeiführt, nicht schon genug Stress für die Anwohner und Störung der ländlichen Idylle, argumentieren die Gegner.

Mehr Verkehr, Lärm und Abgabe befürchtet

Die Verkehrslage sei ungünstig, erklärt der Sprecher der Initiative. Erhebliche Lärmbelästigungen und Emissionen seien zu befürchten und "werden uns krank machen". Die Initiative befürchtet, dass Laster die Strecke nach Kleinlangheim als Ausweichroute nehmen könnten, wenn der Kreisel bei Schwarzach durch den zunehmenden Lkw-Verkehr überlastet ist.

Schellhorn nennt als Beispiel Geiselwind, wo Überlandfahrten nach Schlüsselfeld an der Tagesordnung seien. Er befürchtet, dass die schmale Straße zwischen Haidt und Stephansberg für den Alltags-Verkehrsteilnehmer durch den Schwerlastverkehr zur Gefahr werden könnte. Probleme gäbe es bei Starkregen, da eine Versickerung des Oberflächenwassers wegen des felsigen Untergrund vor Ort schlecht funktioniere. Stephansberg und auch Schwarzach könnten die Wassermassen empfindlich treffen.

Lebensraum von Mensch und Tier betroffen

"Das wird eine lebenslange Dauerbeschattung durch die hohen Gebäude", prophezeit Claudia Schellhorn. Erst im vergangenen Jahr habe der Gemeinderat eine Freiflächenphotovoltaikanlage in Kleinlangheim abgelehnt. "Die war wesentlich kleiner als das Logistikzentrum und jetzt genehmigen sie so ein Monster-Projekt", sagt die Haidterin verärgert.

Dieter Hoffmann, wohnhaft in Haidt und Mitglied des Bundes Naturschutz (BN), spricht von einem großen Echsenvorkommen in dem angrenzenden Gebiet mit einer Fläche von 2,7 Hektar, die der BN pflege. "Wir nennen das Echsen-Hotel", erzählt er. Durch das Logistikzentrum würden die Tiere ihren Lebensraum verlieren.

Kopfschüttelnd meint er: "Unter einer Photovoltaikanlage auf dem Feld können die Tiere leben, aber nicht dort, wo alles zubetoniert ist." Hoffmann prophezeit: "Der Feinstaub wird sich verzehnfachen." Und Roland Leis fasst die Aussagen der BI zusammen: "Eine Industrieansiedlung dieses Ausmaßes gehört nicht hierher."

 
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  • nkestler@aol.com
    Hätte man schön ins ConneKT bauen können und den damals vorhandenen Gleisanschluss nutzen können
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  • wolfgang@lenhard.info
    Überall ploppen diese Logistik-Zentren auf. Riesiger Flächenverbrauch, wenige und v. a. schlecht bezahlte Jobs. Dafür gibt es LKWs, weil immer mehr Warentransport auf die Straße verlagert wird, anstatt diese per Schiene zu transportieren. Noch ein weiteres Logistikzentrum wäre eine schlechte Entscheidung. Geis hat doch überall schon solche Dinger stehen, z. B. in Kürnach und gleich 2 nicht weit entfernt im LK Schweifurt.
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  • jebusara@web.de
    Neue Arbeitsplätze sind offensichtlich uninteressant.
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  • sabbel
    100-200 neue Arbeitsplätze benötigen in der Regel genau so viel neue Mitarbeiter, die sich in der Region ansiedeln werden, weil der Arbeitsmarkt schlicht und einfach leergefegt ist. Das wird den wenigen Wohnraum weiter verknappen, weil sich die Konzerne eher weniger um zusätzliche Wohnungen kümmern.
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  • elkatvelo@t-online.de
    wenn man hier solche Einrichtungen verhindern will, dann sollte man aber auch diese Ort konsequent von der Belieferung durch Amazon, GEL, DHL, Hermes etc etc ausnehmen.

    jeder will sich seinen Lieblingsrotwein an die Haustüre liefern lassen, aber keiner will die notwendige Infrastruktur akzeptieren.
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  • otmar-faber@t-online.de
    .....und wehe die bestelle Ware ist nicht innerhalb von 24 Std da.....
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  • p.kriebel@gmx.net
    Die Frage ist, muss diese Infrastruktur zwingend dezentral sein, wenn einige Kilometer weiter schon einige Großläger stehen.
    Kann man das nicht zusammen bauen?
    Ansonsten ist ihr Argument typisch für Leute, die eigentlich keine vernünftigen Argumente haben
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  • phiner10352302
    Außerdem geht es hier nicht um ein Einzelhandelsversandlager, daher tut das meines Erachtens nichts zur Sache..
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  • mail@marc-stuermer.de
    Gut so, weiter so, viel Erfolg!
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